Lexus ES
Diesmal im Test als 218-PS-Hybrid Luxury Line
Von Günther Koch/Life-Magazin
Modellgepflegt ist die siebte ES-Generation bei uns seit 2021 zu haben. Foto: Koch
Als Limousine ist er unterhalb des Flaggschiffs LS positioniert: Wir haben den ES der Toyota-Nobelmarke Lexus jetzt als Hybrid-300h in Luxury-Line-Ausführung zur Probe gefahren.
Obere Mittelklasse
Auto: Viertürige Limousine. Segment: Obere Mittelklasse. Produktion: Japan. Eingeführt: 1989. Siebte Generation, ebenfalls auf Toyota-Camry-Basis, wird seit 2019 auch in Europa angeboten. Überarbeitete Auflage 2021. Konkurrenten: Audi A6, BMW 5er, Mercedes E-Klasse, Volvo S90. Länge/Breite/Höhe: 4,97/1,86 (2,11)/1,44 Meter. Radstand: 2,87 Meter. Leergewicht: 1680-1740 Kilo. Design: Formschön. Fließende Linien, Kürzerer Überhang vorn, längerer hinten. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Wertig. Innenraum: Edel eingerichtet. Alles liegt ganz gut im Blick. Rücksitze sind – typisch für große Limousinen – leider nicht umlegbar. Gepäckabteil: 454 Liter. Cockpit: Modern. Nach wie vor aber auch noch praktische Funktionstasten. Großes Mittelkonsolen-Display. Bedienung: Vor allem die für die Menüs des Infotainments könnte in Teilen noch etwas weniger kompliziert und weniger umständlich sein.
Verbrenner und Elektro
Antrieb*: Doppelherz-Kraft aus Verbrenner und Elektromotor mit im System 218 PS. Kombiniert mit stufenlos variabler Automatik. Fahren: Teilelektrifiziertes Antriebssystem arbeitet sehr geschliffen. Fürs elektrische Unterwegssein gibt es einen eigenen Modus. Sonst Fahrmodi Eco, Normal, Sport. Wer es gelassener angeht, kann auch sparsam unterwegs sein. Laufkultur passt zu eher luxuriöserer Limousine. Will man die vollkommen ausreichende Leistung ausschöpfen, macht Verbrenner stärker auf sich aufmerksam. Nicht nervig-laut, aber vernehmbar und nicht standesgemäß für noblere Karosse. Fahrwerk: Komfortabel. Eher zurückhaltend. Aber keineswegs unsportlich. Lenkung: Elektrisch. Wirkt etwas künstlich. Könnte direktere Rückmeldung geben. Bremsen: Scheiben. Sorgen für standfeste Verzögerung.
Viel Elektronik, die hilft
Sicherheit (Auswahl/Testwagen): Geschwindigkeitsregelung. Kreuzungs-, Ausweich-, Lenk-, Spurführungs-, Totwinkelassistenz. 360-Grad-Kamera. Verkehrszeichen-, Personenerkennung hinten. Querverkehrswarner. Ausstattung (Auswahl/Testwagen): Luxus-Line ist höchste von fünf Ausstattungen. Unter anderem mit: Matrix-LED-Scheinwerfer. LED-Heckleuchten. Drei-Zonen-Klimaautomatik. Multimedia-/Audiosystem. 12,3-Zoll-Touchscreen. Navigation. Smartphone-Einbindung. Leder-/Holzlenkrad. Ledersitzbezüge. Elektrisches Glas-Schiebe-Hebedach. 18-Zoll-Räder mit 235er-Reifen. Extras: Metalliclackierung (1000 Euro). Headup-Display (1500 Euro). Digitale Außenspiegel (2000 Euro).
Kompetenz spürbar
Fazit: Zwar teuer, hier ab mindestens 69 200, mit Sonderausstattungen ab 71 700 Euro, dafür aber mit fast komplettem Paket: Toyotas Nobelmarke wird auch mit dem ES ihren Ansprüchen weitgehend gerecht, bietet in der größeren Limousine allerlei Luxus. Der Kofferraum könnte variabler, die Bedienung intuitiver sein. Fein ist die Kabine, umfangreich die Serienausstattung genauso wie das Angebot an Sicherheits- und Komfortassistenzen. Die Fahrleistungen können sich sehen lassen. Was den Antrieb betrifft, ist die langjährige Kompetenz der Japaner in Sachen abgerundet-effizienterem Hybrid durchaus zu spüren. In der Basisausstattung fängt der ES 300h laut Lexus-Internetliste bei 50 300 Euro
Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Benziner plus Elektromotor. Hubraum: 2,5 Liter. Leistung Verbrenner: 131/178 kW/PS. Leistung Elektromotor: 88/120 kW/PS. Systemleistung: 160/218 kW/PS. Maximales Drehmoment Verbrenner: 221 Newtonmeter. Maximales Drehmoment Elektromotor: 202 Newtonmeter. Beschleunigung: 8,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Stufenlos variable Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 5,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 100-103 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4-4,5 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 69 200, mit Sonderausstattungen 71 700 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
31. Juli 2023