Dacia Sandero
Diesmal im Test als Diesel Lauréate mit 90 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Dacia Sandero, hier als 90-PS-Diesel Lauréate. Fotos: Koch
Auch beim Sandero gilt wie für alle anderen Modelle der rumänischen Renault-Billigtochtermarke Dacia: Der Preis ist das Wichtigste! Der Sandero soll im Umfeld etwa von Mitsubishi Space Star in seinem Segment ebenfalls der Günstigste sein. Wir haben den Kleinwagen jetzt als einzigen Diesel mit Handschaltung in Lauréate-Ausführung gefahren.
Außen & Innen
Erst 2016 hat Dacia den deutlich gefälligeren fünftürigen Fünfsitzer optisch weiter aufgewertet. Er kommt auf 4,05 Metern Länge für seine Verhältnisse recht solide verarbeitet daher, mutet für seine Klasse durchaus standesgemäß an. Bei 2,58 Metern Radstand findet sich selbst hinten noch ganz ordentlich Platz. Der Kofferraum fasst immerhin noch 320 bis 1200 Liter. Das schnörkellose Cockpit bleibt auf das Wesentlichste beschränkt. Auch deshalb fällt die Bedienung leicht.
Dacia Sandero: Bei dem Einstiegsmodell der Marke sitzt das Markenemblem vorn mittig im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um den bewährten 1,5-Liter aus dem Renault-Regal mit 90 PS und etwas durchzugsstärkeren 220 Newtonmetern ab unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Dacia in der Spitze bis Tempo 173 schnell. Ein leider nur fünfgängiges Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Automatik zumindest im Datenblatt so angegebenen 3,5 Liter haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt- und Landstraßenfahrprofilen immer noch akzeptable 4,7 Liter angezeigt.
Dacia Sandero: Blick auf den 1,5-Liter-Selbszünder. Das Cockpit präsentiert sich schnörkellos gestaltet.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel müht sich etwas, den leer 1160 Kilo schweren Frontantriebler in Schwung zu bringen. Man muss öfter schalten. Was die Geräusche bei höheren Geschwindigkeiten betrifft, könnten die Entwickler ruhig noch etwas daran arbeiten. Das Fahrwerk ist gutmütig untersteuernd ausgelegt, federt komfortabel. Die hydraulische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen, innenbelüftete Scheiben vorn, Trommel hinten, sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer sowie Kindersitzhalterungen tragen neben dem inzwischen ebenfalls längst üblichen Stabilitätsprogramm bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Dacia Sandero: Blick auf den Modellschriftzug auf der Hecktür. Heck-/Seitenansicht des Fünftürers.
Serie & Extras
Bei Lauréate als mittlerer von fünf Lines mit den beiden Stepway-Varianten gehören etwa elektrische Fensterheber vorn, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Klimaanlage, CD/MP3-Radio, Freisprecheinrichtung, Tempopilot samt Begrenzer und Nebelscheinwerfer schon zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Textillederlenkrad, Navigation, 15-Zoll-Leichtmetallräder mit 185er-Reifen, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera und Metalliclack haben den Grundpreis des Testwagens um rund 1500 Euro erhöht.
Dacia Sandero: Das Stauabteil fasst 320 bis 1200 Liter. Und so sieht der Kleinwagen von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 12 050 Euro, ist ein Wort. Dafür fährt ein gefälliges, robustes und ehrliches Kompaktmodell vor, bei dem man wie bei allen anderen Dacia weiß, was man hat und was nicht. Ab 6990 (!) bis 13 950 Euro sind samt dem robusteren Stepway-Lifestyler noch zwei Benziner mit 73 und ebenfalls 90 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 66/90 kW//PS. Maximales Drehmoment: 220/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 173 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,7 Liter pro 100 Kilometer, 90 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 12 050 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
18. September 2017