Toyota Yaris
Diesmal im Test als Comfort mit 100 Doppelherz-PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Toyota Yaris, hier als Hybrid Comfort mit 100 PS Systemleistung. Foto: Koch
Mit dem Yaris ist Toyota in der VW-Polo-Klasse im Umfeld asiatischer Konkurrenten wie Hyundai i20, Kia Rio, Mazda2. Nissan Micra oder Suzuki Swift unterwegs. Wir haben den Kleinwagen der Japaner jetzt als fünftürigen Hybrid in der Comfort-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage ist erst seit 2017 am Start. Sie kommt, weiter in Frankreich für die Märkte in Europa produziert, im markanter und erwachsener wirkenden Look auf übersichtlichen 3,94 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für ihr Segment recht wertig an. Platz ist im aufgewerteten Innenraum bei 2,51 Metern Radstand vorn ganz ordentlich vorhanden. Hinten geht es etwas beengter zu. Das Gepäckabteil des kleinen Kofferraums hinter der schmalen Öffnung fasst 286 Liter bei hochgeklappter Rücksitzlehne. Man sitzt ziemlich bequem. Im weitgehend schnörkellosen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Modell sind ein 1,5-Liter-Benziner mit 74 und ein Elektromotor mit 61 PS kombiniert. Sie bringen es zusammen auf 100 PS Systemleistung, wobei die Durchzugskraft des Elektromotors gewohnt stärker als die des Verbrenners ist. Im Kurzstreckenverkehr bei niedriger Last ist elektrisches Fahren möglich, solange ausreichend Energie in der Batterie gespeichert ist. In der Spitze schafft dieser Toyota Tempo 165. Den Verbrauch gibt Toyota zumindest im Datenblatt in Verbindung mit dem stufenlosen Planetengetriebe mit nur 3,3 Litern an. Den haben wir im Normalbetrieb leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach wechselnden Stadt-, Landstraßen- und kürzeren Autobahnfahrprofilen 4,6 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Die Doppelherz-Bestückung treibt den leer bis zu 1165 Kilo schweren Frontantriebler überaus flott voran. Die Komforteigenschaften gehen, was das dabei durchaus nicht unsportliche Fahrwerk betrifft, in Ordnung. Die elektrisch unterstützte Lenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, sorgen für standfeste Verzögerung. Neben sieben Airbags tragen vorbeugender Unfallschutz, Frontkollisionswarner, Notbremsfunktion mit selbsttätigem Bremseingriff und Spurhaltehilfe zum schon hohen Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Fünf Ausstattungen gibt es. Comfort ist die über dem Basispaket. Bei ihr gehören Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Multimediasystem, Siebenzoll-Touchscreen-Monitor, Lederlenkrad und 15/16-Zoll-Räder mit 175/195er-Reifen zum Grundumfang. Als Hybrid hat der Yaris darüber hinaus ab Werk ebenfalls bereits Klimaautomatik an Bord. Aufpreisplichtige Sonderwünsche reichen hier etwa von der Sitzheizung für 290 Euro über das Plus-Paket mit Tempomat für 690 Euro bis zu 790 Euro teurem Perleffekt-Lack hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 19 340 Euro, ist für einen Kleinwagen nicht gerade wenig, ganz im Gegenteil. Dafür fährt ein wendig-agiles, geräuschärmeres Stadtauto mit alternativer Antriebstechnik vor. Die Baureihe beginnt preislich bei 12 540 Euro für den dreitürigen Benziner mit 69 PS, geht hoch bis 21 740 Euro. Der zweite Benziner mit 111 PS ist ab 14 240 Euro zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 55/74 kW/PS (Benziner), 45/61 kW/PS (Elektromotor). Systemleistung: 74/100 kW/PS. Maximales Drehmoment (Benziner/Elektromotor): 111/169 Newtonmeter. Beschleunigung: 11,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 165 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 4,6 Liter pro 100 Kilometer, 75 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,3 Litern Mixverbrauch. Preis: 19 340 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
3. Juli 2017