Fiat Tipo
Diesmal im Test als Fünftürer-Lounge und 120-PS-Diesel
Von Günther Koch/Life-Magazin
Fiat Tipo, hier als Lounge-Fünftürer und 120-PS-Diesel. Foto: Koch
Mit dem Tipo ist Fiat im hart umkämpften VW-Golf-Segment unterwegs. Wir haben das Kompaktmodell der Italiener jetzt als stärksten Fünftürer-Diesel mit Handschaltung in Lounge-Ausführung zur Probe gefahren.
Außen & Innen
Der in der Türkei gefertigte Tipo ist bei uns erst seit 2016 auf dem Markt, kommt in diesem Fall auf 4,36 Metern Länge solide verarbeitet daher und mutet, was die Wertigkeit betrifft, für die untere Mittelklasse jedenfalls standesgemäß an. Platz ist bei 2,63 Metern selbst im Fond noch ganz ordentlich vorhanden. Das Gepäckabteil fasst erweiterbare 440 Liter, wobei die Rücksitzbank geteilt umklappbar ist. Im insgesamt recht übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff. Lediglich die Sicht nach hinten ist etwas stärker eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen einigermaßen kultivierten 1,6-Liter mit 120 PS und kräftigeren 320 Newtonmetern ab deutlich unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Fiat in der Spitze 200 Stundenkilometer schnell. Ein ganz gut abgestuftes manuelles Sechsganggetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion zumindest im Datenblatt so angegebenen nur 3,7 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer im Praxistext am Ende nach gemischten Stadt-, Kurz-, Mittelstrecken- und flotteren Autobahnfahrprofilen doch 6,3 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer 1370 Kilo schweren Frontantriebler ziemlich flott voran. Das Fahrwerk federt komfortabel, ohne unsportlich zu wirken. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Stabilitätskontrolle, Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten sowie Kindersitzhalterungen tragen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
In Lounge als höchster von drei Ausstattungen gehören etwa Klimaautomatik, Touchscreen-Radio mit Vernetzung, Licht-, Regensensor, Nebelscheinwerfer, Tempomat sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 205er-Reifen schon zum Grundumfang. Die Liste der aufpreispflichtigen Sonderwünsche reicht hier etwa von der Sitzheizung vorn für 250 Euro über den Metalliclack für 550 Euro bis zum 1250 Euro teuren Business-Paket unter anderem mit Navigation, Digitalempfang, Rückfahrkamera und Parksensoren hinten hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in dieser Version ab 20 450 Euro, ist kein Schnäppchen. Dafür fährt ein geräumiges Kompaktmodell in der formschöneren Fließheckversion vor, das sich weitgehend leichtgängig und doch ziemlich gutmütig bewegen lässt. Ab 15 250 bis 22 250 Euro ist der Fünftürer noch als Benziner mit 95, 110 und 120 sowie als kleinerer Diesel mit 95 PS zu haben. Die viertürige Stufenhecklimousine beginnt bei 14 250, der nutzwertigere Kombi bei 16 250 Euro.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,6 Liter. Leistung: 88/120 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 200 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 6,3 Liter pro 100 Kilometer, 98 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 3,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 20 450 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
20. Februar 2017