Opel Mokka
Diesmal im Test als 110-PS-Diesel Business Elegance
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der Mokka ist zuletzt der erste Opel mit neuem Markengesicht gewesen. Fotos: Koch
2012 hat Opel, damals noch unterm General-Motors-Dach, den Mokka auf den Markt gebracht. In der überarbeiteten Version ist der Name zwischenzeitlich mit X-Zusatz versehen gewesen, auf den die inzwischen unter Stellantis-Regie befindlichen Rüsselsheimer nun aber wie bei den anderen bisherigen X-Modellen wieder verzichten. Wir haben das kleinere SUV-Modell jetzt als einzigen Diesel mit Schaltgetriebe in Business-Elegance-Ausführung zur Probe gefahren. Französische Schwestermodelle auf Konzernebene sind Citroën C3 Aircross, DS3 Crossback und Peugeot 2008.
Außen & Innen
Fünftüriger Fünfsitzer. Zweite Generation. Komplett neu konstruiert. Baut auf modularer Plattform auf. Ist als erstes Fahrzeug nach neuer Opel-Designphilosophie vorgefahren. Überaus moderner Look. Mutiges Äußeres. Kurze Überhänge, breiter Stand. Optionale Zweifarblackierung. Sauber verarbeitet. Fürs Segment relativ wertig anmutend. Kommt kürzer, breiter und flacher daher. Ist 4,15 Meter lang, 1,79/1,98 Meter breit, 1,53 Meter hoch. Hat 2,55 Meter Radstand. Kofferraum fasst 350 bis 1105, bei der Elektrovariante bis 1060 Liter. Vorn ordentlich Platz. Im Fond etwas enger. Gute Übersicht. Volldigitales Cockpit mit bis zu zwölf Zoll großen Displays. Nur noch wenige Knöpfe für wichtigste Funktionen. Bedienung könnte insgesamt noch etwas weniger umständlich sein.
Vizor nennt sich das neue, deutlich modernere Markengesicht mit dem Opel-Blitz vorn.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 1,5 Liter Hubraum. 81/110 PS/kW. 250 Newtonmeter Drehmoment. In 10,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. 190 Stundenkilometer Spitze. Frontantrieb. Sechsgang-Schaltgetriebe. Mixverbrauch laut Datenblatt nach WLTP maximal 4,5 Litern, was bis zu 119 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer entspricht. Testverbrauch laut Bordcomputer noch akzeptable 5,2 Liter.*
Unter der Haube ist hier ein 1,5-Liter-Selbstzünder am Werk. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der aufgeladene Vierzylinder des in diesem Fall 1295 Kilo schweren Mokka spricht beim Tritt aufs Gaspedal druckvoller an. Steifere Karosserie und niedrigerer Schwerpunkte wirken sich positiv auch aufs Fahrverhalten aus, was deutlich agiler wirkt. Die Auslegung des Fahrwerks hat einen etwas komfortableren, jedoch keinesfalls unsportlichen Eindruck hinterlassen. Die Mischung ist gelungen. Selbst bei ambitionierterer Kurvenfahrt lässt sich der Mokka noch gut kontrollieren, schiebt entsprechend stabil über die Vorderräder. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die Bremsen packen standfest zu. Frontkollisionswarner, automatische Gefahrenbremsung, Fußgänger-, Müdigkeitserkennung, Multikollisionsbremse und Spurhaltehilfe tragen im Testmodell, das übrigens Lasten bis 1200 Kilo ziehen kann, schon serienmäßig zum höheren Insassenschutz-Niveau bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit dem Modellschriftzug hinten.
Serie & Extras
Sechs Ausstattungen gibt es, darunter die eine eher fürs Business. Bei ihr gehören etwa schon LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Unterfahrschutz-Optik, Klimaautomatik, Multimedia, Navigation, Sieben-Zoll-Touchscreen, Digitalradio, Smartphone-Einbindung, Komfortsitze in Stoff/Lederoptik, Tempomat samt Begrenzer, Parkpilot mit Einparkhilfe hinten, 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen zum Grundumfang. Aktiv gesteuerte Lufteinlässe, unten abgeflachtes Komfortlenkrad sowie Traktionskontrolle mit Motor- und Bremseingriff sind generell Standard. Sonderwünsche reichen hier etwa vom Metalliclack (595 Euro) über Active Drive Assist Plus (650 Euro) und Park & Go (650 Euro) bis hin zum Leder (1400 Euro).
Das Gepäckabteil fasst 350 bis 1105 Liter. So sieht das SUV von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffungskosten, in diesem Fall ab 25 985 Euro, gehen in Ordnung. Der Mokka, für den kein Allrad angeboten wird, kommt nicht mehr so hochbeinig-pummelig wie zuvor daher, sondern frisch und modern, spricht statt des Rationalen diesmal mehr das Emotionale an. Die Baureihe hat preislich zuletzt bei 19 990 Euro begonnen, ging bei den Verbrennern – neben dem Diesel sind sonst lediglich noch zwei Turbobenziner mit 100 und 130 PS zu haben – hoch bis 32 765 Euro. Die rein batterieelektrische Version mit dem aus dem Konzern bekannten 136-PS-Elektroantrieb fing bei 33 250 Euro an.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 81/110 PS/kW. Maximales Drehmoment: 250 Newtonmeter. Beschleunigung: 10,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 190 Stundenkilometer. Antrieb: Front. Getriebe: Sechsgang-Handschalter. Umwelt: Testverbrauch 5,2 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 116-119 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,4-4,5 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. 25 985 Euro.
*(Unsere zweiwöchigen „Auto im Alltag“-Praxistests finden weitgehend standardisiert mit normalen Orts-, Landstraßen- und schnelleren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel statt. Wo sie vorhanden sind, probieren wir ebenfalls die unterschiedlichen Fahrprogramme aus. Mit dafür vorgesehenen SUV-Modellen wechseln wir zudem für eine etwa mittellange Strecke vom Asphalt ins Gelände)
KoCom/Fotos: Günther Koch
17. Januar 2022