Peugeot 508
Diesmal im Test als 130-PS-Dieselkombi Allure
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der aktuelle Peugeot 508, hier als Kombi SW, ist seit 2018 am Start. Foto: Koch
Seit 2011 verkauft Peugeot seinen 508. Mit ihm tritt die französische Stellantis-Marke in der oberen Mittelklasse im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Mondeo, Opel Insignia und VW Passat an. Die zweite Generation ist 2018 an den Start gegangen. Es gibt sie auch wieder als Limousine und als sportlich-lifestyligeren Kombi, den wir jetzt als einzige verfügbaren Diesel mit Automatik in Allure-Ausführung zur Probe gefahren haben.
Außen & Innen
Fünftüriger Fünfsitzer. Sportlich-coupéhaftes Design. Solide verarbeitet. Standesgemäß anmutend. Läuft auf Konzernplattform in Frankreich vom Band, baut kürzer und flacher, ist 4,77 Meter lang, 1,85/,207 Meter breit, 1,42 Meter hoch, verfügt über 2,79 Meter Radstand. Der Kofferraum fasst 530 bis 1780 Liter. Scheinwerfer vorn sind tief in Karosserie integriert, Heckleuchten weit über dem Stoßfänger platziert. Rahmenlose Seitenscheiben. Selbst im Fond noch ganz ordentlich Platz. Wer da einsteigt, sollte wegen der niedrigeren Dachlinie aber etwas aufpassen. Schon das kleine Lenkrad sorgt für Peugeot für sportliches Feeling. Darüber liegen Digitalanzeigen direkt im Blick. Neueste i-Cockpit-Version ist an Bord. Wer sie mag, darf sich über metallische Bedientasten im mittleren Armaturenträger freuen. Handschaltpaddel der Automatik gehen beim Lenken leider nicht mit, weil sie an der Lenkradsäule und nicht am Lenkrad angebracht sind. Bedienung teilweise gewöhnungsbedürftig. Sicht nach hinten etwas eingeschränkt.
Blick auf die Frontpartie mit Modellkennung und Markenemblem vorn.
Motor & Umwelt
Recht kultivierter Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 1,5 Liter Hubraum. 96/131 kW/PS. Maximal etwas stärkere 300 Newtonmeter Drehmoment ab 1750 Umdrehungen pro Minute. In 10,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 208 Stundenkilometer Spitze. Frontantrieb. Etwas nervöse Acht-Gang-Automatik. Nach WLTP 123 bis 133 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7 bis 5,1 Litern Mixverbrauch. Testverbrauch laut Bordcomputer 5,8 Liter.
Unter der Haube hier ist ein 1,5-Liter-Selbstzünder am Werk. Blick ins modere Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der leer bis zu 1698 Kilo schwere Franzose schiebt beim Tritt aufs Gaspedal druckvoller voran voran. Beim Fahrwerk ist den Franzosen die Feder/Dämpfer-Abstimmung gut gelungen, womit der Kombi nicht nur angenehmen Federungskomfort bietet, sondern gleichzeitig durchaus auch sportlichen Ansprüchen gerecht wird, was man nicht zuletzt beim Ausweichen merkt. Die Servolenkung könnte noch etwas direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen verzögern dagegen standfest. Unter anderem Pausen-, Frontkollisionswarner, Spurhaltehilfe mit Lenkeingriff, Tempomat samt Begrenzer, Verkehrsschilderkennung und Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht tragen bereits zum höheren Standard-Insassenschutz bei.
Blick auf die Modellkennung hinten. Das Gepäckabteil fasst 530 bis 1780 Liter.
Serie & Extras
Vier Ausstattungen gibt es. Allure ist die über dem Basismodell. Bei ihr gehören etwa schon Voll-LED-Scheinwerfer, Dachreling, Digitalkombiinstrument mit 12,3-Zoll-Display, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Audio-/Infotainmentsystem, Zehn-Zoll-Touchscreen, Navigation, Digitalradioempfang, Smartphone-Eingliederung, Multifunktionslederlenkrad, Müdigkeitswarner, automatischer Geschwindigkeitsregler, Totwinkelassistenz, Einparkhilfe und zweifarbige 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215-Reifen zum Grundumfang. Die aufpreispflichtigen Sonderwünsche reichen hier etwa von der sensorgesteuerten Heckklappe (400 Euro) über die volle Parkassistenz (600 Euro) und den Metallic-Sonderlack (650 Euro) bis zu den Lederpolstern (1300 Euro) hinauf.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. So sieht der 508 SW von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffungskosten, Grundpreis in diesem Fall 45 250 Euro, sind kein Schnäppchen. Aber der im Kombi-Land Deutschland wohl favorisierte SW-Kombi ist gegenüber der Limousine zweifellos die nutzwertig-praktischere Wahl. Er steckt einiges weg, macht Spaß beim Fahren und hat in der Tat irgendwie Pfiff. Die Baureihe beginnt für ihn bei 38 350, geht hoch bis 54 300 Euro. Es gibt wie bei der ab 37 250 Euro startenden Limousine noch einen Turbobenziner mit 130 und einen Plug-in-Hybrid mit 225 PS. Der 360-PS-Plug-in-Hybrid PSE, ebenfalls als Limousine und Kombi verfügbar, fängt bei 67 150 Euro an.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 96/131 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 208 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Acht-Stufen-Automatik. Umwelt: Testverbrauch laut Bordcomputer 5,8 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 123-133 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7-5,1 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 45 250 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
28. März 2022