Citroën C3
Diesmal im Test als 110-PS-Turbobenziner Feel Pack
Von Günther Koch/Life-Magazin
In überarbeiteter Version steht der Citroën C3 seit 2020 bei den Händlern. Fotos: Koch
Er ist markenintern zwischen dem noch kleineren C1 und dem kompakten C4 platziert: Mit dem C3 tritt Citroën im Umfeld deutscher Konkurrenten wie Ford Fiesta, dem Corsa von Opel, seit 2017 ebenfalls zum französischen PSA-Konzern gehörend, oder dem VW Polo an. Schwestermodel ist der Peugeot 208, mit dem er sich die Plattform teilt. Wir haben den Kleinwagen der Franzosen jetzt als stärkeren handgeschalteten Turbobenziner in Feel-Pack--Ausführung gefahren.
Außen & Innen
Den Saxo-Nachfolger C3 hat Citroën 2002 eingeführt. Seit 2017 ist die dritte Generation am Start, 3,99 Meter lang, 1,82/2,00 Meter breit, 1,47/1,49 Meter hoch, Radstand 2,53 Meter, Kofferraum 300 Liter, seit 2020 in überarbeiteter Version. Der für fünf Personen ausgelegte Fünftürer hat gegenüber dem Vorgänger in Länge und Breite zugelegt, kommt aber etwas flacher daher. Das Design mit zweigeteilten Scheinwerfern, optional farblich abgesetztem Dach und seitlichen Airbump-Luftpolstern fällt auf. Die Verarbeitung wirkt solide. Die Anmutung in Sachen Wertigkeit ist standesgemäß. Vorn gibt’s ganz ordentlich Platz. Im Fond geht es beengter zu. Die sonst eigentlich recht bequemen Sitze könnten mehr Seitenhalt bieten. Die Sicht nach hinten bleibt eingeschränkt. Das Gepäckabteil mit der höheren Ladekannte kann durch die geteilt umklappbare Rücksitzbank noch erweitert werden. Die Bedienung im sonst eigentlich recht gefälligen Cockpit ist inzwischen rascher im Griff. Der Monitor im mittleren Armaturenträger könnte höher im Blickfeld positioniert sein.
Blick auf die Frontpartie mit dem Markenemblem, dem Doppelwinkel, vorn über dem Kühlergrill.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Dreizylinder handelt es sich um einen durchaus noch kultiviert laufenden 1,2-Liter mit 110 PS und immerhin 205 Newtonmeter Drehmoment, der Tempo 100 aus dem Stand in 10,5 Sekunden schafft und die höchste Geschwindigkeit bei 198 Stundenkilometern erreicht. In diesem Fall überträgt ein passabel abgestuftes manuelles Sechsgang-Getriebe die Kraft auf die vorderen Räder. Die in Verbindung damit und der Stopp/Start-Spritspartechnik zumindest im Datenblatt so angegebenen 4,4 Liter Mixverbrauch haben wir im Normalbetrieb leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende des standardisierten Zweiwochen-Tests mit normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren Autobahnfahrprofilen bei trotzdem eher moderater, konstanter Fahrweise ohne größere Lastwechsel 6,1 Liter angezeigt.
Unter der Haube ist ein 1,2-Liter-Dreizylinder am Werk. Das Cockpit wirkt so recht gefällig.
Fahren & Sicherheit
Sobald das Turboloch nicht mehr zu spüren ist, scheibt der aufgeladene kleine Benziner diesen leer bis 1224 Kilo schweren Frontantriebler, der sich in der Stadt und beim Parken überaus wendig zeigt, beim Tritt aufs Gaspedal munter voran. Für sportlichere Kurvenhatz reicht das freilich nicht. Denn beim Fahrwerk scheinen die Franzosen konsequent auf Komfort zu setzen. Jedenfalls haben sie das Chassis insbesondere mit Blick auf die Federung entsprechend abgestimmt. Die Lenkung könnte dennoch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen, vorn und hinten Scheiben, verzögern standfest. Spurassistenz und Verkehrszeichenerkennung tragen zum Standard-Insassenschutz bei. Im aufpreispflichtigen Technikpaket sind zudem Aufmerksamkeits-, aktive Notbremsassistenz und Kollisionswarnung enthalten.
Die Airbumps-Luftpolster sind bei der Testausstattung Standard. Blick auf die Modellkennung hinten.
Serie & Extras
Feel Pack ist die mittlere von fünf Ausstattungen. Bei ihr gehören neben Eco-LED-Scheinwerfern, Audiosystem, Digitalradioempfang und Tempomat samt Begrenzer etwa auch Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik, Siebenzoll-Touchscreen, Smartphone-Einbindung und 16-Zoll-Stahlrädern mit 205er-Reifen schon zum Grundumfang. Sonderausstattungen wie getöntes Dachdekor in Rot (120 Euro), Heck-/Seitenscheiben (150 Euro), Sitzheizung vorn (300 Euro), Einparkhilfe hinten (300 Euro), Dach in Onxy-Schwarz mit Außendesignelemente (300 Euro) sowie Navigation und Technikpaket (1400 Euro) haben den Grundpreis des Testwagens um 2570 auf 22 010 Euro erhöht.
Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers. Und so sieht der Kleinwagen von der Seite aus.
Preis & Leistung
Die Anschaffungskosten – hier ab 18 740 Euro – sind für einen Kleinwagen sicher kein Schnäppchen. Dafür fährt ein zumindest optisch keinesfalls mainstreamiges, sich so auch von seinen asiatischen und europäischen Wettbewerbern deutlicher unterscheidendes Modell vor, bei dessen Bedienung man sich bei aller Digitalität in der Tat die eine oder andere Taste für häufiger verwendete Funktionen wünschen würde. Die Baureihe beginnt bei 14 190 Euro, geht hoch bis 19 890 Euro für den C3 mit wertigster Ausstattung. Der zweite Benziner leistete 83, der einzige Diesel als Vierzylinder 102 PS. Die Testmotorisierung ist auch mit Sechsstufen-Automat lieferbar. Der ab 18 790 Euro teure SUV-Bruder des C3 heißt Aircross.
Datenblatt
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,2 Liter. Leistung: 81/110 kW/PS. Maximales Drehmoment: 205/1500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 10,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 198 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,1 Liter pro 100 Kilometer, nach WLTP-Messverfahren 122-126 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,4-5,6 Litern Mixverbrauch. Abgasnorm: Euro-6d. Grundpreis Testwagen: 18 740 Euro, mit Sonderausstattungen 22 010 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
12. April 2021