DS4
Diesmal im Test als 2,0-Liter-Diesel mit 180 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
DS4, hier als Spitzenmodell und Diesel mit 180 PS. Foto: Koch
Vorher war sie eine eigene Produktlinie, inzwischen tritt DS innerhalb des französischen PSA-Konzerns wie Citroën oder Peugeot als komplett eigenständige Marke auf. Mit ihren eher avantgardistischen Modellen sehen sich die Franzosen durchaus im Umfeld höherwertigerer Wettbewerber wie Audi, BMW oder Mercedes. So müsste sich auch ihr DS4 jetzt mit Konkurrenten wie A3, 1er oder A-Klasse messen lassen. Wir haben die kompakte fünftürige Schräghecklimousine gerade als Spitzenvariante und stärksten Diesel mit Automatik gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist seit 2015 auf dem Markt, kommt modern gestylt, auf 4,28 Metern Länge sauber verarbeitet und für die untere Mittelklasse sogar ziemlich premiummäßig daher. Dank 2,61 Meter Radstand ist vorn ordentlich Platz vorhanden. Im Fond geht es etwas beengter zu; auch gestalten sich Ein- und Ausstieg dort nicht ganz so bequem. Das Gepäckabteil hinter der etwas höheren Ladekante fasst bis zu 385 Liter, erweiterbar durch die geteilt umklappbare Rücksitzlehne. Das Cockpit wirkt noch übersichtlich. Die Bedienung ist rasch im Griff. Die Rundumsicht könnte besser sein.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 2,0-Liter mit 180 PS und kräftigeren 400 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen DS in der Spitze 217 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte Sechsgang-Box überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,4 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Kurzstrecken- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 6,1 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt den leer bis 1585 Kilo schweren Frontantriebler ziemlich flott voran. Das Fahrwerk federt komfortabel, hat sich dabei keinesfalls unsportlich gezeigt. Die Servolenkung mit drehzahlabhängiger Unterstützung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen verzögern standfest. Unter anderem Stabilitätskontrolle, Seitenairbags vorn und Kopfairbags ebenfalls hinten tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Schon die Basisausstattung kann sich etwa mit Einparkhilfe, Tempomat samt Begrenzer, Klimaanlage, Lederlenkrad, Nebelscheinwerfer, Panorama-Windschutzscheibe, CD/MP3-Radio, Totwinkelassistenz und17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen und Totwinkelassistenz sehen lassen. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen etwa vom Metalliclack für 690 Euro über das HiFi-System mit Siebenzoll-Touchscreen-Monitor und Navigation für 1790 Euro sowie bis 2990 Euro teure Optionspakete bis zum Vollleder für 3940 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 29 890 Euro, ist nicht billig. Dafür fährt ein französischer Charaktertyp mit coupéartiger Karosserieform vor, ohne mainstreamig zu sein. Ab 23 990 ist der DS4 als Benziner mit 130, 165 und 211 sowie als Diesel noch mit 120 und 150 PSzu haben. Die Crossback genannte Version eher im Abenteuer-Look findet sich ab 25 490 bis 31 390 Euro in der Liste.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 133/180 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 217 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,1 Liter pro 100 Kilometer, 115 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4 Litern Mixverbrauch. Preis: 29 890 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
15. August 2016