Audi Q7

Diesmal im Test als 286-PS-Turbodiesel Quattro S-Line

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der aktuelle Q7 ist an seinem modernen, markant und sogar edel wirkenden Kühlergrill zu erkennen. Foto: Koch

Ja, ein ziemliches Dickschiff, zweifellos: Wir haben den Q7 von Audi jetzt als stärkeren Allrad-Turbodiesel 50 TDI Quattro mit Automatik in S-Line-Ausführung zur Probe gefahren. Auto: Fünftüriger Fünfsitzer. Auch als Siebensitzer möglich. Segment: SUV-Oberklasse. Produktion: Slowakei. Eingeführt: 2005 als erstes SUV-Modell der Marke. 2015 zweite Generation. 2019 überarbeitete Version. 2024 leichte Auffrischung. Konkurrenten: Aus deutscher Sicht BMW X5/X7, Mercedes GLS, Porsche Cayenne, VW Touareg. Sonst Range Rover, Volvo XC90. Länge: 5,06 Meter lang. Breite: 1,97/2,21 Meter. Höhe: 1,74 Meter. Radstand: 2,99 Meter. Leergewicht: 2175 Kilo. Design: Wuchtig. Mit überaus markantem Kühlergrill. Verarbeitung: Sehr gut. Anmutung: Wertig. Innenraum: Insgesamt großzügiges Platzangebot selbst im Fond. Verschiebbare Mittelkonsole. Gepäckabteil: 865 bis 1993 Liter. Bequem zu beladen. Cockpit: Virtuell. Digital. Dadurch auch übersichtlicher. Alles liegt ganz gut im Blick. Bedienung: Überraschend schnell im Griff, auch deshalb, weil vieles intuitiv ist. Antrieb^*: 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel mit 286 PS. Kombiniert mit einwandfrei arbeitendem Acht-Stufen-Automat. Fahren: Beim Tritt aufs Gaspedal druckvoll und souverän mit vehementerem Vorwärtsdrang auch dank durchzugsstarken 600 Newtonmetern Drehmoment. Lasten bis 2700/3500 können gezogen werden. Fahrwerk: Mit adaptiver Luftfederung, im Testwagen optional verbaut (2500 Euro), ein Genuss. Gelungene Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit. Allrad: Permanent als Quattro mit 40:60-Kraftverteilung zwischen vorn und hinten. Allradlenkung: Ebenfalls Option (1150 Euro). Macht das Unterwegssein insbesondere auf kurvenreichen Etappen agiler und wendiger mit direkter Rückmeldung von der Straße. Bremsen: Packen standfest zu. Ausstattung: Zwei Lines: Basis und S-Line plus die für den SQ7. Für die Oberklasse umfangreicheres Serien-, Sicherheits- und Komfortpaket mit zahlreichen elektronischen Fahrassistenzen. Aber auch lange Liste mit teuren Extras. Basisräder 18-Zoll-Leichtmetall mit 255er-Reifen. Bis 22 Zoll möglich. Details unter www.audi.de. Baureihe: Fängt bei 68 500 Euro an, geht hoch bis 97 200 für das 507-PS-Spitzenmodell SQ7. Zur Wahl stehen noch ein Turbodiesel mit 231 und ein Turbobenziner mit 340 PS. Fazit: Billig ist das Vergnügen nicht. Los geht’s in diesem Fall bei über 82 000 Euro. Mit Sonderausstattungen findet sich der Testwagen ab knapp über 111 300 in der Liste. In der Stadt kann’s in der Tat eng werden mit dem Koloss. Das eigentliche Revier dieses großen Familien-SUV dürften deshalb wohl eher Autobahn und die lange Strecke sein. Frühestens 2025 könnte der Nachfolger auf den Markt kommen. Dann aber sehr wahrscheinlich nicht mehr als Verbrenner, sondern als Vollstromer. 

Datenblatt

Motor: Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 210/286 kW/PS. Maximales Drehmoment: 600/1750-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 241 Stundenkilometer. Antrieb: Quattro-Permanentallrad mit selbstsperrendem Mittendifferenzial. Getriebe: Acht-Stufen-Tiptronic-Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 7,9 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 204-220 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 7,8-8,4 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 82 300, mit Sonderausstattungen 111 310 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert auf normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. November 2024