Alfa Romeo Tonale

Diesmal im Test als 130-PS-Turbodiesel Sprint

Von Günther Koch/Life-Magazin

Beim Tonale handelt es sich um ein kompaktes SUV-Modell. Foto: Koch

Er ist das zweite SUV-Modell von Alfa Romeo und wie der größere Stelvio nach einem Pass in den Alpen benannt: Wir haben den kleineren Tonale der italienischen Stellantis-Konzernmarke jetzt als einzigen Diesel mit Frontantrieb und Automatik in der Basisausführung Sprint zur Probe gefahren. Auto: Fünftüriger Fünfsitzer. Segment: Untere Mittelklasse. Produktion: Italien. Eingeführt: 2022. Konkurrenten: Aus deutscher Sicht Ford Kuga, Opel Mokka, VW Tiguan. Schwestermodell auf Konzernebene ist der Jeep Compass, der auf derselben Plattform entsteht. Als Premiumwettbewerber gelten BMW X1, Audi Q3, Mercedes GLA und Volvo XC40. Länge: 4,52 Meter. Breite: 1,83/2,08 Meter. Höhe: 1,61 Meter. Radstand: 2,63 Meter. Leergewicht: 1655 Kilo. Design: Eigentlich recht schickes Karosseriekleid. Typischer Scudetto-Kühlergrill. Verarbeitung: Gut. Anmutung: Für die Kompaktklasse standesgemäß. Innenraum: Ziemlich wertig. Vorn ordentlich Platz. Hinten etwas beengter. Rundumsicht könnte besser sein. Gepäckabteil: 500 bis 1550 Liter. Cockpit: Etwas zerklüftet. Nicht ganz so harmonisch. Bedienung: Nach kurzer Eingewöhnung doch rasch im Griff. Antrieb^*: 130-PS-Selbstzünder. Kombiniert mit Sechs-Stufen-Doppelkupplungsautomatik. Fahren: Etwas druckvoller dank stärkerem Drehmoment. Anhängelast bis 1025 Kilo. Fahrwerk: Könnte etwas komfortabler federn. Über Dynamikkontrolle sind verschiedene Fahrprogramme einstellbar. Elektronisches Sperrdifferenzial trägt zur Fahrdynamik bei. Dämpfersystem passt Dämpfleistung an Bewegungsfrequenz der Karosserie an. Automatik könnte frischer wirken. Lenkung: Elektrisch. Könnte direktere Rückmeldung geben. Bremsen: Scheiben. Vorn innenbelüftet. Verzögern standfest. Sicherheit: Etwa vom Kollisions- über Spurverlassenswarner und Spurhaltehilfe bis hin zur aktiven Fahrkontrolle. Serienausstattung: Etwa von Matrix-Voll-LED-Scheinwerfern über Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 10,25-Zoll-Infotainment und 3D-Navigation bis hin zu 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235er-Reifen. Extras: Etwa Brembo-Sportbremsanlage (700 Euro), 19-Zöller (1000 Euro), Assistenzpaket (1300 Euro), Premiumpaket (2400 Euro). Baureihe: Fängt preislich bei 39 300 Euro an, geht hoch bis 59 600. Sonst noch zwei 48-Volt-Turbobenziner mit 130 und 180 PS sowie ein Plug-in-Hybrid mit im System 280 PS und Allrad. Fazit: Ab knapp unter 40 000, mit Sonderausstattung fast 47 000 Euro nicht ganz billig. Optisch kein Mainstream. In Sachen Technik und Fahrdynamik noch mit Luft nach oben. Fälschungssicheres Digitalzertifikat erfasst gesamten Lebenszyklus. Der Tonale punktet da, wo Giulia und Stelvio anfangs doch Kritik einstecken mussten, nämlich beim Infotainment bis hin zu „Over the Air“-Aktualisierungen via Funk. Mit dem kleinen Junior, der ursprünglich Milano heißen sollte, steht das dritte SUV-Modell der Marke und damit die vierte Baureihe in den Startlöchern.

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 96/130 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 194 Stundenkilometer. Antrieb: Vorderrad. Getriebe: Sechs-Stufen-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 6,1 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 140-156 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,3-5,9 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6e. Testwagengrundpreis: Laut Beiblatt 39 300, mit Sonderausstattungen 46 775 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert auf normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. Mai 2024