Dacia Duster
Diesmal im Test als 116-PS-Allraddiesel Prestige
Von Günther Koch/Life-Magazin
Der Duster ist 2021 aufgefrischt bei uns an den Start gegangen. Fotos: Koch
Den kompakten Duster hat Dacia seit 2010 im Programm. Nach dem Start der zweiten Generation 2018 ist er 2021 in überarbeiteter Auflage auf den Markt gekommen. Mit ihm ist die auf preiswerte Autos spezialisierte rumänische Renault-Tochtermarke im Umfeld deutscher Wettbewerber wie Ford Kuga, Opel Mokka oder VW T-Cross unterwegs. Wir haben das in seinem Heimatland vom Band laufende Untere-Mittelklasse-SUV-Modell der Rumänen jetzt als handgeschalteten Allraddiesel in Prestige-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Fünftüriger Fünfsitzer. Mittlerweile sogar überaus gefälliges Design im robusteren Abenteuerlook mit weiter nach oben gezogenem Unterfahrschutz. Solide verarbeitet. Zumindest in Spitzenausstattung Prestige für das Segment standesgemäß anmutend. Selbst im Fond noch recht geräumig. 4,34 Meter lang, 1,80 Meter breit, 1,62/1,68 Meter hoch, Radstand 2,67 Meter, Kofferraum 411 bis 1444 Liter. Man sitzt ganz gut, hat soweit alles im Blick. Sitze sorgen mit längerer Schenkelauflage für besseren Halt. Bedienung im nach wie vor schnörkellos-übersichtlichen Cockpit ist rasch im Griff. Der Monitor, anfangs zu weit unten, sitzt nun blick-, griffgünstiger oben in der Mittelkonsole.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 1,5 Liter Hubraum. 85/116 kW/PS. Maximal 260 Newtonmeter Drehmoment schon früh ab 1750 Touren. In 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. 175 Stundenkilometer Spitze. Allradantrieb. Passabel abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe. Verbrauch zumindest laut Dacia nach WLTP kombiniert 4,7 Liter pro 100 Kilometer mit 124 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Testverbrauch laut Bordcomputer nach zweiwöchigem Standardtest mit normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater, möglichst konstanter Fahrweise ohne häufigere Lastwechsel mit verschiedenen Fahrmodi 5,6 Liter.
Der Vierzylinder unter der Haube ist ein 1,5-Liter. Blick ins Cockpit.
Fahren & Sicherheit
Der Selbstzünder schiebt diesen leer 1514 Kilo schweren Duster, der leider nur Lasten bis 1500 Kilo ziehen kann, beim Tritt aufs Gaspedal flotter voran. Was das Fahrwerk betrifft, ist ein akzeptabler Kompromiss zwischen Komfort, Agilität und Geländegängigkeit selbst in etwas schwierigerem Terrain gelungen. Standard bei den Allradlern – der Antrieb über alle vier Räder ist hier ein variabler – sind Bergabfahrhilfe und spezielle Offroad-Daten-Anzeige. Die elektrische Servolenkung gibt dank direkterer Übersetzung etwas bessere Rückmeldung. Die Bremsen, Scheiben vorn, Trommeln hinten, sorgen für standfeste Verzögerung. Tempopilot samt Begrenzer, Rückfahrkamera und Totwinkelwarner tragen in der Prestige-Variante schon ab Werk zu einem höheren Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht mit Blick auf Markenlogo und Modellschriftzug hinten.
Serie & Extras
Vier Ausstattungslinien gibt es. Bei Prestige als höchster davon gehören etwa schon Nebelscheinwerfer, Dachreling, Front- und Heckschürzenunterteil in Unterfahrschutzoptik, Klimaautomatik, Infotainment, Navigation, kabelloses Smartphone-Laden, Lenkrad in Lederoptik, Einparkhilfe hinten und 16- oder 17-Zoll-Räder mit 215er-Reifen zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Sitzheizung vorn (200 Euro), schlüsselloses Zugangssystem (300 Euro), Multiview-Kamera (350 Euro), Metalliclack (650 Euro) und andere haben den Grundpreis des Testwagens auf 23 090 Euro erhöht.
Das Stauabteil fast 411 bis 1444 Liter. So sieht der Duster von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung – in diesem Fall Grundpreis für das Spitzenmodell 21 090 Euro – bleibt noch immer ein Wort, auch wenn der günstigste Duster ab 11 990 Euro zu haben ist. Bei Dacia-Modellen gilt weiter, dass es ehrliche Autos sind: Man weiß, was man hat – oder eben nicht. Wobei die Ausstattung nicht zuletzt in Sachen Sicherheit mit elektronischen Hilfen längst auf modernem Stand ist. In der Baureihe finden sich sonst noch vier Turbobenziner mit 91, 101, 131 und 150 PS. Auch reiner Frontantrieb ist möglich.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 85/116 kW/PS. Maximales Drehmoment: 260/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 175 Stundenkilometer. Antrieb: Allrad. Getriebe: Sechsgang-Handschalter. Umwelt: Testverbrauch 5,6 Liter pro 100 Kilometer, 124 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,7 Litern Mixverbrauch nach WLTP. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen: 21 090 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
6. Dezember 2021