Mitsubishi Lancer
Diesmal im Test als 117-PS-Sportlimousine mit Top-Paket
Von Günther Koch/Life-Magazin
Mitsubishi Lancer, hier als Limousine mit 117-PS-Benziner und Top-Paket. Foto: Koch
Mit dem Lancer tritt Mitsubishi im Umfeld asiatischer Konkurrenten wie Honda Civic, Hyundai i30, Kia Ceed, Mazda3 oder Toyota Auris an. Wir haben das Kompaktmodell der Japaner jetzt als viertürige Limousine und einzig verfügbaren Benziner mit Handschaltung und Top-Ausstattung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Die neunte Generation ist zum Modelljahr 2016 optisch aufgefrischt worden, fällt außen durch ihr recht gefälliges Styling auf, kommt auf 4,62 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die untere Mittelklasse standesgemäß an. Platz ist bei 2,63 Metern Radstand selbst im Fond noch passabel vorhanden. Das Gepäckabteil fasst 400 Liter, ist dank geteilt umklappbarer Rücksitzlehne erweiterbar. Die Bedienung ist rasch im Griff. Die Sicht nach hinten ist eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 1,6-Liter mit 117 PS, der ruhig etwas mehr als 154 Newtonmeter Durchzugskraft vertragen könnte. Er macht diesen Mitsubishi in der Spitze bis zu 191 Stundenkilometer schnell. Ein leider bloß fünfstufiges Schaltgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Automatik so zumindest im Datenblatt angegebenen 5,5 Liter Mixverbrauch haben wir nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer nach meist Stadt- und Kurzstreckenfahrprofilen mit häufigeren Lastwechseln am Ende 6,8 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der leer um die 1340 Kilo schwere Frontantriebler muss öfter geschaltet werden, um ihn auf Touren zu bringen. Bei höherem Tempo wird der Motor dann aber auch etwas laut und wirkt gequält. Das Fahrwerk federt eher komfortabel. Die Lenkung mit Elektrounterstützung könnte direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Unter anderem Stabilitätskontrolle, dazu Seitenairbags, Kopfairbags ebenfalls hinten, sogar ein Knieairbag für den Fahrer und Kindersitzhalterungen tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Drei Ausstattungen gibt es. In Top als höchster sind neben Rückfahrkamera, Nebelleuchten, Multifunktionslederlenkrad, Regensensor, Klimaautomatik und CD/MP3-Audiosystem etwa auch Bi-Xenon-Scheinwerfer, Einparkhilfe hinten sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen enthalten. Als aufpreispflichtiger Sonderwunsch findet sich als einziger der Metallic-/Perleffektlack für 530 Euro in der Liste.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 21 990 Euro, geht in Ordnung. Der Bezeichnung Sportlimousine wird dieser Mitsubishi, abgesehen vielleicht von seinem Äußeren, allerdings nicht ganz gerecht. Der preisliche Einstieg beginnt bei 18 490 Euro – wie beim fünftürigen Sportback, der alternativ zur Wahl steht. Ab 22 990 Euro ist der auch noch als Benziner mit 140 PS und stufenloser CVT-Box zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Benziner. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 86/117 kW/PS. Maximales Drehmoment: 154/4000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 191 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 126 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 21 990 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
5. September 2016