Donnerstag, 21. November 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Audi A5

Diesmal im Test als 204-PS-Diesel-Sportback Advanced

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der zuletzt modellgepflegte A5 Sportback ist bei uns seit 2020 auf dem Markt. Fotos: Koch

Die A5-Baureihe von Audi ist aktuell mit neun Varianten vom Einstiegscoupé über das Cabrio bis hoch zu den noch mehr auf Leistung getrimmten S und RS ziemlich gut bestückt. Wir haben aus dieser Palette jetzt den normalen Sportback als mittleren Diesel 40 TDI Quattro mit Automatik und eben Allradantrieb in Advanced-Ausführung gefahren. Damit treten die Ingolstädter in der Premiummittelklasse im bayerischen Duell etwa gegen das viertürige 4er Gran Coupé von BMW an.   

Außen & Innen

Der A5 wird seit 2007 unter dieser Bezeichnung als Coupé und Cabrio gebaut. 2009 ist die Sportback genannte fünftürige Schräghecklimousine auf den Markt gekommen. Die zweite Generation, 4,75 Meter lang, 1,84/2,02 Meter breit, 1,38 Meter hoch, Radstand 2,82 Meter, Kofferraum erweiterbare 465 Liter, steht seit 2016 bei den Händlern. Anfang 2020 hat Audi das Facelift mit optisch nur dezenter Überarbeitung eingeführt. Der A5 rollt nun mit flacherem und etwas breiterem Kühlergrill zwischen den serienmäßigen LED-Scheinwerfern vom Band. Nach wie vor wirkt der Sportback mit seiner eleganten Karosserie frisch und modern. Die Türausschnitte könnten etwas größer sein. Nach hinten fällt die Kopffreiheit geringer aus. Das Innere überzeugt aber, was Verarbeitung und Materialien betrifft. Schade, dass Dreh-/Drück-Steller, Touchpad, Schnellwahltasten für die Grundfunktionen und die praktischen Direktwahltasten verschwunden sind, die nicht ganz ablenkungsfreie Bedienung im digitalen Cockpit weitgehend über den 10,1-Zoll-Multimedia-Touchscreen erfolgt.

Schon die Front mit den vier Markenringen im Kühlergriff wirkt sehr stark in die Breite.

Motor & Umwelt

Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 2,0-Liter mit im Drehmoment stärkeren 400 Newtonmetern schon relativ früh ab 1750 bis 3250 Touren. Der nach der Abgasnorm Euro-6d freigegebene Selbstzünder beschleunigt diesen Audi in 7,0 Sekunden auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze je nach Reifen 210/242 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte Siebengang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft des Quattros mit Ultra-Technologie auf alle Räder. Die in Verbindung damit von den Ingolstädtern zumindest im Datenblatt so angegeben maximal 4,8 Liter kombinierten Verbrauch haben wir nicht erreicht; bei uns hat der Bordcomputer am Ende des standardisierten Zweiwochen-Tests nach normalen Orts-, Landstraßen- und flotteren Autobahnfahrprofilen bei wechselnden Fahrmodi und eher moderater sowie konstanter Fahrweise ohne größere Lastwechsel immer noch akzeptable 5,7 Liter angezeigt.

Ein 2,0-Liter-Vierzylinder treibt diesen Sportback an. Das Cockpit hier ist volldigital.

Fahren & Sicherheit

Der Turbo schiebt diesen leer doch 1690 Kilo schweren Sportback beim Tritt aufs Gaspedal vehementer voran. Als Mildhybrid mit einem mit der Kurbelwelle verbundenen Riemen-Starter-Generator ausgelegt, gewinnt er beim Verzögern Energie zurück, speist diese in einen zusätzlichen Akku ein. Die Batterie wiederum versorgt die elektrischen Verbraucher des Bordnetzes, sobald der Verbrenner durch die Stopp/Start-Automatik abgeschaltet ist. Durch die zusätzliche Energie kann der Turbodiesel über einen längeren Zeitraum abgeschaltet werden. Setzt sich der Vordermann in Bewegung oder betätigt der Fahrer das Gaspedal, startet der wie ein Elektromotor fungierende Generator den Motor zügiger und sanfter. Das optional verbaute Fahrwerk ist mit Dämpferregelung kombiniert. Über die fünf Fahrmodi Auto, Komfort, Dynamik, Effizienz und Individual ist eine breite Spreizung möglich. Der Quattro-Permanentallrad, der im Normalbetrieb die Kraft 40:60 zwischen vorn und hinten verteilt, erhöht mit der Traktion die Stabilität beim Fahren. Die elektromechanische Servolenkung gibt präzise Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Das aufpreispflichtige Paket Fahren mit verschiedensten modernen Assistenzsystemen hat den Insassenschutz deutlich erhöht.

Blick auf die Baureihenkennung hinten. Das Gepäckabteil fasst erweiterbare 465 Liter.

Serie & Extras

Bei Advanced als mittlerer von drei Ausstattungslinien gehören etwa schon LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, schwarzes Kühlerschutzgitter, schwarze Lufteinlässe an der Seite, schwarzer Diffusor, Endrohrblenden in Aluminiumsilber, Glanzpaket, Klimaanlage, Multimedia, 10,1-Zoll-Touchdisplay, Digitalradio, Multifunktionslederlenkrad, Tempomat samt Begrenzer, Kollisionswarner mit Vollverzögerung, elektrische Gepäckraumklappe sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 245er-Reifen zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Soundsystem (320 Euro), Komfortpaket Sitze (595 Euro), Digitalcockpit (600 Euro), Dreizonen-Klimaautomatik (695 Euro), Assistenzpaket Parken (770 Euro), Matrix-LED-Scheinwerfer (1150 Euro), Fahrwerk mit Dämpferreglung (1030 Euro), S-Line-Interieur (2150 Euro), Assistenzpaket Fahren (2480 Euro) und Businesspaket (3390 Euro) haben den Endpreis des Testwagens erst bei 66 525 Euro enden lassen.     

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht der Sportback von der Seite aus.

Preis & Leistung

Wie war das? Ein schöner Rücken kann in der Tat auch – siehe Sportback – entzücken. Aber die Anschaffung hier, Grundpreis schon 49 800 Euro, ist kein Pappenstiel. Edleres Premiumambiente und wertigere Verarbeitung kosten. Eine ganze Reihe empfehlenswerter Elektronikhilfen ist erst gegen Aufpreis oder per Zusatzpaket an Bord. Ab 39 000 bis 60 000 Euro sind die A5 Sportback noch als Benziner mit 150, 204 und 265, als weitere Diesel mit 163 und 286 sowie als Erdgasversion mit 170 PS zu haben. Der S5 Sportback Diesel mit 341 PS findet sich ab 67 900 Euro in der Liste, der RS5 Sportback Benziner mit 450 PS ab 85 000 Euro. Daneben gibt es in der Baureihe noch Coupé und Cabrio in den Normalversionen ab 39 000 und 47 600, als S ab 67 000 und 71 200 sowie das RS Coupé ab 85 000 Euro.     

Datenblatt

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 150 /204 kW/PS. Maximales Drehmoment: 400/1750-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: Je nach Reifen 210/242 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,7 Liter pro 100 Kilometer, je nach Reifen, ermittelt nach WLTP-Standard, 118 bis 127 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,5 bis 4,8 Liter Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen: 49 800, mit Sonderausstattungen 66 525 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

24. Mai 2021