Volvo XC40
Diesmal im Test als 197-PS-Mildhybrid-Benziner
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der XC40 ist das kompakte SUV-Einstiegsmodell der Marke. Fotos: Koch
Markenintern ist der XC40 unterhalb vom XC60 positioniert, steht bei uns erst seit 2018 bei den Händlern. Mit ihm ist Volvo im Premiumumfeld von Audi Q2, BMW X1, Mercedes GLA und etwa auch dem Countryman der auf Kleinwagen spezialisierten BMW-Tochtermarke Mini unterwegs. Wir haben das SUV-Einstiegsmodell der Schweden jetzt als B4-Allrad-Mildhybrid-Turbobenziner mit Automatik in Ultimate-Bright-Ausführung gefahren.
Außen & Innen
Der XC40, skandinavisch-cool designt, sauber verarbeitet, recht wertig anmutend, 4,44 Meter lang, 1,65 Meter hoch, 1,86 Meter breit, Radstand 2,70 Meter, Kofferraum 428 bis 1304 Liter, kommt mit kantigem Profil, Leuchten im T-förmigen Thor-Hammer-Stil und nach innen statt nach außen gewölbtem Kühlergrill daher. Das Innere wirkt ebenfalls mehr auf Lifestyle getrimmt. Selbst größer Gewachsene finden passabel Platz. Leider ist die Rückbank wie beim ebenfalls vergleichbaren VW Tiguan nicht verschiebbar. Der hochformatige, Tablet-ähnliche, von der Bedienung her aber nach wie vor gewöhnungsbedürftige Touchscreen im sonst recht übersichtlichen Digitalcockpit ist aus anderen Volvo bekannt.
Blick auf die Front mit Markenlogo vorn und Diagonalstrebe im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Turbobenziner, als Mildhybrid mit integriertem Startergenerator ausgelegt. 2,0 Liter Hubraum. 145/197, zusätzlich elektrische 10/14 kW/PS. Maximal schon früh ab 1500 bis 4500 Umdrehungen pro Minute 300, zusätzlich elektrische 40 Newtonmeter Drehmoment. In 7,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 180 Stundenkilometer Spitze. Allradantrieb. Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Testverbrauch laut Bordcomputer 7,9 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 162 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 7,1 Litern Mixverbrauch.*
Unter der Haube ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder am Werk. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der Turbo schiebt diesen leer 1735 Kilo schweren XC40 beim Tritt aufs Gaspedal doch recht flott voran. Er kann Lasten bis immerhin noch 2,0 Tonnen ziehen. Das Mildhybridsystem unterstützt den Verbrenner in bestimmten Situationen, etwa beim Beschleunigen; die Rückgewinnung von Energie hilft, den Kraftstoffkonsum zu senken. Das Fahrwerk federt eigentlich stets ausreichend komfortabel, der Gesamteindruck fällt dennoch keineswegs unsportlich aus. Der Allrad erhöht mit der Bodenhaftung die Stabilität beim Fahren. Im Gegensatz zum Frontantriebler lassen sich mit ihm schnellere Kurven besser meistern. Die Möglichkeit, spezielle Fahrprogramme zu wählen, ist um einen Offroad-Modus erweitert. Die Doppelkupplungsautomatik wechselt sanft, schnell und präzise die sieben Gänge. Die elektrische Servolenkung gibt ordentliche Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Eine ganze Armada moderner Elektronikhilfen trägt zu höherem Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit Modellkennung hinten.
Serie & Extras
Vier Ausstattungslinien gibt es mit Ultimate als höchster davon. Bei ihr gehören neben vielen elektronischen Hilfen etwa auch LED-Scheinwerfer, integrierte Aluminium-Dachreling, elektrische Heckklappenautomatik, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Digitalinstrumentierung, 12,3-Zoll-Display, Infotainment, Premium-Soundsystem, Smartphone-Einbindung, elektrisches Panorama-Glasschiebedach, Multifunktionssportlenkrad, Einparkhilfe, Rückkamera und 19-Zoll-Leichtmtallräder mit 235er-Reifen zum Grundumfang. Aufpreispflichtige Sonderwünsche etwa von der Parkkamera mit 360-Grad-Umgebunsbeobachtung (660 Euro) über Metalliclackierung (1140 Euro) bis zum Fahrerassistenz-Paket (1150 Euro) und anderen haben den Grundpreis des Testwagens um 4730 Euro erhöht.
Das Gepäckabteil hier fasst 428 bis 1304 Liter. So sieht der XC40 seitlich aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier laut Beiblatt ab mindestens 54 350 Euro, ist sicher kein Pappenstiel. Dafür gibt‘s ein keineswegs mainstreamiges, aber geräumiges Kompakt-SUV-Modell mit unterm Strich guten Fahrleistungen als Gegenwert dafür. Zwar kommen der mittlere XC60 und vor allem der größere XC90 souverän-gelassener daher, doch dürfte der kleinere XC40 sowieso eine eher jüngere Zielgruppe ansprechen. In der bei 38 350 Euro beginnenden Baureihe sind noch zwei weitere Mildhybridbenziner mit 95/129 und 120/163 kW/PS zu haben. Auch Frontantrieb ist möglich. Die Plug-in-Hybrid mit 95/129 plus 60/82 und 132/180 plus 60/82 kW/PS stehen ab 55 250 Euro in der Liste. Die Vollelektro-Variante mit für den Frontantriebler 170/231 sowie für den Allradler mit 150/204 plus 150/204 kW/PS fangen bei 48 650 Euro an.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner, als Mildhybrid mit integriertem Startergenerator ausgelegt. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 145/197 plus elektrische 10/14 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300 plus 40 Newtonmeter. Beschleunigung: 7,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 180 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 7,9 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 162 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 7,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 54 350, mit Sonderausstattungen 59 080 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände).
KoCom/Fotos: Günther Koch
19. Dezember 2022