VW Scirocco
Diesmal im Test als sportlicherer GTS mit 220 PS
Von Günther Koch/Life-Magazin
VW Scirocco, hier als noch sportlicherer (Streifen-)GTS mit 220 PS. Foto: Koch
Marburg - Mit dem Scirocco ist VW im Kompaktsegment im Umfeld etwa der beiden Kia-Pro-Cee’d- und Renault-Mégane-Pendants unterwegs. Wir haben das Sportcoupé der Wolfsburger jetzt in der noch etwas flotteren Version als handgeschalteten GTS-Turbobenziner zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die aktuelle Scirocco-Auflage ist seit 2014 auf dem Markt, kommt außen nachgeschärft und innen aufgewertet daher. Auf 4,25 Metern Länge wirkt auch der optisch noch markantere GTS sauber verarbeitet, mutet für die untere Mittelklasse wertig an. Platz ist vorn ordentlich vorhanden. Im Fond ist er eher knapp bemessen. Ein- und Ausstieg dort gestalten sich unbequem. Und Vorsicht in engeren Parklücken mit den beiden größeren Türen! Das Gepäckabteil fasst immerhin noch 312 bis 1006 Liter. Die Ladekante ist relativ hoch. In der unübersichtlichen Karosserie sitzen wie beim Audi TT ziemlich schmale Fensterbänder. Nach wie vor bleibt die Sicht nach hinten eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultiviert-spritzigen 2,0-Liter mit 220 PS, kräftigeren 350 Newtonmetern und Bluemotion-Technologie, der mit diesem Scirocco in der Spitze 246 Stundenkilometer schafft. Ein kürzer übersetztes Sechsgang-Schaltgetiebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion zumindest im Datenblatt so angegebenen 6,1 Liter Mixverbrauch haben wir bei meist Landstraßen- und Stadtfahrprofilen am Ende um 1,1 Liter verfehlt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbobenzindirekteinspritzer schiebt diesen leer 1369 Kilo schweren Frontantriebler überaus flott voran. Das Sportfahrwerk macht dabei seinem Namen alle Ehre. Die tempoabhängig geregelte, elektromechanische Servolenkung gibt sehr gute Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Stabilitätsprogramm mit Gegenlenkunterstützung sowie Seiten- und Kopfairbags tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Beim GTS gehören spezielle Stoßfänger, schwarze Außenspiegelgehäuse, Schwellerverbreiterungen, rot lackierte Bremssättel, Heckspoiler in Wagenfarbe, verchromtes Doppelendrohr, 18-Zoll-Leichtmetallräder in Schwarz mit 235er-Reifen, rote Ziernähte, Edelstahlpedale, Sportsitze vorn, Sportlederlenkrad und Kombiinstrument unter anderem mit elektronischem Tachometer und Drehzahlmesser neben Klimaanlage und Radio schon zur Grundausstattung. Die elektronische Differenzialsperre für sportlichere Kurvendurchfahrten kostet 215, der Tempomat samt Müdigkeitserkennung 240, die Navigationsfunktion 555, die adaptive Fahrwerksregelung 1035 und Leder 2680 Euro Aufpreis.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 31 000 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür können sportlichere Fahrer den heißen Wüstenwind mit dem GTS noch etwas heftiger wehen lassen. Der normale Scirocco ist ab 24 325 bis 32 200 Euro als Benziner mit 125 und 180 PS und als Diesel mit 150 und 184 PS zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 162/220 kW/PS. Maximales Drehmoment: 350/1500-4400 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 246 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 7,2 Liter pro 100 Kilometer, 142 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,1 Litern Mixverbrauch. Preis: 31 000 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
20. Oktober 2015