Jaguar E-Pace
Diesmal im Test als Turbodiesel mit 204 PS und Allrad
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der E-Pace steht aufgewertet seit 2021 bei den Händlern. Fotos: Koch
Seit 2018 hat Jaguar den E-Pace, nicht zu verwechseln mit dem Elektro-I-Pace, im Programm. Er ist markenintern unterhalb vom F-Pace positioniert, läuft in Österreich vom Band, baut auf der Plattform auf, auf der auch Range Rover Evoque und Discovery Sport der Schwestermarke Land Rover entstehen. Er tritt in der unteren Premiummittelklasse gegen deutsche Konkurrenten wie Audi Q3, BMW X2, Mercedes GLA und ausländische wie Volvo XC40 an. Wir haben das kompakte SUV-Modell der Briten jetzt als stärkeren Mildhybrid-Turbodiesel D200 mit Automatik und Allrad gefahren.
Außen & Innen
Fünftüriger Fünfsitzer. Sauber verarbeitet. Wertig anmutend. 4,39 Meter lang, 1,64 Meter hoch, 1,98/2,08 Meter breit. Radstand 2,68 Meter. Ordentlich Platz selbst im Fond. Kofferraum 494 bis 1170 Liter. Lehnt sich beim Design, nur auf anderer Ebene, etwas am Sportwagen F-Type an. Man sitzt freilich höher. Hat alles besser im Blick. Das Interieur wirkt feiner ausgearbeitet. Im weitgehend digitalen Cockpit ist auch die Bedienung jetzt rascher im Griff. Das Infotainment samt Navigation lässt sich inzwischen leichter handhaben. Zuletzt hat es ein Facelift gegeben. R-Dynamic Black Edition ist neu.
Blick auf die Frontpartie mit dem Raubkatzen-Logo vorn im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Turbodiesel. Mit Riemen-Starter-Generator und 48-Volt-Technologie als Mildhybrid ausgelegt. Abgasnorm Euro-6d. 2,0 Liter Hubraum. 150/204 PS. Maximal 430 Newtonmeter Drehmoment. In 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 211 Stundenkilometer Spitze. Allrad. Neunstufen-Automatik. Kombinierter Verbrauch zumindest laut Datenblatt nach WLTP maximal 5,4 Liter. Testverbrauch laut Bordcomputer 6,8 Liter.
Unter der Haube ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder am Werk. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der Turbodiesel läuft kultiviert, schiebt den leer 1952 Kilo schweren E-Pace beim Tritt aufs Gaspedal druckvoll voran, kann Lasten bis 1800 Kilo ziehen. Sein Drehmomentmaximum steht schon ziemlich früh bereit. Die Automatik wechselt sanft, zügig und präzise die neun Stufen. Als Mildhybrid speichert dieser Jaguar beim Bremsen oder Ausrollen die Energie in der 48-Volt-Batterie, um sie später etwa beim zügigeren Beschleunigen zu nutzen. Die Start/Stopp-Funktion spricht komfortabler und schneller an. Das Fahrwerk hat einen genauso komfortabel federnden wie sportlichen Gesamteindruck hinterlassen. Der Allrad mit elektronisch gesteuerter Momentenverteilung zwischen vorn und hinten erhöht mit der Traktion die Stabilität beim Fahren, trägt zu besserer Geländegängigkeit bei. Die elektromechanische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Tempomat samt Begrenzer, Rückfahrkamera, Aufmerksamkeits-, Brems-, Spurhalteassistenz tragen bereits im günstigsten E-Pace zum Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers samt Modellschriftzug hinten.
Serie & Extras
Insgesamt sechs Ausstattungslinien gibt es über die neue R-Dynamic Black Edition bis hoch zur Sportversion. Schon das Basismodell ist mit LED-Scheinwerfern, -Heckleuchten, Zweizonen-Klimaautomatik, Infotainment, 11,4-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung, Digitalradio, Soundsystem, Multifunktionslederlenkrad, All Surface Progress Control, adaptiver Fahrkontrolle, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, elektrischer Heckklappe und 17/18-Zöllern mit 225/235er-Reifen bestückt. Beim generell schon ab Werk im Grundumfang mit noch mehr moderneren Elektronikhilfen versehenen Spitzenmodell Sport reichen verbliebene Sonderwünsche etwa vom Panoramadach (1274 Euro) über Premiummetalliclack (1448 Euro) und verschiedene Ausstattungspakete (bis 1788 Euro) bis hin zu Sportsitzen in Windsor-Leder (2115 Euro) hinauf.
Das Stauabteil fasst 494 bis 1170 Liter. So sieht der E-Pace von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Baureihe beginnt aktuell bei 49 310 Euro. Der getestete Selbstzünder fängt bei 56 370 Euro an. Schon diese Grundpreise sind natürlich kein Schnäppchen. Dafür fährt jedoch ein formschönes, relativ geräumiges, dazu gut ausgestattetes und effizient angetriebenes Kompakt-SUV-Modell vor. Es sind zudem noch Turbobenziner mit 118/160, 147/200, 184/249, 221/300 kW/PS, ein Plug-in-Hybrid mit 227/309 kW/PS sowie ein weiterer Turbodiesel mit 120/163 kW/PS zu haben. Auch reiner Frontantrieb ist möglich.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 150/204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 430/1750-2500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 211 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 140-144 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer nach WLTP bei angegebenen 5,3-5,4 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Test-E-Pace: Je nach Ausstattung 56 345 bis 62 530 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
9. Mai 2022