Opel Astra
Diesmal im Test als 180-PS-Plug-in-Hybrid GS Line
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der aktuelle Astra ist bei uns seit 2022 auf dem Markt. Foto: Koch
Seit mehr als 30 Jahren ist der Astra von Opel schon unter diesem Namen unterwegs. Wir haben das Kompaktmodell der Rüsselsheimer jetzt als Plug-in-Hybrid mit Frontantrieb und Automatik in GS-Line-Ausführung zur Probe gefahren.
Untere Mittelklasse
Auto: Fünftüriger Fünfsitzer. Segment: Untere Mittelklasse. Produktion: Rüsselsheim. Eingeführt: Als Kadett-Nachfolger 1991. Aktuell sechste Generation seit 2022. Konkurrenten: Aus deutscher Sicht Ford Focus, VW Golf. Schwestermodelle im Stellantis-Konzern Citroën C4, DS4, Peugeot 308 Länge/Breite/Höhe: 4,37/2,06/1,47 Meter. Radstand: 2,67 Meter. Leergewicht: 1678 Kilo. Design: Klar. Modern. Schwarzes Kunststoff-Panel vorn zwischen den Scheinwerfern. Stärker modellierte Flanken. Coupéhafte Linienführung. Kantiges Heck. Verarbeitung: Sauber. Anmutung: Für die Kompaktklasse wertig. Innenraum: Ordentlich Platz selbst im Fond. Gepäckabteil: Etwas schmalere Ladeöffnung. Kofferraumvolumen 352 bis 1268 Liter. Cockpit: Digital. Zwei breitere Displays. Nur wichtige Einstellungen wie Klimatisierung sind noch über wenige Schalter und Regler durchführbar. Insgesamt sehr übersichtlich. Bedienung: Relativ leicht.
Mit Doppelherz-Kraft, …
Antrieb*: Doppelherz-Kraft aus Verbrenner und unterstützendem Elektromotor, integriert in Acht-Stufen-Automatik. Beide zusammen bringen es auf 180-PS-Systemleistung. Fahren: Ziemlich druckvoll beim Tritt aufs Gaspedal. Fahrmodi Elektro, Sport und Hybrid einstetllbar. Sowohl auf Geraden wie in Kurven bleibt der verwindungssteifere Opel seiner Spur treu. Fahrwerk: Ausgewogen abgestimmt. Federt weitgehend komfortabel. Servolenkung: Gibt ausreichend direkte Rückmeldung. Ist wie die Seitensteifigkeit auf möglichst geringe Bewegungen um die horizontale Achse herum ausgelegt. Bremsen: Scheiben. Verzögern standfest. Regeneratives System zur Rückgewinnung von Energie.
… Warnern und Erkennern
Sicherheit: Frontkollisionswarner. Automatische Gefahrenbremsung. Müdigkeits-, Fußgänger-, Verkehrszeichenerkennung. Spurhaltehilfe. Geschwindigkeitsassistenz mit Stoppfunktion. Basisausstattung: LED-Scheinwerfer. Klimaautomatik. Multimedia. Zehn-Zoll-Farb-Touchscreen. Digitalradio. Smartphone-Einbindung. Abgeflachtes Lederlenkrad. Komfortsitze, Parkpilot. 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen. Als GS-Line unter anderem zusätzlich noch mit Sitzheizung vorn und 360-Grad-Kamera. Extras: 180-Grad-Rückfahrkamera (295 Euro). Metalliclack (610/850 Euro). Ergonomischer Fahrer-Aktivsitz (700 Euro). Navigation (800 Euro). Elektrisches Glasschiebe-/Sonnendach (1000 Euro). Alcantara (1200 Euro). IntelliLux-Pixel-Licht (1300 Euro). Nappaleder (2100 Euro).
Auf der Höhe der Zeit
Fazit: Kompakt können die Rüsselsheimer, obwohl die Anschaffungskosten – Grundpreis hier ab über 36 700 Euro – nicht ohne sind. Dafür zeigen sie Mut beim Design, sind bei den (Antriebs-)Technologien auf der Höhe der Zeit und ebenfalls in Sachen Fahrwerk gut dabei. Der normale Astra beginnt bei 24 600 Euro. Ein Turbobenziner mit 110 und ein Turbodiesel mit 130 PS stehen zur Wahl. Der Sports Tourer Kombi fängt bei 27 500 Euro an. Die GSe starten ab 45 510 Euro. Den neuen Elektro-Astra mit 156 PS gibt Opel mit 416 Kilometern Reichweite an.
Technische Daten
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner plus Elektromotor. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: (Verbrenner, Elektromotor, System) 110/150, 81/110, 133/180 kW/PS. Maximales Drehmoment: (Verbrenner, Elektromotor, System) 250, 320, 360 Newtonmeter. Beschleunigung: 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 225, elektrisch 135 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Acht-Stufen-Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 2,8 Liter und 15,3 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, nach WLTP kombiniert 22-26 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 1,1 Litern und 14,2 Kilowattstunden Mixverbrauch. Elektrische Reichweite: 59-60, in der Stadt 70-78 Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 36 710-44 410 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
27. März 2023