Volvo XC90
Diesmal im Test als 240-PS-Allraddiesel Inscription
Von Günther Koch/Life-Magazin
Volvo XC90, hier als leistungsgesteigerter 240-PS-Allraddiesel Inscription. Foto: Koch
Es hat lange gedauert. Dann hat Volvo seinen XC90 endlich neu aufgelegt. Wir haben das in der Premiumoberklasse im Umfeld etwa von Audi Q5/Q7, BMW X5, Land Rover Range Rover, Mercedes GLE oder VW Touareg angesiedelte große SUV-Modell der Schweden jetzt als stärksten D5-Allraddiesel Inscription mit Automatik zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die zweite Generation ist bei uns seit Mitte 2015 auf dem Markt, baut breiter und etwas flacher, kommt auf 4,95 Metern Länge abgerundet-moderner und sauber verarbeitet daher, mutet sehr wertig an. Platz ist dank 2,98 Metern Radstand selbst im Fond üppig vorhanden. Bis zu sieben Plätze sind möglich. Das Gepäckabteil fasst 314 bis 1886 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Die Bedienung im weitgehend digitalisierten und vernetzten Cockpit ist auch über den iPad-ähnlichen Neunzoll-Touchscreen-Farbmonitor rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen gleich doppelt aufgeladenen 2,0-Liter mit 240 PS und kraftvollen 500 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Volvo 220 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte Achtgang-Box überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 5,7 Liter Mixverbrauch haben wir im normalen Fahrbetrieb nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt-, Kurzstrecken- und zügigen Autobahnfahrprofilen 8,9 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Biturbodiesel schiebt diesen leer doch über zwei Tonnen schweren XC90 beim Tritt aufs Gaspedal bei allem Gewicht doch ziemlich stürmisch voran. Der XC90 lässt sich genauso souverän-gelassen wie sportlich-kultiviert fahren. Entsprechend ausgewogen ist das in diesem Fall adaptive Luftfederungsfahrwerk samt elektrischer Servolenkung und innenbelüfteten Scheibenbremsen abgestimmt. Mit dem Drive Mode kann man den großen Schweden sparsamer einstellen, komfortabler, dynamischer oder fürs Gelände. Fahrdynamikregelung, Seiten-, Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag und Kindersitzhalterungen tragen zum hohen Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Bei Inscription als höchster von drei Ausstattungen gehören etwa schon LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, dazu Leder sowie verschiedene Elektronikhilfen von der Spurhalte-, Stau- und Kreuzungsbremsassistenz über Wildtiererkennung und Adaptivtempomat bis hin zum Pilot Assist für teilautonomes Fahren bis Tempo 130 zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Zusatzausstattungen wie Premiumaudiosystem, CD-Player, Digitalradioempfang, Navigation, Smartphone-Einbindung, Parkassistenz, Umfeldüberwachung, dritte Sitzreihe, das Spezialfahrwerk und die Polestar-Leistungsoptimierung haben den Grundpreis des Testwagens um fast 25 500 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 65 550 Euro, ist wahrlich kein Schnäppchen. Dafür fährt ein keineswegs mainstreamiges SUV-Premiummodell vor, das es mit dem Wettbewerb durchaus aufnehmen kann. Ab 54 050 bis 123 650 Euro sind sonst noch zwei Benziner mit 254 und 320 (leistungsgesteigert mit 334) PS zu haben, ein Plug-in-Hybrid mit bis zu 421 PS und zwei weitere Diesel mit 190 und 235 PS. Den Basisdiesel gibt’s dabei nur mit Frontantrieb.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Biturbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 177/240 kW/PS. Maximales Drehmoment: 500/1500-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 220 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 8,9 Liter pro 100 Kilometer, 149 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 65 550 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. Mai 2017