Ford Focus
Diesmal im Test als 150-PS-Diesel mit Titanium-Paket
Von Günther Koch/Life-Magazin
Ford Focus, hier als Fünftürer-Diesel Titanium mit 150 PS. Foto: Koch
Die Kompaktklasse ist in Deutschland besonders hart umkämpft. Auch der Focus von Ford ist dort im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Opel Astra oder sogar dem Klassenprimus VW Golf unterwegs. Wir haben ihn jetzt als Limousinen-Fünftürer in der handgeschalteten Spitzendiesel-Version mit Titanium-Paket gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist in dritter Generation seit Oktober 2014 auf dem Markt, kommt auf 4,35 Metern Länge weitgehend solide verarbeitet und dank 2,64 Metern Radstand relativ geräumig daher, mutet für ihr Segment standesgemäß an. Das Gepäckabteil fasst 277 bis 1262 Liter. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt. Die Bedienung leicht fällt leichter, weil das Cockpit endlich übersichtlicher gestaltet und mit Hilfe der neuen sprachgesteuerten Multimedia-Vernetzung samt großem Acht-Zoll-Touchscreen-Farbmonitor die Anzahl an Tasten und Schalter deutlich verringert ist. Das mechanische Klacken beim Öffnen und Schließen der Türen klingt zwar etwas antiquiert, jedes Mal fährt dann aber ein nützlicher Türkantenschutz aus.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen recht kultivierten 2,0-Liter mit 150 PS und kräftigeren 370 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Ford in der Spitze 210 Stundenkilometer schnell. Ein ganz gut abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,0 Liter Mixverbrauch haben wir im normalen Fahrbetrieb nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach gemischten Stadt-, Kurz-, Mittel- und Langstreckenfahrprofilen 5,2 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt den leer 1420 Kilo schweren Frontantriebler flott voran. Das ausgewogen ausbalancierte Fahrwerk wirkt Richtung Dynamik verbessert. Die elektrisch unterstützte Servolenkung gibt direktere Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Der elektronische Schleuderschutz erkennt einen Bodenhaftungs- und Traktionsverlust vorher, entschärft ihn durch frühzeitigen Bremseingriff der Stabilitätskontrolle, die wie Seiten- und Kopfairbags bereits zum Standard-Insassenschutz beiträgt.
Serie & Extras
In Titanium als höchster von sechs Ausstattungen sind etwa bereits Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik, CD-Audiosystem mit Touchscreen-Farbmonitor, sprachgesteuerte Vernetzung und Sportsitze enthalten. Aufpreispflichtige Sonderausstattungen wie Metalliclack, Xenon-Scheinwerfer, Rückfahrkamera, dazu verschiedene Pakete etwa mit Navigation und unterschiedlichen Elektronikhilfen sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen haben den Grundpreis des Testwagens um gut 5000 Euro erhöht.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 28 050 Euro, hat es in sich. Dafür fährt ein Kompaktmodell im sportlich-modernen Look mit ausgereifter Technik vor. Sonst stehen ab 16 450 bis 30 000 Euro noch fünf Benziner mit 85 bis 182, eine Autogas-Variante mit 117 und drei weitere Diesel mit 95, 105 und 120 PS zur Wahl. Der Turnier genannte Kombi beginnt bei 17 700 Euro.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 110/150 kW/PS. Maximales Drehmoment: 370/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 210 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,2 Liter pro 100 Kilometer, 105 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,0 Litern Mixverbrauch. Preis: 28 059 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. Mai 2017