Donnerstag, 25. April 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Audi TT

Diesmal im Test als 245-PS-Benziner S-Line

Von Günther Koch/Life-Magazin

Aktuell fährt der TT seit 2018/2020 modellgepflegt vor. Fotos: Koch

Den TT gibt es seit 1998. Die Abkürzung für den in der unteren Mittelklasse im Umfeld etwa vom BMW Z4 und vom Porsche 718 Cayman angesiedelten Unteren-Mittelklasse-Sportwagen, der als Coupé und Roadster angeboten wird, leitet sich, warum auch immer, ausgerechnet von einem traditionellen Motorradrennen ab, der Isle of Man Tourist Trophy. Wir haben den TT jetzt als Coupé und stärkeren Benziner 45 TFSI mit dem bei Audi Quattro genannten Allrad und mit Automatik in S-Line-Ausführung zur Probe gefahren haben. 

Außen & Innen

Das Äußere des aktuellen 2+2-Sitzers, inzwischen 4,19 Meter lang, 1,83/1,96 Meter breit, nur 1,35 Meter hoch, Kofferraum auf immerhin mittlerweile 305 bis 712 Liter erweitert, hat sich nicht grundlegend geändert. Insbesondere die runde Wölbung des Dachs ist erhalten geblieben, auch in dritter Generation nach der Modellpflege 2018/2020. Vorn ist ordentlich Platz, hinten geht es natürlich ziemlich beengt zu. Man sitzt tief. Das bunkerähnliche Gefühl von früher ist jedoch weg. Auch ist die Sicht dadurch zumindest in Teilen trotz höherer Schulterlinie etwas besser geworden. Die wichtigste Neuerung innen dürfte im Laufe der Zeit das Infotainment mit dem zwei Ansichten erlaubenden 12,3-Zoll-Bildschirm statt herkömmlichem Kombiinstrument gewesen sein. Zum Eingewöhnen ins virtuelle Cockpit sollte man sich Zeit nehmen.

Blick auf die Frontpartie mit den Markenringen vorn über dem Kühlergrill.

Antrieb & Umwelt

Vierzylinder-Turbobenziner. Abgasnorm Euro-6d. 2,0 Liter Hubraum. 180/245 kW/PS. Maximal 370 Newtonmeter Drehmoment schon früh ab 1600 bis 4300 Umdrehungen pro Minute. Je nach Ausstattung in 5,1/6,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 250 Stundenkilometer Spitze. Permanentallrad. Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik. Testverbrauch 8,6 Liter, nach WLTP 167 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 7,3 Litern.*

Unter der Haube ist ein 2,0-Liter-Turbo am Werk. Blick ins moderne Cockpit.

Fahren & Sicherheit

Der Vierzylinder läuft kultiviert, schiebt dazu dank Turboaufladung und ordentlich Durchzugskraft beim Tritt aufs Gaspedal druckvoll-spritzig voran. Die Beschleunigung ist für den genauso agile wie wendigen Kompaktsportler, der leer 1550 Kilo auf die Waage bringt, standesgemäß. Die Automatik mit Doppelkupplung wechselt sanft, präzise und schnell die sieben Gänge. Verschiedene Fahrmodi von Auto über Komfort, Dynamik und Effizienz bis hin zu Individual sind wählbar. Klar, dass beim flotteren Unterwegssein mit dem Quattro auch der Verbrauch höher ausfällt. Mit dem Permanentallrad nimmt nicht nur die Bodenhaftung, sondern zugleich auch die Stabilität beim Fahren zu. Das schon in der Grundauslegung etwas straffer abgestimmte Sportfahrwerk mit elektronischer Differenzialsperre federt insgesamt trotz allem immer noch recht komfortabel. Die elektromechanische Progressivlenkung gibt direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu.

Heck-/Seitenansicht des 2+2-Sitzers. Der Kofferraum fasst 305 bis 712 Liter.

Serie & Extras

Im Standardpaket gehören etwa schon Xenon-Plus-Scheinwerfer, Klimaanlage, virtuelles Cockpit, Multimedia, Vernetzung, Digitalradio, Sportsitze, unten abgeflachtes Multifunktionslederlenkrad, Abgasendrohre und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Darüber hinaus gibt es, jeweils mit spezifischen Inhalten, S-Line-Exterieurpaket (1500 Euro), S-Line-Sportpaket (2950 Euro), S-Line Selection (2450 Euro), S-Line Selection plus (6490 Euro), TTS Competition plus (6690 Euro) und Bronze Selection (6190 Euro). Selbst preiswertere Elektronikhilfen wie Halteassistenz (80 Euro), Spurwechselwarner (550 Euro), Rückfahrkamera (450 Euro) oder Parkassistenz (990 Euro) kosten schon Aufpreis.

Hinweis hinten auf den Permanentallrad. So sieht der TT von der Seite aus.

Preis & Leistung

Audi ist Premiummarke im Volkswagen-Konzern. Entsprechend sind bereits die Grundpreise, in diesem Fall ab 46 600 Euro. Der in Ungarn vom Band laufende TT wartet insgesamt mit guter Verarbeitung, wertiger Anmutung guten Fahrleistungen sowie sicheren und sportlich Fahreigenschaften auf, denen nach wie vor doch ein relativ kleiner Kofferraum, ein kaum nutzbarer Fond sowie eben ein recht hoher Anschaffungspreis gegenüber stehen. Das Coupé fängt bei 39 100, der Roadster bei 41 500 Euro an; für beide steht jeweils noch ein zusätzlicher Benziner mit 145/197 kW/PS zur Verfügung. Der noch sportlichere TTS mit 235/320 kW/PS beginnt bei 58 200 Euro. Es hat 2019 bei Audi sogar an höchster Stelle schon die Ankündigung gegeben, dass die Baureihe eingestellt wird. Noch ist der TT jedoch im Programm. Vielleicht leben Totgesagte wie auch der Supersportwagen R8 doch länger ...

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 180/245 kW/PS. Maximales Drehmoment: 370/1600-4300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,1-6.1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsautomatik. Umwelt: Testverbrauch 8,6 Liter, 167 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 7,3 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 46 600 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

1. August 2022