VW Passat
Diesmal im Test als Diesellimousine mit 240 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
VW Passat, hier als stärkste Limousine mit 240-PS-Vierzylinder-Biturbo. Foto: Koch
Marburg – Zusammen mit dem Golf ist der Passat das meistverkaufte Auto des Volkswagen-Konzerns. Er tritt im Umfeld etwa von Ford Mondeo, Kia Optima, Mazda6, Opel Insignia oder Toyota Avensis an. Wir haben das Obere-Mittelklasse-Modell der Wolfsburger jetzt als stärkste Diesellimousine mit Doppelkupplungsbox und 4Motion-Allrad gefahren. Sie ist nicht vom aktuellen Abgasskandal betroffen.
Außen & Innen
Die achte Generation ist seit November 2014 auf dem Markt. Sie baut flacher, hat kürzere Überhänge, kommt auf 4,76 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet fast schon Phaeton-mäßig an. Platz ist dank knapp 2,8 Metern Radstand selbst im Fond genug vorhanden. Kopf- und Beinfreiheit sind größer. Das Gepäckabteil der Limousine fasst stattliche 586 bis 1152 Liter. Die Rücksitzlehnen sind geteilt umklappbar. Im übersichtlichen Cockpit fällt die Bedienung leicht.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 240 PS und kräftigen 500 Newtonmetern schon früh ab deutlich unter 2000 Touren. Der mit einer mehrstufigen Abgasnachbehandlung kombinierte Euro-6-Selbstzünder macht diesen Passat in der Spitze 240 Stundenkilometer schnell. Das sehr gut abgestufte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion angegebenen 5,3 Liter Mixverbrauch haben wir bei meist wechselnden Autobahn-, Landstraßen- und Stadtfahrprofilen um 0,8 Liter verfehlt.
Dynamik & Sicherheit
Der gleich doppelt aufgeladene Bluemotion-Diesel schiebt die leer 1721 Kilo schwere Limousine überaus flott voran. Das Fahrwerk hat einen sportlich-komfortablen Eindruck hinterlassen. Der Allrad erhöht mit der Traktion die Sicherheit beim Fahren. Die elektromechanische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen sorgen für standfeste Verzögerung. Die adaptive Fahrwerksregelung samt Fahrprofilauswahl und tiefergelegter Karosserie ist in diesem Fall schon ab Werk an Bord. Stabilitätskontrolle, Seiten- und Kopfairbags tragen zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Der Biturbo ist in den beiden höheren der insgesamt drei Ausstattungsstufen zu haben. LED-Scheinwerfer, Nebelleuchten, Parkpilot, Umfeldbeobachtung mit City-Notbremssystem, Komfortsitze, Multifunktions-Lederlenkrad, Multikollisionsbremse, Mehrzonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Müdigkeitserkennung, edleres Dekor, großes Touchscreen-Farbdisplay und 16/17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen gehören zum Grundumfang. Die aufpreispflichtigen Sonderwünsche reichen von verschiedenen Vernetzungsmöglichkeiten über bis zu 1980 Euro teure Elektronikhilfen und Navigation für bis zu 2310 Euro bis zum 2990 Euro teuren R-Line-Paket hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung des vorwiegend als Dienstwagen genutzten Passat, hier ab 43 975 oder 45 500 Euro, ist nicht billig. Dafür fährt eine ausgereifte Limousine vor, die ihr Biederimage endgültig abgelegt hat und nun Premiumorientierung zeigt. Die Limousine findet sich ab 26 075 bis eben 45 500 Euro noch fünfmal als Benziner mit 125 bis 280 PS und drei weitere Male als Diesel mit 120, 150 und 190 PS in der Liste, der Variant genannte Kombi ab 27 150 bis 46 675 Euro. Auch die Plug-in-Hybrid-Version GTE bietet VW inzwischen an.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Biturbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 176/240 kW/PS. Maximales Drehmoment: 500/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 240 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,1 Liter pro 100 Kilometer, 138 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,3 Litern Mixverbrauch. Preis: Je nach Ausstattung 43 975/45 500 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
2. November 2015