Volvo S90

Diesmal im Test als teilelektrifizierter Plug-in-Hybrid

Von Günther Koch/Life-Magazin

Modellgepflegt ist der S90 bei uns seit 2020 am Start. Foto: Koch

Die Limousinen-Palette ist auch bei Volvo längst übersichtlich geworden, besteht neben dem kompakteren S60 nur noch aus dem größeren S90, den wir jetzt als Recharge T8 mit Allrad und Automatik in Ultimate-Dark-Version gefahren haben.

Obere Premiummittelklasse

Auto: Viertürige Limousine für fünf Personen. Segment: Obere Premiummittelklasse. Produktion: China. Eingeführt: 2016. Konkurrenten: Audi A6, BMW 5er, DS9, Mercedes E-Klasse. Länge/Breite/Höhe: 4,96/1,87 (2,01)/1,43 Meter. Radstand: 2,94 Meter. Leergewicht: 2110 Kilo. Design: Skandinavisch. Cool. Kantig. Die Karosserie könnte etwas übersichtlicher sein. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Wertig. Innenraum: Ordentlich Platz selbst im Fond. Kopffreiheit hinten etwas eingeschränkt. Gepäckabteil: Dem Testwagenbeiblatt zufolge 500 Liter. Cockpit: Digital. Tablet-ähnliches Mittelkonsolen-Display im Hochformat. Bedienung: Leider nach wie vor etwas höherer Gewöhnungsaufwand erforderlich.

Gleich mit doppelter Beatmung

Antrieb^*: Kompressor- und Turbo-aufgeladener 310-PS-Vierzylinder-Benziner. Dazu 145-PS-Elektromotor. Präzise Acht-Gang-Automatik. Fahren: Mit der Kraft der hier sogar drei Herzen mehr als nur ausreichend motorisiert. Vier Fahrmodi. Hybrid, Pure, Power, Constant AWD. Wirken sich auf Lenkung, Motor, Getriebe, Allrad, Bremsen und Stoßdämpfung aus. Laut Volvo rein elektrisch mindestens 102 Kilometer Reichweite. Bremsenergie wird zurückgewonnen. Fahrwerk: In diesem Fall adaptiv. Hoher Komfort. Hohe Langstreckentauglichkeit. Allrad: Verbrenner treibt Vorder-, Elektromotor Hinterachse an. Sorgt für Antrieb über alle vier Räder. Verbessert mit Bodenhaftung zugleich Agilität bei sportlicherem Unterwegssein. Servolenkung: Etwas leichtgängig. Könnte direkter sein. Bremsen: Innenbelüftete Scheiben. Packen standfest zu.

Schon umfangreicheres Serienpaket

Sicherheit (Auswahl/Serie): Spurhaltehilfe. Spurwechsel-, Aufmerksamkeits-, Totwinkel-, Querverkehrswarner. Fußgänger-, Radfahrer-, Verkehrszeichenerkennung. Kreuzungsbremsassistenz. Einparkhilfe. Rückfahrkamera. Ausstattung (Auswahl/Serie): Voll-LED-Scheinwerfer. Sportliche Front-, Heckschürze. Panorama-Glasschiebedach. Elektrische Heckklappe. Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Infotainment. Digitalinstrumentierung. Smartphone-Einbindung. Lederoptik. Headup-Display. 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen. Extras (Auswahl): Parkkamera mit 360-Grad-Rundumsicht (750 Euro). Lackierung (1150 Euro). Sportsitze mit Sportlenkrad (1800 Euro). Adaptives Luftfahrwerk hinten mit Four-C-Technik (2190 Euro). Premiumsoundsystem (3060 Euro).

Beispielhafte Sicherheit

Fazit: Schon der Grundpreis des Testwagens beträgt 82 200, mit Sonderausstattungen sogar 93 310 Euro. Die Sicherheit ist beispielhaft. Bereits das Serienpaket fällt umfangreich aus. Anders als etwa bei Audi oder BMW wirkt das Cockpit des gediegenen Volvos trotz viel Technik nicht ganz so überladen. Auch wenn es größere (Business-)Limousinen kaum noch gibt: Der Plug-in-Hybrid fährt unter den Modellen der oberen Mittelklasse in Sachen Leistung und Ausdauer vorn mit. Die S90-Baureihe fängt preislich bei 72 600 Euro für den 235-PS-Diesel an, der Plug-in-Hybrid bei 75 500 Euro. Die Kombivariante V90 ist ab 60 250 Euro für den 197-PS-Benziner, der Plug-in hier ab 72 650 Euro zu haben.

Technische Daten

Motor: Vierzylinder-Kompressor/Turbobenziner plus Elektromotor. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung Verbrenner/Elektromotor: 228/310, 107/145 kW/PS. Maximales Drehmoment Verbrenner/Elektromotor: 400/309 Newtonmeter. Beschleunigung: 4,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Acht-Gang-Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 5,2 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 19 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 0,8 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagengrundpreis: 82 200, mit Sonderausstattungen 93 310 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. April 2023