Freitag, 22. November 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Alfa Romeo Giulia

Diesmal im Test als 210-PS-Veloce

Von Günther Koch/Life-Magazin

Die Giulia von Alfa Romeo steht seit 2020 modellgepflegt bei den Händlern. Fotos: Koch

Lang ist’s her. Da war Alfa Romeo Giulia und Giulia umgekehrt Alfa Romeo. Seit sechs Jahren haben die Italiener sie wieder im Programm, treten mit ihrer Sportlimousine nicht nur gegen die vergleichbaren Audi A4 und Mercedes C-Klassen, sondern fahrdynamisch vor allem gegen den BMW 3er an. Wir haben Alfas Mittelklasse-Pkw jetzt als stärkeren Diesel mit Automatik und Q4-Allrad in Veloce-Ausführung zur Probe gefahren.

Außen & Innen

Die Giulia-Geschichte geht bis 1959 zurück. Damals ist das erste Modell mit diesem Namen („Julia“) gebaut worden. Dem Coupé folgen Limousine, Cabrio und Gran Turismo. Die neue Giulia gibt es seit 2016. Sie läuft im italienischen Cassino vom Band, basiert auf der Giorgio genannten Plattform, auf der auch der Stelvio-SUV entsteht. 2020 ist die modellgepflegte Auflage an den Start gegangen, gut verarbeitet, wertiger anmutend, 4,64 Meter lang, 1,84/2,02 Meter breit, 1,43 Meter hoch, Radstand 2,82 Meter, Kofferraum 480 Liter. Das sportliche Äußere mit großem Scudetto-Kühlergrill wirkt gelungen. Auch innen setzen die Italiener entsprechende Akzente. Im Fond geht es, was Beinfreiheit betrifft, etwas beengter zu. Die Sicht nach hinten könnte besser sein. Das Cockpit ist insgesamt noch recht übersichtlich gestaltet, die Bedienung nach kurzer Eingewöhnung rasch im Griff. Schaltpaddel am Lenkrad fehlen bei Automatikversion.

Blick auf die Frontpartie samt Markenlogo im Alfa-typischen Scudetto-Kühlergrill.  

Motor & Umwelt

Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 2,2 Liter Hubraum. 154/210 kW/PS. Maximal 470 Newtonmeter Drehmoment ab 1750 Umdrehungen pro Minute. In 6,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 235 Stundenkilometer Spitze. Allrad. Acht-Stufen-Automatik. Kombinierter WLTP-Verbrauch laut Datenblatt 5,3-5,7 Liter pro 100 Kilometer, was 139-150 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entsprechen würde. Testverbrauch laut Bordcomputer 6,4 Liter.*

Unter der Haube ist ein 2,2-Liter-Vierzylinder am Werk. Blick ins Cockpit.

Fahren & Sicherheit

Die Alfa-Diesel könnte noch etwas ruhiger laufen. In diesem Fall schiebt die fahrfertig 1640 Kilo schwere Limousine dank ordentlicher Durchzugskraft aber druckvoll voran. Die Automatik wechselt spontan und geschmeidig die Gänge. Über die Fahrdynamikregelung ist die Giulia normal, dynamischer oder sparsamer einstellbar, wobei schon die Grundauslegung zwar sportlicher ist, es mit der Härte aber nicht übertreibt und das sehr gut ausbalancierte Fahrwerk noch recht komfortabel federn lässt. Das optionale Aktivfahrwerk verfügt über eine elektronische Stoßdämpferregelung. Der über ein aktives Verteilergetriebe und zusätzliches Differenzial verfügende Allrad, der Über- und Untersteuern verhindern soll, verteilt die Antriebskraft so, dass der Wagen möglichst auf Ideallinie durch die Kurve fährt. Die elektrische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn und hinten innenbelüftet, packen standfest zu. Rückfahrkamera, Kollisionswarner, autonome Notbremsfunktion und Spurhaltehilfe erhöhen schon im Basismodell den Insassenschutz.

Das Gepäckabteil fasst 480 Liter. Heck-/Seitenansicht des viertürigen Fünfsitzers.

Serie & Extras

Vier Ausstattungslinien gibt es. Veloce ist die zweithöchste davon. Versionsübergreifend gehören etwa LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Audio-/Infotainmentsystem, Digitalradioempfang, Smartphone-Einbindung, Sportlederlenkrad, Sportpedale, aktive Fahrkontrolle und Totwinkelassistenz bereits zum Grundumfang. Dem Beiblatt zufolge haben aufpreispflichtige Sonderwünsche wie 19-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen (500 Euro), Komfortpaket (600 Euro), Metalliclackierung (950 Euro), Performance-Paket (1100 Euro), Lederverkleidung (1200 Euro), Soundsystem (1250 Euro), Alfa Connect mit 8,8-Zoll-Touchscreen und Navigation (1500 Euro), Assistenz-Paket (1800 Euro) und andere den Grundpreis des Testwagens auf 65 350 Euro erhöht. 

Blick auf die Modellkennung hinten. Und so sieht die Giulia von der Seite aus.

Preis & Leistung

Wer sich an Premium messen will, hat auch Preise, die in diese Richtung gehen, hier ab mindestens 58 000 Euro. Die rassige Giulia lebt vor allem von formschöner Emotion, dem Antrieb und einstigem Ruhm der Marke. Ein nutzwertigerer Kombi, vielleicht nicht ganz so unwichtig im Kombiland Deutschland, fehlt nach wie vor. Die Baureihe beginnt preislich inzwischen bei 49 000, geht hoch bis 90 500 Euro. Sonst sind noch drei Turbobenziner mit 200, 280 und 510 sowie weiterer Diesel mit 190 PS. Zuletzt waren auch die 300 Stundenkilometer schnellen GTA/GTAm mit 540 PS schon aktuell.

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,2 Liter. Leistung: 154/210 kW/PS. Maximales Drehmoment: 470/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 235 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Acht-Stufen-Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 6,4 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 139-150 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,3-5,7 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 58 000 Euro.

*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. April 2022