Volvo XC60
Diesmal im Test als Plug-in-Hybrid Polestar Engineering
Von Günther Koch/Life-Magazin
Die zweite XC60-Generation ist 2021 überarbeitet worden. Foto: Koch
Er findet sich als klassisches SUV eingereiht zwischen dem kleineren XC40 und dem größeren XC90 im Volvo-Programm: Wir haben das XC60-Kompaktmodell der Schweden jetzt als Plug-in-Hybrid-Benziner mit Allrad in der T8 genannten, technisch aus der Zusammenarbeit mit Polestar Engineering hervorgegangenen Version gefahren. Auto: Fünftüriger Fünfsitzer. Segment: Premiummittelklasse. Produktion: Für Europa in Belgien. Eingeführt: 2008. Zweite Generation 2017. Facelift 2021. Konkurrenten: Audi Q5, BMW X3, Jaguar E-Pace, Mercedes GLC. Abmessungen: 4,70 Meter lang. 1,90/2,11 Meter breit. 1,65 Meter hoch. Radstand: 2,86 Meter. Leergewicht: 2150 Kilo. Design: Nicht mehr ganz so kantig. Rundlichere Formen. Leichter Coupé-Touch. Sportlichere Front- und Heckschürze. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Hochwertig. Innenraum: Luftiges Ambiente. Feine Materialauswahl. Ordentlich Platz selbst im Fond. Gute Rundumsicht. Kofferraumvolumen: 468 bis 1395 Liter. Cockpit: Digital. Bedienung: Zur Eingewöhnung ins Multimediasystem mit dem einem hochformatigen Tablet gleichenden Touchscreen etwas Zeit nehmen. Antrieb*: Als Kompressor und Turbo gleich doppelt aufgeladen. 145-PS-Elektromotor unterstützt 310-PS-Verbrenner. Acht-Stufen-Automatik arbeitet schnell, sanft und präzise. Fahren: Überaus druckvoller Vorwärtsdrang. Fünf Fahrmodi. Wirken sich auf Lenkung, Motor, Getriebe, Allrad, Bremsen, Niveauregulierung und Stoßdämpfung aus. Sportliche Fahrleistungen. T8-XC60 kann als Plug-in noch Lasten bis 2250 Kilo ziehen. Fahrwerk: Härtere Federn. Trotzdem recht ausgewogen abgestimmt. Allrad: Permanent. System verteilt Drehmoment stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse. Erhöht mit Bodenhaftung Stabilität beim Fahren. Lenkung: Könnte bei der hohen Leistung etwas weniger künstlich wirken, noch direktere Rückmeldung geben. Bremsen: Innenbelüftete Scheiben. Sorgen für standfeste Verzögerung. Sicherheit: Hoch. Domäne bei den Schweden. Hier etwa vom Pilot Assist mit Spurhalteassistenz über Fußgänger-, Radfahrererkennung und Kreuzungsassistenz bis hin zur Hilfe bei der Verringerung von Unfällen mit entgegenkommenden Fahrzeugen durch Lenkeingriff. Serienausstattung: Umfangreich. Standard hier etwa Voll-LED-Scheinwerfer, elektrische Heckklappen-Automatik, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multimedia, 12,3-Zoll-Display, Sportsitze, Headup-Display, Rückfahrkamera, elektrisches Panorama-Glasschiebedach, 21-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen. Extras: Abgedunkelte Seiten-/Heckfenster (450 Euro). Bewegungs-/Neigungssensor, Sicherheitsschließung, Private Locking (540 Euro). Parkkamera mit 360-Grad-Surround-View (650 Euro). Metalliclackierung (990 Euro). Halbelektrische Anhängerkupplung (1110 Euro). Premiumsoundsystem (2680 Euro). Baureihe: Beginnt beim XC60-Recharge-Plug-in-Hybrid ab 68 800 Euro. Sonst noch T6 mit 252 PS (Verbrenner) und 197 PS (Elektromotor). Der normale 250-PS-Allrad-Mildhybrid-Benziner fängt bei 56 990 Euro an. Alternativ stehen die Limousine S60 ab 49 600, der Kombi V60 ab 47 990 und der robustere V60 Cross Country ab 58 750 Euro zur Wahl. Fazit: Cooler Skandinavier. Exzellente Qualität. Nicht ganz so handlich im engeren Stadtgebiet. Braucht sich dennoch vor keinem Wetterbewerber zu verstecken. Natürlich höheres Premiumpreis-Niveau.
Technische Daten
Motor: Vierzylinder Kompressor-/Turbobenziner plus Elektromotor. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 228/310 kW/PS (Verbrenner), 107/145 kW/PS (Elektromotor). Maximales Drehmoment: 400 Newtonmeter (Verbrenner), 309 Newtonmeter (Elektromotor). Beschleunigung: 4,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180, elektrisch 140 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Achtgang-Automatik. Elektrische Reichweite: 72, innerorts 84 Kilometer. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 4,2 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 27 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 1,2 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 86 990, mit Sonderausstattungen 93 370 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. September 2024