Audi Q3
Diesmal im Test als 200-PS-Quattro-Turbodiesel
Von Günther Koch/Life-Magazin
Audis zweite Q3-Generation steht seit 2018 bei den Händlern. Fotos: Koch
So wenig Konkurrenten sind es eigentlich gar nicht, wenn man genauer nachschaut: Mit dem Q3 ist Audi jedenfalls im Umfeld etwa von BMW X2, Jaguar E-Pace, Land Rovers Range Rover Evoque, Mercedes GLA und Volvo XC40 unterwegs. Wir haben das im Premiumbereich angesiedelte SUV-Kompaktmodell der Ingolstädter jetzt in der Normalversion als stärkeren Turbodiesel mit Allrad und Automatik in Advanced-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Modellfamilie ist schon seit 2011 auf dem Markt. 2018 zweite Generation eingeführt. Baut auf dem modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns aus. Läuft in Ungarn vom Band. Sauber verarbeitet. Wertig anmutend. Kommt weniger altbacken daher. Weist markanter auf Quattro-Gene hin. Proportionen stimmig. Dachlinie niedriger. Dachkantenspoiler gestreckter. Hat in der Länge auf 4,48, in der Breite auf 1,84, beim Radstand auf 2,68 Meter zugelegt. Baut etwas flacher. Innen recht geräumig. Rückbank verschieb-, Lehnen neigungsverstellbar. Gepäckabteil mit variablem Ladeboden fasst 530 bis 1525 Liter. Macht 215 beziehungsweise 160 Liter mehr als zuvor. Abgesenkte Ladekante erleichtert Beladen. Modernes Cockpit. Bedienung nach kurzer Eingewöhnung rasch im Griff.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo, den vier Ringen, vorn im Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Vierzylinder-Turbodiesel. Abgasnorm Euro-6d. 2,0 Liter Hubraum. 200 PS. Maximal 400 Newtonmeter Drehmoment. 7,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Höchste Geschwindigkeit 225 Stundenkilometer. Allrad. Gut abgestufte Siebengang-Box mit Doppelkupplung. Mixverbrauch nach WLTP zumindest laut Datenblatt 6,1 bis 6,9 Liter. Testverbrauch nach zweiwöchigem Standardtest mit normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und möglichst konstanter Fahrweise ohne größere Lastwechsel laut Bordcomputer 6,6 Liter.
Unter der Haube ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder am Werk. Blick ins moderne Digitalcockpit.
Fahren & Sicherheit
Turbo schiebt leer 1735 Kilo schweren Q3 druckvoller voran. Kann Lasten bis immerhin 2,2 Tonnen ziehen. Fahrwerk weist recht breite Spreizung auf. In der Stadt wendig. Auf der Landstraße agil. Auf der Autobahn ausgewogen. Über optionales Adaptivchassis mit Fahrdynamiksystem je nach Fahrsituation, Straßenzustand oder persönlichen Vorlieben gleich sechs Fahrprogramme (Auto, Komfort, Dynamik, Offroad, Effizienz, Individual) wählbar. Quattro-Permanentallrad mit variabler Momentenverteilung und radselektiver Momentensteuerung erhöht mit Traktion die Stabilität beim Fahren. Per Tastendruck hält ebenfalls aufpreispflichtiger Bergabfahrassistent voreingestellte Geschwindigkeit an steilem Gelände. Die verbaute Progressivlenkung gibt ausreichend direkte Rückmeldung von der Straße. Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern standfest. Unter anderem einstellbarer Tempobegrenzer, automatische Notbremsfunktion, Fußgänger-, Radfahrererkennung, Spurverlassens- und Spurwechselwarner tragen schon zu Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung am Heck.
Serie & Extras
Bei Advanced als mittlere von drei Ausstattungen gehören etwa spezielle Stoßfänger, Radlaufblenden, Schwellerleisten in Kontrastlack, seitliche Lufteinlässe, Frontspoiler und Diffusor mit integrieren Endrohrblenden zum Grundumfang. Dazu noch Dachreling, 10,25-Zoll-Digitalkombi, Klimaanlage, MMI Radio, Digitalempfang und Smartphone-Einbindung. Sonderausstattungen wie Infotainment Plus (250 Euro), Progressivlenkung (280 Euro), Soundsystem (290 Euro), Sportsitze (310 Euro), 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 235er-Reifen (350 Euro), Virtual Cockpit Plus (420 Euro), Optikpaket (549 Euro), Zweizonen-Klimaautomatik (590 Euro), LED-Scheinwerfer/LED-Heckleuchten (890 Euro), Assistenzpaket (990 Euro), Adaptivfahrwerk mit Fahrdynamiksystem (1180 Euro), MMI Navigation Plus mit 10,1-Zoll-Farbdisplay (1790 Euro) sowie Komfortpaket (1950 Euro) und andere haben den Testwagen-Grundpreis um 12 666 auf 58 465 Euro steigen lassen.
Das Gepäckabteil fasst 530 bis 1525 Liter. Und so sieht das SUV-Kompaktmodell von der Seite aus.
Alles in allem: Anschaffung mit Basispreis hier ab 45 799 Euro ist nicht ohne. Serienausstattung könnte umfangreicher sein. Dafür fährt der vorher eher pummelige Q3 gefälliger, größer, komfortabler, digitaler und vernetzter vor. Ist damit zweifellos erwachsener geworden. Baureihe beginnt preislich bei 35 450 Euro. Sonst noch Turbobenziner mit 150, 190 und 245, darunter ein Mildhybrid, sowie weiterer Diesel mit 150 PS. Sportback startet ab 37 050, Plug-in-Hybrid mit 245 PS ab 46 000, RS Q3/RS Q3 Sportback als 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbobenziner mit 480 PS ab 65 000/67 000 Euro.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 140/200 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-3500 Newtonmeter Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 225 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,6 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP 160-181 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 6,1-6,9 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen: 45 799, mit Sonderausstattungen 58 465 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
5. Juli 2021