Seat Ibiza
Diesmal im Test als FR-Turbobenziner mit 110 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Seat Ibiza, hier als FR-Turbobenziner mit 110 PS. Foto: Koch
Der neue Seat Ibiza, in der VW-Polo-Klasse im Umfeld etwa auch des tschechischen Konzernschwestermodells Skoda Fabia unterwegs, steht schon in den Startlöchern. Statisch will ihn die spanische Volkswagen-Tochtermarke gleich im Frühjahr präsentieren. Wir sind noch einmal den aktuellen FR-Fünftürer als zweitstärksten Benziner mit Automatik gefahren.
Außen & Innen
Erst 2015 haben die Spanier den bisherigen Ibiza optisch und technisch überarbeitet. Er kommt als FR auf 4,08 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für seine Klasse qualitativ recht wertig an. Bei 2,46 Metern Radstand findet sich vorn ordentlich Platz. Im Fond geht es dagegen enger zu. Das kleine Gepäckabteil fasst 292 bis 938 Liter. Die Bedienung im übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Dreizylinder handelt es sich um einen 110 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment starken 1,0-Liter-Turbo, der recht spritzig wirkt, aber von der Laufkultur her eben über einen Zylinder weniger verfügt. Der kleine Benziner schafft es in diesen Seat auf Tempo 197 Spitze. Ein sehr gut abgestuftes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik so zumindest im Datenblatt angegebenen knapp viereinhalb Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist Stadt-, Kurzstrecken- und zügigeren Autobahnfahrprofilen 6,4 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbo schiebt den leer 1140 Kilo schweren Frontantriebler ziemlich flott voran. Das Sportfahrwerk macht seinem Namen in diesem kleinen Flitzer alle Ehre, ohne es freilich mit der Härte zu übertreiben. Die elektromechanische Servolenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet verzögern einwandfrei. Unter anderem Stabilitätskontrolle, kombinierte Kopf-/Seitenairbags sowie Kindersitzhalterungen tragen zum insgesamt schon relativ hohen Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Fünf Ausstattungen gibt es. Nach dem Cupra ist FR (für Formula Racing) die zweithöchste davon. In ihr sind neben Klimaautomatik, Lederlenkrad, Tempomat und Müdigkeitserkennung etwa auch Sportsitze, Nebelscheinwerfer, Mediasystem, Stoßfänger mit Doppelauspuffendrohr, Einparkhilfe hinten und 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen schon enthalten. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen in diesem Fall etwa vom Fahrwerksregler für 310 Euro über Navigation für 400 Euro und Vollvernetzung für 550 Euro bis zum elektrischen Panorama-Glashubdach für 720 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 20 240 Euro, ist für ein Auto dieser Größenordnung sicher kein Schnäppchen. Dafür fährt es mit durchaus individuellem Auftritt, sehr guter Fahrstabilität und großem Spaßfaktor vor. Wer etwas ambitionierter unterwegs ist, dürfte unterm Strich auch mit der etwas strafferen FR-Abstimmung einverstanden sein, die er bei einem Modell mit diesem Zuschnitt sehr wahrscheinlich sogar erwartet. Ab 11 990 bis 23 060 Euro stehen ebenfalls unter Einschluss des SC-Dreitürers und des ST-Kombis noch vier weitere Benziner mit 75 bis 192 PS sowie drei Diesel mit 75, 90 und 105 PS in der Liste.
Datenblatt
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,0 Liter. Leistung: 81/110 kW/PS. Maximales Drehmoment: 200/2000-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 197 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,4 Liter pro 100 Kilometer, 102 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4 Litern Mixverbrauch. Preis: 20 240 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
12. Dezember 2016