Peugeot 2008
Diesmal im Test als 131-PS-Turbodiesel GT-Line
Von Günther Koch/Life-Magazin
In zweiter Generation steht der Peugeot 2008 bei uns seit 2020 bei den Händlern. Fotos: Koch
Mit dem 2008 ist Peugeot im VW-T-Roc-Segment unterwegs. Wir haben das City-SUV der Franzosen gerade als stärkeren GT-Line-Diesel mit Automatik gefahren. Es tritt auf PSA-Konzernebene, nach dem Zusammenschluss mit Fiat Chrysler Automobiles jetzt Stellantis, etwa auch gegen den Mokka oder sogar Crossland der deutsche Schwestermarke Opel an,
Außen & Innen
Nach der ersten Generation des fünftürigen Fünfsitzers 2013 ist die zweite seit 2020 am Start, läuft im spanischen Vigo vom Band, solide verarbeitet, recht wertig anmutend, 4,30 Meter lang, 1,77 Meter breit, 1,53/1,55 Meter hoch, Radstand 2,60 Meter, Kofferraum 405 bis 1467 Liter. Der 2008 baut wie der kleine 208 auf der 2018 mit dem DS3 Crossback eingeführten Plattform der Gruppe auf, teilt sich die Basis zudem mit dem Citroën C3 Aircross. Äußerlich ähnelt er, deutlich gewachsen und im Fond geräumiger, den größeren 3008 und 5008. Das kantigere, kraftvoller und robuster wirkende Design setzt sich aus inzwischen markentypisch Säbelzahn-ähnlich angeordneten Leuchten vorn, vertikalem Kühlergrill, nach hinten versetzter Windschutzscheibe, hoher Gürtellinie und großen Rädern zusammen. Im i-Cockpit geht es digitaler zu. Die Anzeigen liegen ganz gut im Blick. Die Rundumsicht ist in Ordnung. Nur die metallische Tastenleiste unterm Zentraldisplay scheint irgendwie nicht so richtig zum sonst modernen Fahrerarbeitsplatz zu passen; die Tasten unmittelbar unter den Luftausströmern heizen sich zudem, wenn man es innen etwas wärmer haben will, ganz schön auf.
Blick auf die markante Frontpartie mit dem Markenlöwen vorn im relativ großen Kühlergrill.
Motor & Sicherheit
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen insgesamt recht kultivierten 1,5-Liter mit 131 PS und im Drehmoment stärkeren 300 Newtonmetern schon früh ab 1750 Touren. Der bereits nach der noch strengeren Abgasnorm Euro-6d freigegebene Selbstzünder beschleunigt diesen Peugeot in 9,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze bis zu 195 Stundenkilometer schnell. Eine komfortabel abgestufte Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder vorn. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritspartechnik geben die Franzosen den Verbrauch nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren im Mix mit bis zu 4,9 Litern an. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach zweiwöchigem Standardtest mit normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei dennoch eher moderater und konstanter Fahrweise weitgehend ohne größere Lastwechsel 6,1 Liter angezeigt.
Unter der Haube ist ein 1,5-Liter-Vierzylinder am Werk. Im Cockpit geht es digitaler zu.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbo schiebt diesen leer bis zu 1467 Kilo schweren 2008 beim Tritt aufs Gaspedal flotter voran. Das Fahrwerk federt ausreichend komfortabel, wobei es insgesamt keinen unsportlichen Eindruck hinterlässt. An der Hinterachse ist dafür eine speziell abgestimmte Feder/Dämpfer-Einheit montiert. Je nach Antrieb stehen als Fahrmodi Eco, Normal und Sport zur Wahl. Die optionale Traktionskontrolle an Stelle eines schwereren Allrads ist mit Bergabfahrhilfe verbunden, soll selbst auf schwierigerem Untergrund und steileren Straßen bestmögliche Haftung und Kontrolle über den Wagen bieten, der in diesem Fall Lasten bis 1200 Kilo ziehen kann. Durch höhere Bodenfreiheit und höheren Schwerpunkt sind bei Autos wie diesen in Kurven leichte Wankneigungen möglich. Die elektrische Servolenkung könnte direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Unter anderem Frontkollisionswarner, Spurhaltehilfe mit Lenkeingriff und Verkehrszeichenerkennung tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit der Modellkennung hinten.
Serie & Extras
Drei Ausstattungen (plus drei Packs) gibt es mit GT als höchster davon. Unter anderem LED-Tagfahrlicht, Klima-, Audioanlage, Digitalradioempfang, Siebenzoll-Touchscreen, Mirror Screen, Multifunktionslederlenkrad, Tempomat samt Begrenzer, Einparkhilfe sowie Licht- und Regensensor gehören bereits in der Basisversion zum Grundumfang. Beim GT sind es über LED-Nebelscheinwerfer, 3D-Digitalkombi, Vernetzungsbox, Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht und aktive Notbremsassistenz hinaus Voll-LED-Scheinwerfer, schwarzes Dach, Zehnzoll-Touchscreen, 3D-Navigation und Totwinkelwarnung. Sonderausstattungen wie kabelloses Laden (150 Euro), Parkassistenz (250 Euro), Sitzheizung vorn (290 Euro), schlüsselloses Startsystem (300 Euro), Adaptivtempomat (650 Euro) und 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215er-Reifen samt Soundsystem (760 Euro) haben neben anderen den Grundpreis des Testwagens um fast 3350 auf stattliche 36 640 Euro erhöht.
Das Gepäckabteil fasst 405 bis 1467 Liter. Und so sieht das kompakte SUV-Modell von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, hier ab 33 300 Euro, ist nicht ganz billig. Dafür fährt aber ein in der Stadt noch relativ wendiges, dazu auch auf mittleren wie längeren Strecken durchaus nützliches Kompakt-SUV vor. Schon mit einem einfachen Kniff, nämlich das oben und unten abgeflachte Lenkrad ziemlich klein zu halten, gelingt es, Sportlichkeit zu suggerieren. Schade deshalb, dass die Schaltpaddel für die Automatik starr an der Lenksäule angebracht sind und sich nicht mit dem Lenkrad mitbewegen. Ab 21 500 bis 34 750 Euro stehen noch drei Turbobenziner mit 101, 131 und 155 zur Wahl. Der schwächere Diesel hat 110 PS. Die 136-PS-Vollstromer-Version mit bis zu 320 Kilometern Reichweite ist ab 35 450 Euro zu haben.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,5 Liter. Leistung: 96/131 kW/PS. Maximales Drehmoment: 300/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 195 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,1 Liter pro 100 Kilometer, 126-128 Gramm Kohlendioxidausstoß nach WLTP bei angegebenen 4,8-4,9 Litern Mixverbrauch pro Kilometer. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis: 33 300 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
26. April 2021