Cupra Formentor
Diesmal im Test als 390-PS-VZ5 mit Allrad
Von Günther Koch/Life-Magazin
Den VZ5 hat die Seat-Tochter Cupra 2021 eingeführt. Foto: Koch
Der Formentor ist das erste eigenständig entwickelte Modell der 2018 von Seat ausgegliederten und auf Performance getrimmten Untermarke Cupra. Benannt ist er nach dem Cap Formentor auf Mallorca. Wir haben ihn jetzt als limitiertes Sonder- und Spitzenmodell VZ5 mit Allrad und Automatik zur Probe gefahren.
Crossover-Fünfsitzer
Auto: Fünftüriger Crossover-Fünfsitzer. Segment: Premiummittelklasse. Produktion: Spanien. Eingeführt: In der Normalversion 2020. Als VZ5 2021. Konkurrenten: Aus deutscher Sicht Audi RS Q3, BMW X2 M35i, Mercedes-AMG GLA 45S. Länge/Breite/Höhe: 4,46/1,85/1,50 Meter. Radstand: 2,68 Meter. Leergewicht: 1685 Kilo. Design: Sportlich. Kantig. Auffällig durch geänderte untere Lufteinlässe vorn und beidseitige, schräg übereinander angeordnete Doppelendrohre. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Wertig. Innenraum: Ordentlich Platz. Auch noch im Fond. Sicht nach hinten etwas eingeschränkt. Gepäckabteil: 410 bis 1465 Liter. Cockpit: Digital. Kombiinstrument mit 10,25-Display. Bedienung: Zur Eingewöhnung sollte man sich anfangs etwas Zeit nehmen, um alles wirklich sinnvoll nutzen zu können.
Fünfzylinder-Turbobenziner
Antrieb*: 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbobenziner aus dem Audi RS3 bekannt. 390 PS. Beeindruckende Beschleunigung. Kann hoch bis 7000 Touren drehen. Fahren: Vehementer Vorwärtsschub. Sieben-Gang-Box mit Doppelkupplung passt gut zum überaus spritzigen Auftritt. Verschiedene Fahrprofile beeinflussen Lenkunterstützung und Gasannahme. Fahrwerk: Adaptiv geregelt. Natürlich sportlich ausgelegt. Aber ohne prollige Härte. Federt noch recht komfortabel. Elektronische Differenzialsperre vorn. Allrad: Permanent. Erhöht mit Bodenhaftung Stabilität beim Fahren. Lenkung: Servotronic. Gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Bremsen: Hochleistungsanlage mit vorn/hinten innenbelüfteten Scheiben.
Bis zur automatischen Distanzregelung
Sicherheit: Müdigkeitserkennung. Umfeldbeobachtung. City-Notbremsfunktion. Spurhaltehilfe. Seitenassistenz. Totwinkelassistenz. Ausgangswarner. Stauassistenz. Verkehrszeichenerkennung. Vorausschauende Geschwindigkeitsregelung. Automatische Distanzregelung bis Tempo 210. Ausstattung: Matrix-LED-Scheinwerfer. Frontsplitter/Heckdiffusor mit Karbonelementen. Dachreling. Drei-Zonen-Klimaautomatik. Multimedia. 12-Zoll-Display. Navigation. Digitalradio. Smartphone-Einbindung. Sport-Schalensitze. Sport-Multifunktionslenkrad. Parklenkhilfe. Abgasanlage mit Klappenauspuff. 20-Zoll-Leichtmetallräder mit 255er-Reifen. Extras: Beim Testwagen lediglich Diebstahl-Warnanlage samt Innenraumüberwachung, Backup-Horn und Abschleppschutz (320 Euro).
Durstiges Kraftpaket
Fazit: Der Formentor VZ5 ist zweifellos ein hoch emotionales Kraftpaket, das aber leider auch über ganz schön Durst verfügt. Die Baureihe beginnt preislich bei 35 530 Euro. Sonst stehen noch vier Turbobenziner mit 150, 190, 245 und 310 PS, ein Turbodiesel mit 150 PS sowie zwei Plug-in-Hybrid mit 204 und 245 PS zur Wahl.
Technische Daten
Motor: Fünfzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,5 Liter. Leistung: 287/390 kW/PS. Maximales Drehmoment: 480/2250-5700 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 10… Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 230-231 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 10,1-10,2 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Testwagen-Grund-/Gesamtpreis: Laut Beiblatt 70 605/71 179 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
20. März 2023