BMW 8er
Diesmal im Test als Diesel-840d-Coupé mit 340 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
Das aufgewertete 8er-Coupé ist bei uns seit 2022 im Handel. Fotos: Koch
Eigentlich war der 8er früher ein 6er. BMW hat ihn nur aus der kleineren, eher rationalen Baureihe herausgeholt. In der größeren, mehr emotionaleren sind inzwischen schon sechs Modelle vertreten, mit der sich die Münchner gegen vergleichbare deutsche Audi- und Mercedes-Konkurrenten positioniert haben. Das Coupé, der 2022 aufgewertete Einstiegs-8er, ist 2018 das erste Modell der damals neuen Oberklasse-Baureihe gewesen. Wir haben es jetzt als Mildhybrid-Diesel 840d xDrive mit Allrad und M-Sportpaket gefahren.
Außen & Innen
Der Zweitürer kommt auf 4,85 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet wertig an. Platz ist bei 2,82 Metern Radstand vorn im 1,90/2,13 Meter breiten, nur 1,34 Meter flachen 2+2-Sitzer noch ganz ordentlich vorhanden. Bauartbedingt geht es im Fond ziemlich beengt zu. Ein-/Ausstieg gestalten sich zudem dort unbequem. Das Gepäckabteil fasst immerhin noch 420 Liter. Das moderne Cockpit ist gewohnt sportlich-funktionell. Nach kurzer Eingewöhnung findet man sich aber auch da schon bald zurecht. Die Sicht nach hinten bleibt bei Autos dieser Art eingeschränkt.
Blick auf die Frontpartie mit Markenlogo vorn überm Doppelnieren-Kühlergrill.
Antrieb & Umwelt
Sechszylinder-Turbodiesel, als Mildhybrid mit 48-Volt-Technik und integriertem Startergenerator ausgelegt. Abgasnorm Euro-6d. 3,0 Liter Hubraum. 250/340 plus 8/11 kW/PS elektrische Leistung. Maximal 700 Newtonmeter Drehmoment schon früh ab 1750 bis 2250 Touren pro Minute. In 5,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 250 Stundenkilometer Spitze. Allradantrieb. Acht-Stufen-Sportautomatik. Testverbrauch 8,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 170-179 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,5-6,8 Litern Mixverbrauch.*
Unter der Haube ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder am Werk. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der Twinpower-Turbo schiebt dieses leer doch 1990 Kilo schwere Coupé beim Tritt aufs Gaspedal stürmisch voran, wobei sich die Kraft weitgehend gleichmäßig entfaltet. Die 48-Volt-Mildhybrid-Technologie hilft nicht nur dabei, Stopp/Start schneller und komfortabler zu machen, sondern auch noch effizienter Bremsenergie zurückzugewinnen. Sie entlastet und unterstützt zudem zeitweilig den Verbrenner beim Beschleunigen mit elektrischer Antriebsleistung, wodurch sich Verbrauch und Schadausstoß verringern, etwa beim Segeln, wenn der Motor kurzzeitig ausgeschaltet ist. Das Adaptiv-M-Fahrwerk ist mit dynamischer Dämpferkontrolle kombiniert. Als Fahrmodi sind Komfort, Eco Pro, Sport, Sport+ und Adaptive wählbar. Der Permanentallrad verteilt die Drehmomente vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Integral-Aktivlenkung passt den Lenkwinkel der Hinterräder an, sorgt so für agileres Fahrverhalten und komfortableres Rangieren beim Parken. Die Sportbremse ist auf höhere Leistung ausgelegt. Aufmerksamkeitsassistenz, Spurverlassens-, Spurwechsel-, Front-, Heckkollisions- und Querverkehrswarnung hinten tragen bereits zu höherem Standard-Insassenschutz bei.
Der Kofferraum fasst immerhin noch 420 Liter. Modellkennung hinten.
Serie & Extras
Adaptive LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Displayverbund aus volldigitaler 12,3-Zoll-Instrumentenanzeige und 10,25-Zoll-Touchscreen, Multimedia, Navigation, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Gestiksteuerung, Leder, Multifunktionssportlederlenkrad, Headup-Display, Rückfahrkamera, Rückfahrassistenz, automatische Heckklappen-Betätigung und Sportabgasanlage gehören bereits zum Grundumfang. Das Sportpaket lässt das Coupé optisch und technisch noch dynamischer vorfahren. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen bei ihm etwa von M-Sportsitzen (650 Euro) über Nackenwärmer (650 Euro), 20-Zoll-Leichtmetallräder (950 Euro), Metalliclack (1150 Euro), M-Sportdifferenzial (1400 Euro), M-Carbondach (3000 Euro) und Innovationspaket mit Laserlicht (3900 Euro) bis zum Vollleder (6000 Euro).
Heck-/Seitenansicht des 2+2-Sitzers. So formschön sieht das Coupé seitlich aus.
Preis & Leistung
Was die Kosten betrifft, wird die Luft in Sphären wie diesen langsam dünner, denn mit dem Coupé-Basispreis hier von 107 500 Euro ist es eben mit Blick auf die lange Liste möglicher teurer Sonderausstattungen noch lange nicht getan. Dafür fährt jedoch für den, der es sich leisten kann, ein überaus formschön-sportliches Coupé vor, das ab 102 000 Euro auch noch als hinter-/allradangetriebener Benziner mit 245/333 kW/PS zu haben ist. Das 8er-Cabrio fängt bei 110 000 Euro an. Sonst finden sich noch 8er-Coupé M (390/530 kW/PS/ab 132 000 Euro), 8er-Cabrio M (390/530 kW/PS/ab 140 000 Euro), M8 Competition Coupé (460/625 kW/PS/ab 175 000 Euro), M8 Competition Cabrio (460/625 kW/PS/ab 183 000 Euro) sowie 8er-Gran-Coupé (ab 99 000 Euro) und 8er-Gran-Cabrio (ab 129 000 Euro) in der Baureihe.
Datenblatt
Motor: Sechszylinder-Mildhybrid-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 250/340 plus 8/11 kW/PS vom integrierten Startergenerator. Maximales Drehmoment: 700/1750-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Acht-Stufen-Automatik. Umwelt: Testverbrauch 8,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 170-179 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,5-6,8 Litern Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 107 500 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
10. Oktober 2022