VW Golf
Diesmal im Test als 150-PS-Diesel mit Highline-Paket
Von Günther Koch/Life-Magazin
VW Golf, hier als viertüriger 150-PS-Diesel in Highline-Ausführung. Foto: Koch
Er gibt dem Kompaktsegment als Klassenprimus seinen Namen: Wir haben den Golf von VW, der im Umfeld etwa von Ford Focus, Opel Astra oder zahlreicher anderer Konkurrenten aus Europa, Japan und Korea antritt, jetzt in der viertürigen Version als stärkeren Diesel in Highline-Ausführung mit Doppelkupplungsgetriebe zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die zuletzt aufgewertete Auflage ist seit 2017 am Start, kommt auf 4,25 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet wertig an. Platz ist bei 2,62 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Im Kofferraum lassen sich 380 bis 1270 Liter Gepäck verstauen, bei der Allradvariante 343 bis 1233. Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff. Das neue Anzeigen- und Bedienkonzept ist in immer mehr Bereichen digitalisiert. Online-Services und neue Carnet-Dienste sind möglich, Elektronikhilfen von der Kollisionswarnung mit automatischem Bremseingriff bis zum leichteren Rückwärtsrangieren mit Anhänger lieferbar.
Der Golf hat 2017 erst eine Aufwertung erhalten. Das Markenlogo sitzt vorn groß im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 150 PS und ziemlich durchzugsstarken 340 Newtonmetern schon früh ab deutlich unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen VW in der Spitze bis 214 Stundenkilometer schnell. Die Siebengang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft weich und präzise auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt so angegebenen rund viereinhalb Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt-, Landstraßen- und etwas zügigeren Autobahnfahrprofilen 5,2 Liter angezeigt.
Blick unter die Haube auf den 2,0-Liter-Selbstünder. Im digitaleren Cockpit geht es übersichtlich zu.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1391 Kilo schweren Frontantriebler flott voran. Das Fahrwerk federt komfortabel, hat zugleich aber auch einen recht sportlichen Gesamteindruck hinterlassen. Die elektromechanische Servolenkung gibt gute Rückmeldung von der Straße. Die Bremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Unter anderem Seitenairbags vorn, Kopfairbags auch hinten, Fahrer-Knieairbag, Müdigkeitserkennung und Halterungen für Kindersitze tragen bereits zum hohen Standard-Insassenschutz bei.
Große Leuchteinheiten kennzeichnen die Heckpartie. Heck und Seitenansicht können sich sehen lassen.
Serie & Extras
Bei Highline als höchster von drei Ausstattungslinien gehören etwa auch LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Parkpilot, Umfeldbeobachtung mit City-Notbremsfunktion, Multifunktionslederlenkrad, Sportsitze, Fußgängererkennung sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen schon zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht hier etwa von den zwei zusätzlichen Türen für 900 Euro über das mehrfarbige Active Info Display für 510 Euro, Leder für 1725 Euro und das Fahrerassistenzpaket für 1770 Euro bis zur Navigation samt Gestensteuerung, großem Touchscreen und Vernetzung für 2385 Euro hinauf.
Das Gepäckabteil fasst 380 bis 1270 Liter. Und so sieht der Kompaktwagen von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab doch 30 825 Euro, ist wahrlich nicht billig. Dafür fährt ein durch und durch genauso vernünftiges wie praktisches Kompaktmodell up to date vor, das auch in Sachen Qualität weiter Maßstab im Segment bleibt. Ab 17 850 bis 33 625 Euro sind in der Baureihe sonst noch vier Turbobenziner mit 85 bis 150, eine Erdgasvariante mit 110 und ein weiterer Diesel mit 115 PS zu haben. Es gibt darüber hinaus den Variant genannten Kombi, den robusteren Alltrack, GTI, GTD, R-Golf, E-Golf, GTE und den Sportsvan.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 340/1750-3000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 214 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,2 Liter pro 100 Kilometer, 117-111 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,5-4,3 Litern Mixverbrauch. Preis: 30 825 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
21. August 2017