Freitag, 22. November 2024

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GALERIA AUTO Mission possible mit Abarths neuem Elektro-500e. Foto: Günther Koch

Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Fiat Tipo

Diesmal im Test noch als 130-PS-Diesel Cross

Von Günther Koch/Life-Magazin

Die Cross-Version beim Tipo gibt es erst seit 2021. Fotos: Koch

Einen Tipo hat es bei Fiat schon einmal gegeben. Damals ist er von 1988 bis 1995 gebaut worden. Danach war längere Zeit Pause, bis das nächste Modell mit diesem Namen, in der Türkei gebaut, 2016 bei uns auf den Markt gekommen ist. Erst als Stufenhecklimousine, dann als Schrägheckmodell, schließlich als Kombi. Mit dem Tipo, den wir jetzt in der zuletzt neuen, erst 2021 vorgestellten Version Cross noch als handgeschalteten Diesel gefahren haben, sind die Italiener in der Kompaktklasse im Umfeld vor allem deutscher Konkurrenten wie Ford Focus, Opel Astra und VW Golf unterwegs.

Außen & Innen

Fünftüriger Fünfsitzer. Gefälliges Design. 4,38 Meter lang, 1,80 Meter breit, 1,55 Meter hoch, Radstand 2,63 Meter, Kofferraum erweiterbare 440 Liter. Schon das modernere Äußere macht optisch mehr her. Vorn dominiert statt des Markenlogos jetzt allein der Markenname den Kühlergrill. Die Verarbeitung wirkt solide, die Wertigkeit mutet standesgemäß an, für die untere Mittelklasse jedenfalls. Selbst im Fond ist ordentlich Platz. Die Rundumsicht geht in Ordnung. Die Anzeigen liegen ganz gut im Blick. Im übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff. Der etwas höher bauende, am ehesten vielleicht mit Fords Focus Active und Kias XCeed vergleichbare Cross ist mit Seitenschwellern, Unterfahrschutz, Dachreling und mehr Bodenfreiheit versehen.

Blick auf die Front neu jetzt mit dem Markennamen ohne Logo im Kühlergrill.

Motor & Umwelt

Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 1,6 Liter Hubraum. 96/130 PS. Maximal 320 Newtonmeter Drehmoment schon früh ab 1500 Touren. In 10,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 200 Stundenkilometer Spitze. Frontantrieb. Sechsgang-Schaltgetriebe. Kombinierter Verbrauch nach WLTP zumindest laut Datenblatt 4,6 Liter pro 100 Kilometer. Testverbrauch laut Bordcomputer 5,4 Liter*.

Unter der Haube sitzt ein 1,6-Liter-Vierzylinder. Blick ins schnörkellose Cockpit.

Fahren & Sicherheit  

Der Turbo schiebt diesen leer 1435 Kilo schweren Cross, der Lasten bis 1500 Kilo ziehen kann, beim Tritt aufs Gaspedal recht flott voran. Der Selbstzünder könnte noch etwas ruhiger und vibrationsfreier laufen. Die Schaltung ist gut abgestuft. Das Fahrwerk hat einen relativ straffen Eindruck hinterlassen, federt aber immer noch ausreichend komfortabel. Die elektrische Servolenkung gibt passable Rückmeldung. Die Bremsen, Scheiben vorn und hinten, verzögern standfest. Im Basis-Cross tragen unter anderem autonome Notbremsassistenz und Adaptivtempomat bereits zur Grundsicherheit bei.

Blick auf den Modellschriftzug. Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers.

Serie & Extras 

Für den Cross – die beiden übrigen Ausstattungslinien heißen City Life und City Cross – listen die Italiener aktuell schon ab Werk Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Klimaautomatik, Siebenzoll-Informationsdisplay, 10,25-Zoll-Infotainment, Digitalradioempfang, Licht-, Regensensor und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen auf. Sonderausstattungen wie Sitzheizung vorn (300 Euro), Totwinkelassistenz (300 Euro), Rückfahrkamera (300 Euro), Technikpaket (500 Euro) und Metalliclackierung (590 Euro) haben den Grundpreis des Testwagens um 1990 auf 28 280 Euro erhöht.

Das Stauabteil fasst erweiterbare 440 Liter. So sieht der Cross von der Seite aus.  

Preis & Leistung

Der Tipo hat sein Biederimage etwas abgelegt, kann im Vergleich zur Konkurrenz mit nach wie vor recht günstigen Preisen punkten. Hat der Cross als Diesel im Grundpreis noch 26 290 Euro gekostet, fängt er aktuell – ihn gibt’s nur noch als Hybrid mit ebenfalls 96/130 kW/PS – bei 29 990 Euro als Fünftürer und 31 490 Euro als Kombi an. Weil er sich mit seinem äußerlich eher robusteren Charakter etwa auch durch seine Beplankung leicht an einen SUV anlehnt, kann Fiat mit ihm neue und jüngere Kunden ansprechen, die in der Freizeit aktiver sind. Crossover-Interessenten haben die Italiener bislang jedenfalls noch nicht so bedienen können. Der Cross bietet entsprechendes Potenzial dafür. Die Baureihe selbst beginnt inzwischen bei 28 490 Euro.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 96/130 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 200 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sechsgang-Handschaltung. Umwelt: Testverbrauch 5,4 Liter pro 100 Kilometer, 121 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,6 Litern Mixverbrauch nach WLTP. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen 26 290, mit Sonderausstattungen 28 280 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

25. April 2022