Toyota GR Yaris
Diesmal im Test als dynamischer GR mit 261 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der GR ist die sportliche Version des kleinen Yaris von Toyota. Foto: Koch
Er ist das Spitzenmodell der Yaris-Baureihe: Wir haben den GR der Japaner – GR steht für Gazoo Racing, worunter Toyota seine Motorsportaktivitäten zusammenfasst – jetzt mit optionalem Hochleistungspaket gefahren.
Bissiger Kleinwagen-Sportler
Auto: Dreitüriger Viersitzer. Segment: Kleinwagen. Produktion: Japan. Eingeführt: 2020. Konkurrenten: Ford Fiesta ST, Hyundai i20N, VW Polo GTI. Länge/Breite/Höhe: 3,99/1,80/1,45 Meter. Radstand: 2,56 Meter. Leergewicht: 1356 Kilo. Design: Racing-Optik. Unterer Frontgrill. Seitliche Luftdüsen. Karbondach. Doppelbordige Auspuffanlage. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Wertig. Innenraum: Vorn reicht der Platz. Hinten geht es beengt zu. Rücksitzbank klapp- und teilbar. Gepäckabteil: 141 Liter. Klein. Schmale Öffnung. Cockpit: Sportlich. Bedienung: Eigentlich rasch im Griff.
Der Dreizylinder hat es in sich
Antrieb*: Dreizylinder-Turbobenziner mit 261 PS. Kombiniert mit Sechs-Gang-Handschaltung. Fahren: 1,6-Liter-Aggregat hat es in sich. Sportlich übersetztes Getriebe passt gut dazu. Für bessere Gewichtsverteilung ist Motor mehr Richtung Fahrzeugmitte platziert. Leichtbaumaterialien wie Kohlefaser-verstärkter Kunststoff fürs Dach sowie Aluminium für Front- und Heckklappe verringern Gewicht. Fahrmodi Normal, Sport, Track. Zwischengasfunktion. Soundgenerator. Klang des Motors wird in Innenraum übertragen. Fahrwerk: Straff auf höhere Leistung ausgelegt. Torsen-Sperrdifferenziale verbessern Momentverteilung zwischen Rädern. Die Innenräder in Kurven abzubremsen und die außen zu beschleunigen, erlaubt es, sich noch agiler durch die Kurven fortzubewegen. Allrad: Permanent. Kann je nach Einstellung Antrieb unterschiedlich auf Achsen verteilen: Normal bedeutet mehr Drehmoment nach vorn. Track jeweils 50 Prozent nach vorn und hinten. Sport 70 Prozent nach hinten. Lenkung: Knackig übersetzt. Bremsen: Scheiben. Packen bissig zu. Rot lackierte Sportbremssättel vorn/hinten.
Bis hin zum Adaptivtempomat
Sicherheit (Auswahl/Testwagen): Rückfahrkamera. Kollisionswarner. Notbrems-, Spurhalte-, Spurverfolgungs-, Kreuzungsassistenz. Fußgänger-, Radfahrer-, Verkehrsschilderkennung. Adaptivtempomat. Ausstattung (Auswahl/Testwagen): LED-Scheinwerfer. LED-Rückleuchten. Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Multimedia. 4,2-Zoll-Kombiinstrument. 8,0-Zoll-Display. Digitalradio. Smartphone-Einbindung. Sportsitze. Lederlenkrad. Aluminiumpedale. 18-Zoll-Leichtmetallfelden mit 235er-Reifen. Extras (Auswahl Testwagen): Metalliclackierung (550 Euro). Navigation (590 Euro). High-Performance-Paket (4490 Euro).
Aus Motorsport entwickelt
Fazit: Wolf im Schafspelz, Rennsemmel, Sportskanone, Powerpaket: Der GR-Yaris liegt hervorragend auf der Straße, bewegt sich wie auf Schienen voran. Eine solche, aus motorsportlicher Entwicklung hervorgegangene Kraft – die Japaner sprechen sogar vom „stärksten Dreizylinder der Welt“ – will jedoch beherrscht sein. Als Kleinwagen nicht gerade günstig. Ab 34 000, mit High-Performance-Paket wie im Fall des Testwagens fast sogar ab 38 500 Euro. Normaler Yaris mit 72, 125 oder im System beim Hybrid mit 116 PS und als Fünftürer praktischer ist ab 20 050 bis 28 890 Euro zu haben.
Technische Daten
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 192/261 kW/PS. Maximales Drehmoment: 360/3000-4600 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 230 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Sechs-Gang-Handschaltung. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 9,1 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 186 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 8,2 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 34 000, mit Sonderausstattungen 38 490 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
17. Juli 2023