Jaguar XF
Diesmal im Test als stärkster Diesel mit 300 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Jaguar XF, hier als 30d-Diesel mit 300 PS. Fotos: Koch
Der XF macht schon was her, zumal wenn er in einer Art dunklerem Jaguar-Grün vorfährt. Die Obere-Mittelklasse-Limousine der Briten tritt im Umfeld etwa von Audi A6, BMW 5er, Maserati Ghibli oder Mercedes E-Klasse an. Wir haben sie jetzt als stärksten Diesel 30d zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage kommt auf 4,95 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet für die Premiumklasse standesgemäß an. Platz ist bei 2,90 Metern Radstand selbst im Fond noch ordentlich vorhanden. Das erweiterbare Gepäckabteil fasst 540, bei umgeklappter Rücksitzbank 885 Liter. Die Sicht nach hinten ist eingeschränkt. Das Cockpit wirkt luxuriös-elegant. Die Bedienung insbesondere der Infotainmenteinheit einschließlich Navigation könnte intuitiver sein.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Sechszylinder handelt es sich um einen 3,0-Liter mit 300 PS und wirklich durchzugsstarken 700 Newtonmetern, der nur anfangs als Diesel auf sich aufmerksam macht. Der Selbstzünder schafft in der Spitze 250 Stundenkilometer. Eine sehr gut abgestufte, sanft schaltende Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 5,5 Liter haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist kürzeren Strecken und sehr flotten Autobahnfahrprofilen 6,8 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Twinturbo schiebt diesen leer 1750 Kilo schweren Leichtbau-Heckantriebler überaus stürmisch voran. Die genauso komfortable wie bei Bedarf sportliche Fahrwerksauslegung trägt ihren Teil zur Langenstreckentauglichkeit der Businesslimousine bei. Ein spezielles Elektroniksystem erkennt verschiedene Fahrbahnoberflächen und sorgt für bestmögliche Traktion selbst bei schlechten Straßen- und Wetterbedingungen. Die elektromechanische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Unter anderem Stabilitätskontrolle, Seitenairbags sowie Kopfairbags ebenfalls hinten gehören bereits zum Standard-Insassenschutz.
Serie & Extras
Fünf Ausstattungen gibt es. Ab Stufe eins sind etwa Tempomat samt Begrenzer, Zweizonen-Klimaautomatik, Vernetzung, Audio-Infotainment mit Achtzoll-Touchscreen-Farbdisplay, Notbremshilfe, Spurverlassenswarner und je nach Modell 17 bis 20 Zoll große Leichtmetallräder mit 225er- bis 255er-Reifen schon dabei, ab Stufe zwei Bi-Xenon-Scheinwerfer, Ledersitze und Lederlenkrad. Das Adaptivfahrwerk des S-Spitzenmodells verfügt über einen konfigurierbaren Dynamikmodus. Sonderwünsche, die Aufpreis kosten, reichen vom Assistenzpaket für 2510 Euro über die erweiterte Parkhilfe mit Surround-Kamerasystem für 3234 Euro bis zum 4019 Euro teuren Paket mit Festplatten-Navigation und Premiumsoundsystem hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier je nach Ausstattung und Motorisierung ab 41 350 bis 70 890 Euro, ist natürlich nicht billig, liegt im Vergleich aber eher im hinteren Mittelfeld des Wettbewerbs. Dafür gibt es auch britischen Luxus schon im oberen Mittelklasse-Segment als Gegenwert. Die Limousine ist sonst noch als Benziner mit 340 und 380 Kompressor-aufgeladenen PS zu haben. Die beiden anderen Diesel leisten 163 und 180 PS. Allrad ist sowohl auf der einen wie auch auf der anderen Seite möglich.
Datenblatt
Motor: Sechszylinder-Twinturbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 221/300 kW/PS. Maximales Drehmoment: 700/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 144 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 41 350 bis 70 890 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
25. Juli 2016