Jeep Renegade

Diesmal im Test als 130-PS-Mildhybrid-Turbobenziner S

Von Günther Koch/Life-Magazin

Als Mildhybrid ist der Renegade seit 2022 im Handel. Foto: Koch

Dem Namen nach ist er ein Abtrünniger: Wir haben den Jeep Renegade trotzdem oder vielleicht gerade deshalb jetzt gefahren, und zwar als Mildhybrid-Turbobenziner in S-Ausführung.

Ein Klein-SUV

Auto: Fünftüriger Fünfsitzer der Stellantis-Geländewagenmarke. Segment: Klein-SUV. Markenintern zwischen Avenger und Compass angesiedelt. Produktion: Italien. Eingeführt: 2014. Überarbeitung 2018. Plug-in seit 2020. Mildhybrid seit 2022. Konkurrenten: Etwa Fiat 500X, Mazda CX-3, Opel Mokka, VW T-Cross. Länge/Breite/Höhe: 4,23/1,80/1,70 Meter. Radstand: 2,57 Meter. Leergewicht: 1495 Kilo. Design: Robuste Formensprache. Wuchtiges Blechkleid. Runde Halbscheinwerfer, sieben Vertikalstreben im Kühlergrill und Fensterlinie samt angedeuteten Halbtüren erinnern an Willys Ur-Jeep. Verarbeitung: Solide. Anmutung: Für das Segment standesgemäß. Innenraum: Vorn ordentlich Platz. Hinten beengter. Rundumsicht könnte besser sein. Gepäckabteil: 438 bis 1387 Liter. Leichtes Beladen. Cockpit: Modern. Wirkt aber mitunter etwas kleinteilig und unübersichtlich. Bedienung: Zur Eingewöhnung sollte man sich anfangs Zeit nehmen.

Mit 48-Volt-Technik

Antrieb^*: Vierzylinder-Mildhybrid-Turbobenziner mit 130 plus elektrischen 20 PS dank 48-Volt-Technologie. Schaltung: Komfortable Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Anhängelast: Frontantriebler kann bis 1510 Kilo ziehen. Fahren: Flotter Vorwärtsschub. Durchzugsstärkere 240 Newtonmeter Drehmoment stehen schon früh ab 1500 Touren an. Kurze Überhänge und 16,6 Zentimeter Bodenfreiheit helfen etwas bei Ausflügen zumindest in leichteres Gelände. Elektro: Es gibt elektrische Unterstützung für den Verbrenner. Beim Rollen und Bremsen wird Energie zurückgewonnen. Das System hilft, Sprit zu sparen. Fahrwerk: Federt ausreichend komfortabel. Lenkung: Elektrohydraulisch. Könnte direktere Rückmeldung geben. Bremsen: Verzögern standfest.

Elektronische Hilfen

Sicherheit (Auswahl/Testwagen): Spurhalthilfe. Verkehrszeichenerkennung. Adaptivtempomat. Auffahrwarner. Totwinkelassistenz. Rückfahrkamera. Quer-, Längsparkassistenz. Ausstattung (Auswahl/Testwagen): LED-Scheinwerfer. LED-Rückleuchten. Dachreling. Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Audio-/Multimediasystem. 8,4-Zoll-Touchscreeen. Navigation. Digitalradio. Lederlenkrad. 19-Zöller mit 235er-Reifen. S ist die höchste von vier Ausstattungsstufen, in denen der Mildhybrid zu haben ist. Extras (Auswahl): Zweifarblack mit Dach in Kontrastfarbe (1090 Euro). Panorama-Glasschiebedach (1290 Euro).  

Umfangreiche Serie

Fazit: Der Platz geht in Ordnung. Die Serienausstattung ist umfangreich. Eine ganze Reihe von Assistenzsystemen ist erhältlich. Die Fahrleistungen insgesamt können sich sehen lassen. Der Wendekreis ist relativ groß. Der Spritverbrauch könnte günstiger sein. Auch sind die Kosten nicht gerade gering. So ist bereits die Anschaffung, hier ab 36 600 Euro, kein Schnäppchen. Aber es befindet sich ein effizienterer Antrieb an Bord. Die Baureihe beginnt preislich bei 29 300 Euro. Sonst stehen noch zwei Plug-in-Hybrid mit 190 und 240 PS plus jeweils 130 und 60 PS Elektrounterstützung ab 41 850 und 43 450 Euro zur Wahl.

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 96/130 kW/PS (Verbrenner), 15/20 kW/PS (48-Volt-Mildhybrid-Technologie). Maximales Drehmoment: 240/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 191 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 6,5 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 126-138 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,6-6,1 Litern. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 36 600 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

19. Juni 2023