Hyundai Kona
Diesmal im Test als 136-PS-Diesel Trend
Von Günther Koch/Life-Magazin
Seit 2017 steht der Hyundai Kona bei uns bei den Händlern. Fotos: Koch
Das Segment, in dem Hyundai seinen Kona positioniert hat, boomt nach wie vor Es ist das der kleineren City-SUV. Damit sind die Koreaner im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford EcoSport, Opel Mokka oder VW T-Cross unterwegs. Auf Konzernebene ist der Kia Stonic das Schwestermodell. Wir haben den aktualisierten Kona jetzt als frontangetriebenen Mildhybrid-Turbodiesel mit Automatik in Trend-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Der nach einem Distrikt im Westen von Hawaii benannte Kona, seit 2017 auf dem Markt, solide verarbeitet, qualitativ für seine Klasse standesgemäß anmutend, 4,20 Meter lang, 1,80 Meter breit, 1,56 Meter hoch, Radstand 2,60 Meter, Kofferraum 374 bis 1156 Liter, für fünf Personen ausgelegt, kommt mit robuster Optik in Form markanter Beplankungen etwa über den Radhäusern, an der Front- und an der Heckpartie sowie hinten mittels eines angedeuteten Unterfahrschutzes daher. Individualität scheint Trumpf, etwa was die spezielle Front mit Scheinwerfer-Schlitzen, erstmals die Zweifarblackierung, das wahlweise schwarze oder dunkelgraue Dach, die knalligen Bunttöne außen und die verschiedenen Farbdekors innen betrifft. Platz ist für ein Auto dieser Größe selbst hinten etwa mit Blick auf die Kopffreiheit noch ganz ordentlich vorhanden. Die Bedienung im übersichtlichen Digitalcockpit ist rasch im Griff.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn mittig über dem Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder, freigegeben nach der strengeren Abgasnorm Euro-6d, handelt es sich um einen insgesamt recht kultivierten 1,6-Liter mit 136 PS, im Durchzug stärkeren 320 Newtonmetern ab 2000 bis 2250 Touren und 48-Volt-Technik. Der Selbstzünder beschleunigt diesen Hyundai in 9,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze bis zu 190 Stundenkilometer schnell. Eine gut abgestufte Siebengang-Box mit Doppelkupplung überträgt die Kraft in diesem Fall auf die Vorderräder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren im Mix so angegebenen 5,2 Liter Verbrauch haben wir im Alltagsbetrieb leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende des zweiwöchigen Standardtests mit normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei trotzdem eher moderater und konstanter Fahrweise möglichst ohne häufigere Lastwechsel immer noch einigermaßen akzeptable 5,8 Liter angezeigt.
Unter der Haube ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder am Werk. Das Digitalcockpit ist sehr übersichtlich.
Fahren & Sicherheit
Beim Tritt aufs Gaspedal treibt der Turbo den leer bis zu 1560 Kilo schweren Kona, der Lasten bis 1250 Kilo ziehen kann, recht flott voran. 48-Volt-Batterie, Mildhybrid-Riemenstartergenerator und Gleichspannungswandler elektrifizieren den Antrieb, helfen beim Spritsparen, indem Stopp/Start- und Segelfunktion, also das Abstellen des Verbrennungsmotors an der Ampel und in Bergabphasen, erleichtern. Die Automatik mit der Doppelkupplung, den drei Fahrmodi, mit denen sich Lenk- und Schaltcharakteristik variieren lassen, sowie den Traktionsmodi erlaubt komfortableres Unterwegssein. Das Fahrwerk ist ziemlich ausgewogen abgestimmt. Die elektrisch unterstützte Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Unter anderem Aufmerksamkeits-, autonome Notbrems-, aktive Spurhalte-, Spurfolgeassistenz, Spurhalte-, Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung tragen im Trend ab Werk bereits zum höheren Insassenschutz-Niveau bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Das Gepäckabteil fasst 374 bis 1156 Liter.
Serie & Extras
Bei Trend als dritthöchster von insgesamt fünf Ausstattungen gehören etwa schon LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten, Dachreling, Dachspoiler, Kühlergrill in Schwarz, Klimaautomatik, Audiosystem, Digitalradioempfang, Achtzoll-Touchscreen, Vernetzung, Smartphone-Einbindung, beheizbares Lederlenkrad, Sitzheizung vorn, Licht-, Regensensor, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Tempomat samt Begrenzer und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie Assistenzpaket mit Adaptivtempomat, Abstandregelung, Autobahnassistenz, Ausstiegs-, Querverkehrswarner und aktiver Totwinkelassistenz (1000 Euro) sowie Navigationspaket mit 10,25-Zoll-Touchscreen, Soundsystem und Verkehrszeichenerkennung (1200 Euro) haben den Grundpreis des Testwagens um 2200 Euro erhöht.
Blick auf den Modellschriftzug hinten. Und so sieht das City-SUV von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, Grundpreis hier ab 28 400 Euro, ist natürlich nicht ganz billig. Dafür fährt ein kleines, agil-wendiges Lifestyle-SUV-Modell vor allem für die Stadt und fürs städtische Umfeld vor. Ab 19 990 bis 33 700 Euro sind in der Baureihe aktuell noch zwei Turbobenziner mit 120 und 198 sowie ein Hybrid mit 141 PS zu haben. Die vollelektrische Variante mit je nach Batterie 136 oder 204 PS findet sich ab 35 650 Euro in der Liste. Die ab Sommer erhältliche N-Sportversion beginnt bei 37 750 Euro; sie ist auf eine höhere Leistung von 280 PS getrimmt.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 100/136 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/2000-2250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 190 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer, 136 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer nach WLTP-Standard bei angegebenen 5,2 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6D. Grundpreis: 28 400 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
26. Mai 2021