Volvo S60
Diesmal im Test als Plug-in Hybrid Ultimate Dark
Von Günther Koch/Life-Magazin
Die dritte S60-Generation ist bei uns seit 2018 am Start. Foto: Koch
Er ist damals dem S70 gefolgt: Wir haben die S60-Limousine von Volvo jetzt in der teilelektrifizierten T8-Recharge-Version als stärkste Variante mit Allrad und Automatik in der höchsten Ultimate-Dark-Ausführung gefahren. Auto: Viertürige Stufenhecklimousine mit Platz für fünf Personen. Segment: Gehobene Premiummittelklasse. Produktion: USA. Eingeführt: 2000. Dritte Generation 2018. Konkurrenten: Aus deutscher Sicht Audi A6, BMW 5er, Mercedes E-Klasse. Länge: 4,77 Meter. Breite: 1,85/2,04 Meter. Höhe: 1,42 Meter. Radstand: 2,87 Meter. Leergewicht: 2039 Kilo. Design: Skandinavisch. Cool. Kantig. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Wertig. Innenraum: Ordentlich Platz. Selbst im Fond. Recht übersichtlich. Gepäckabteil: Erweiterbare 391 Liter. Cockpit: Modern. Digital. Mit großem Tablet-ähnlichen Bildschirm in der Mitte. Bedienung: Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Sonst aber rasch im Griff. Antrieb*: Ungewöhnliche Kombination aus 310-PS-Verbrenner mit Kompressor- und zugleich Turboaufladung sowie 145-PS-Elektromotor. Macht im System 455 PS. Kombiniert mit schnell, sanft und präzise schaltender Acht-Gang-Automatik. Fahren: Druckvoller Vorwärtsdrang. Angenehmer Lauf. Angenehmes Getriebe. Fahrleistungen sicher und agil. Fahrwerk: Federt deutlich entspannter als zuletzt zum Beispiel noch der unterm Strich sogar sportlichere Kombi-Bruder V60. Allrad: Erhöht mit Bodenhaftung die Stabilität beim Fahren, indem die Kraft automatisch an die Räder geht, die die beste Traktion haben. Lenkung: Könnte noch etwas direktere Rückmeldung geben. Bremsen: Innenbelüftete Scheiben. Verzögern standfest. Sicherheit: Hoch. Etwa Not-, Kreuzungsbremsassistenz, Totwinkel-, Querverkehrswarner, Fußgänger-, Radfahrer-, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte-, Rückfahrkamera. Serienausstattung: Umfangreich. Etwa mit Voll-LED-Scheinwerfer, sportlichere Front-, Heckschürze, Glasschiebedach, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Digitalinstrumentierung, Infotainment, 12,3-Zoll-Display, Digitalradio, Headup-Display. Extras: Etwa Parkkamera mit 360-Grad-Surround-View (650 Euro), 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen (780 Euro), Akustikverglasung (810 Euro), Metalliclackierung (990 Euro), halbelektrische Anhängerkupplung (1070 Euro), Sportsitze (1450 Euro), Premiumsoundsystem (2680 Euro). Baureihe: Die Limousine fängt aktuell bei 49 600 Euro für den 197-PS-Mildhybrid-Benziner an. Das stärkere Pendant leistet 250 PS. Der Einstiegs-S60-Plug-in beginnt bei 64 650 Euro. Der Kombi V60 ist ab 47 990, der robustere V60 Cross Country ab 58 750 Euro zu haben. Fazit: Der S60 – Testwagengrundpreis 70 700, mit Sonderausstattungen 79 770 Euro – stellt eine Alternative in seinem sonst weitgehend von deutschen Wettbewerbern dominierten Segment dar, auch wenn der Markt klassischer Limousinen inzwischen sehr übersichtlich geworden ist. Allerdings ist auch das entsprechende Preisniveau nicht gerade gering. Wie andere Modelle der Marke zeigt der S60 kaum Schwächen, zeichnet sich insbesondere durch seine hohe aktive Sicherheit aus.
Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Plug-in-Hybrid aus Kompressor-/Turbobenziner plus Elektromotor. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 228/310, Elektromotor 107/145, im System 335/455 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400, im System 709 Newtonmeter. Beschleunigung: 4,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180, elektrisch 140 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Acht-Gang-Automatik. Batteriekapazität: 18,8 Kilowattstunden. Ladedauer: Je nach Anschluss 5, 7, 12 Stunden. Elektrische Reichweite: 92, innerorts 103 Kilometer. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 4,7 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 17 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 0,7 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 70 700, mit Sonderausstattungen 79 670 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
16. September 202