Lexus NX
Diesmal im Test als 309-PS-Plug-in-Hybrid F-Sport
Von Günther Koch/Life-Magazin
Beim aktuellen NX handelt es sich um die zweite Generation. Fotos: Koch
Den NX hat die noble Toyota-Tochtermarke Lexus bei uns 2014 auf den Markt gebracht. Die zweite Generation ist seit 2021 am Start. Wir haben das kompakte SUV-Modell, das sich markenintern zwischen den beiden Crossover UX und RX einreiht und im Premiumbereich im Umfeld von Audi Q5, BMW X3, Jaguar F-Pace, Mercedes GLC oder Volvo XC60 unterwegs ist, jetzt als stärkeren Plug-in-Hybrid 450h F-Sport mit Allrad gefahren.
Außen & Innen
Der ziemlich kantige, wie die übrigen Lexus fast schon avantgardistisch wirkende fünftürige Fünfsitzer, ist sauber verarbeitet, mutet recht wertig an, ist 4,64 Meter lang, 1,67 Meter hoch, 1,86/2,15 Meter breit, verfügt über 2,60 Meter Radstand und einen Kofferraum, der 545 bis 1436 Liter fasst. Das Innere ist relativ großzügig bemessen. Man sitzt bequem. Die Anzeigen liegen gut im Blick. Bloß die Rundumsicht könnte nach wie vor etwas besser sein. Zur Eingewöhnung in die Bedienung im modernen Cockpit mit zwei großen Displays sollte man sich etwas Zeit nehmen, nicht zuletzt was die Handhabung des Audiosystems und der Navigation betrifft.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Benziner, Elektromotor vorn/hinten. Abgasnorm Euro-6d. 2,5 Liter Hubraum. 136/185 kW/PS (Verbrenner), 134/182, 40/50 kW/PS (Elektromotoren), 227/309 kW/PS (System). Maximal 227 Newtonmeter Drehmoment (Verbrenner), 270/121 (Elektromotoren). In 6,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 200, elektrisch 135 Stundenkilometer Spitze. Elektrischer Allrad. Stufenlos variable Automatik. Testverbrauch laut Bordcomputer 5,3 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 22-25 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 1,0-1,1 Litern Mixverbrauch. Elektrische Reichweite 74/96 Kilometer (Kombiniert/Stadt)*
Ein Benziner und zwei Elektromotoren arbeiten zusammen. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der Plug-in schiebt diesen leer 2065/2125 schweren NX, der Lasten bis 1,5 Tonnen ziehen kann, dank zusätzlicher Doppelherz-Kraft druckvoll voran. Das hier verbaute Adaptivfahrwerk setzt mit den neben Elektro, Eco, Normal und Custom zusätzlichen Fahrprogrammen Sport S und Sport S+ auf dynamischere Fortbewegung, federt dennoch ziemlich komfortabel. Der E-Four genannte elektrische Allrad erhöht mit der Traktion die Stabilität beim Fahren. Die elektromechanische Servolenkung könnte etwas direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Zum höheren Standard-Insassenschutz tragen im getesteten F-Sport-NX etwa bereits Kollisionsvorbeugung, Radfahrer-, Fußgänger-, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte-, Spurfolge-, Spurwechsel-, Totwinkelassistenz, Querverkehrswarner und Adaptivtempomat bei.
Heck-/Seitenansicht. Das Gepäckabteil hier fasst 545 bis 1436 Liter.
Serie & Extras
Ausstattungsmäßig sind über der Basisversion noch Business Line, Executive Line, Luxury Line und ganz oben F-Sport angesiedelt. Beim Spitzenpaket gehören etwa schon Dreifach-LED-Scheinwerfer, elektrische Heckklappe, Klimaautomatik mit Luftfeuchtigkeitssensor, Multimedia, 7-Zoll-Multinformationsdisplay, 14-Zoll-Touchscreen, Digitalradio, Premium-Soundsystem, Sportlederlenkrad, Aluminiumpedale, Headup-Display, 360-Grad-Kamera, Lederbezüge und 20-Zoll-Leichtmetallräder zum Grundumfang. Aufpreispflichtige, teurere Sonderwünsche wie Metalliclack (950 Euro), Parkassistenz Plus (1000 Euro), Technologie-Paket (1200 Euro), Interieur-Paket (2650 Euro), Business-Connect-Paket (4000 Euro) und andere erhöhen beim 450h den Grundpreis schon deutlicher.
Modellkennung hinten. Und so sieht der NX von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier beim Allrad-450h ab mindestens 59 950, mit F-Sport-Serienpaket 60 300, mit Sonderausstattung 72 550 Euro, hat es in sich, aber Premium kostet. Beim eher typisch japanisch zurückhaltenden SUV-Design der Marke scheiden sich trotz Diabolo-Kühlergrill die Geister. Die Baureihe beginnt preislich bei 47 600 Euro. Lediglich der 140/190 kW/PS starke, auch mit Frontantrieb erhältliche 350h steht noch zur Wahl.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner, Elektromotor vorn/hinten. Hubraum: 2,5 Liter. Leistung: 136/185 kW/PS (Verbrenner), 134/182, 40/50 kW/PS (Elektromotoren), 227/309 kW/PS (System). Maximales Drehmoment: 227 Newtonmeter (Verbrenner), 270/121 (Elektromotoren). Beschleunigung: 6,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 200, elektrisch 135 Stundenkilometer. Antrieb: Elektrischer Allrad. Getriebe: Stufenlos variable Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 5,3 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 22-25 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 1,0-1,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen: Laut Beiblatt 59 950, mit F-Sport-Serienausstattung 60 300, mit Sonderausstattung 72 550 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände).
KoCom/Fotos: Günther Koch
5. Dezember 2022