Mittwoch, 4. Dezember 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Ford Focus

Diesmal im Test als ST-Exklusiv-Diesel mit 185 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Ford Focus ST, hier als Diesellimousine mit 185 PS und Exklusiv-Paket. Foto: Koch

Die Konkurrenz ist größer geworden, reicht inzwischen etwa vom Kia Cee’d GT über Opel Astra OPC und Renault Mégane GT bis hin zum VW Golf GTI: Wir haben Fords Focus ST jetzt als Limousine mit erstmals verfügbarem Diesel und Exklusiv-Ausstattung gefahren.

Außen & Innen

Die seit Anfang 2015 aktuelle Auflage kommt auf 4,36 Metern Länge ordentlich verarbeitet daher, mutet für die untere Mittelklasse wertig an. Platz gibt es bei 2,64 Metern Radstand vorn genug. Im Fond geht es beengter zu. Das Stauabteil fasst 316/363 bis 1215/1262 Liter. Die Bedienung ist rasch im Griff, auch weil Schalter und Knöpfe reduziert sind. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt. Vom Kühlergrill über Seitenschweller bis zur Doppelauspuffanlage mit sechseckigen Endrohren und Diffusorelementen am Heck ist das Kraftpaket schon von außen als solches zu erkennen. Innen finden sich Sportsitze, Sportlenkrad, Sportpedalen und entsprechende Armaturen.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kraftvollen 2,0-Liter mit 185 PS und durchzugsstarken 400 Newtonmetern. Der Selbstzünder macht diesen Ford in der Spitze 217 Stundenkilometer schnell. Ein sportlich-kurz übersetztes Sechsgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Automatik zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,2 Liter haben wir bei wechselnden Fahrprofilen mit häufigeren Lastwechsel laut Bordcomputer um zwei Liter verfehlt.

Dynamik & Sicherheit

Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1464 Kilo schweren Focus stürmisch voran. Das Sportfahrwerk wirkt dynamischer. Die elektromechanische Servolenkung arbeitet direkter. Bissig packen die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, zu. Die Elektronikhilfen sind mehr an den ST-Charakter angepasst. Einzelne Räder etwa bremst die Technik gezielt ab, droht Instabilität. Die Antriebskräfte sind besser auf die Räder vorn verteilt, erhöhen etwa beim Beschleunigen aus engen Kurven mit der Traktion die Agilität. Die Stabilitätskontrolle, die später eingreifen oder sogar ganz abgeschaltet werden kann, sowie Seiten- und Kopfairbags tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Serie & Extras

In der höchsten Exklusiv-Ausstattung sind neben CD-Audiosystem, Lederlenkrad, speziellen Stylingelementen und 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235er-Reifen zusätzlich zum Beispiel Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaanlage, Lederpolster, geteilt umklappbare Sportrückbank mit drei Plätzen und beheizbare Vordersitze enthalten. Mit Technologie- und Winterpaket, mit Tempomat, Parkpilot, Navigation samt sprachgesteuertem Multimediasystem und farbigem Touchscreen-Monitor sowie Rückfahrkamera hat sich der Grundpreis unseres Testwagens am Ende nochmals um fast 5300 Euro erhöht.

Preis & Leistung

Ein Schnäppchen ist die Anschaffung, hier ab 33 600 Euro, in der Tat nicht. Dafür fährt ein Focus vor, der bis zum Start des 350 PS starken RS im nächsten Jahr die Baureihe vorläufig krönt. Die ST-Preise beginnen bei 29 100 Euro. Als alternative Motorisierung ist noch ein Benziner mit 250 PS zu haben. Die ebenfalls neue Turnier-Kombi-Variante des ST (für Sports Technology) kostet jeweils 950 Euro mehr.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 136/185 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/2000-2750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 217 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,2 Liter pro 100 Kilometer, 110 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,2 Litern Mixverbrauch. Preis: 33 600 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. November 2015