Nissan Micra
Diesmal im Test als 90-PS-Diesel N-Connecta
Von Günther Koch/Life-Magazin
Nissan Micra, hier als 90-PS-Diesel in N-Connecta-Ausführung. Fotos: Koch
Mit dem Micra ist Nissan in der VW-Polo-Klasse im Umfeld etwa von Ford Fiesta, Opel Corsa, dem Clio des Allianzpartners Renault sowie anderer japanischer oder koreanischer Konkurrenten unterwegs. Wir haben den Kleinwagen jetzt als einzigen Diesel mit N-Connecta-Paket gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage, nur noch als Fünftürer zu haben, ist seit 2017 auf dem Markt, kommt auf inzwischen 3,99 Metern Länge solide verarbeitet daher. Sie baut in fünfter Generation breiter und flacher, mutet für sein Segment standesgemäß an. Bei 2,52 Meter Radstand ist selbst im Fond des geräumigeren Fünfsitzers noch vergleichsweise ordentlich Platz vorhanden. Das Stauabteil fasst noch 300 bis 1004 Liter bei geteilt umgeklappter Rücksitzbank. Die Bedienung im recht übersichtlich gestalteten Cockpit ist rasch im Griff.
Der neue Micra fährt deutlich erwachsener vor. Das Markenlogo sitzt vorn mittig im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen bewährten 1,5-Liter mit 90 PS und etwas durchzugsstärkeren 220 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Nissan in der Spitze bis Tempo 179 schnell. Ein Fünfgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der hier 200 Euro teuren Stopp/Start-Spritsparautomatik zumindest im Datenblatt so angegebenen nur 3,2 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt- und etwas zügigeren Land- und Autobahnfahrprofilen 4,9 Liter angezeigt.
Blick unter die Haube auf den 1,5-Liter-Turbodiesel. Im Cockpit geht es ziemlich übersichtlich zu.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt den leer 1140 Kilo schweren Frontantriebler noch relativ flott voran. Für mehr Effizienz und besseren Geräuschkomfort bei höheren Geschwindigkeiten fehlt aber doch der sechste Gang. Das Fahrwerk geht auch dank aktiver Komfortregelung soweit in Ordnung. Die elektrische Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Bremsen, vorn Scheiben, hinten Trommel, packen standfest zu. Unter anderem Notbremsassistenz, Kollisionswarnung, Seitenairbags vorn, Kopfairbags auch hinten, Kindersitzhalterungen und aktive Spurkontrolle tragen bereits zum recht hohen Standard-Insassenschutz bei.
Blick auf den Modellschriftzug am Heck. Die Leuchteinheiten am Heck ragen etwas kantig hervor.
Serie & Extras
Bei N-Connecta als zweithöchster von fünf Ausstattungen gehören etwa Klimaautomatik, Tempomat samt Begrenzer, Regensensor, Navigation und 16-Zoll-Leichtmetallrädern mit 195er-Reifen schon zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Sicherheitspaket mit Spurhaltehilfe samt korrigierendem Bremseingriff, Verkehrszeichen- und Fußgängererkennung, dazu Technikpaket mit Umfeldbeobachtung und Totwinkelassistenz sowie Parksensoren, Premium-Soundsystem und Metalliclack haben den Grundpreis um über 2200 Euro erhöht.
Das Gepäckabteil fasst jetzt 300 bis 1004 Liter. Und so sieht der Kleinwagen von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 20 590 Euro, ist für einen Kleinwagen nicht ganz billig. Dafür fährt der gegenüber dem Vorgänger aber mittlerweile höherpositioniert, deutlich erwachsener und dazu geräumiger vor. In der Baureihe sind ab 12 990 bis 21 990 Euro darüber hinaus lediglich noch zwei Benziner mit 71 und 90 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 66/90 kW/PS. Maximales Drehmoment: 220/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 11,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 179 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,9 Liter pro 100 Kilometer, 85 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,2 Litern Mixverbrauch. Preis: 20 590 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
21. August 2017