Fiat 500
Diesmal im Test als X-Cross-Plus mit 140-PS-Diesel
Von Günther Koch
Fiat 500, hier als X-Dieselvariante im Offroad-Look mit 140 PS und Allrad. Foto: Grebe
Bei Fiat hat sich in jüngster Vergangenheit (fast) alles um den kleinen 500er gedreht. Es gibt ihn in der Normalversion, als 500C-Cabrio, als längeren 500L, als 500L Trekking, als 500L Living – und als 500X, den wir im Umfeld etwa von Kia Soul, Opel Mokka, Skoda Yeti oder Suzuki Vitara jetzt in der höherbeinigeren Offroad-Ausführung mit Automatikgetriebe und Cross-Plus-Paket zur Probe gefahren haben.
Außen & Innen
Die X-Variante ist seit 2015 auf dem Markt, kommt auf 4,27 Metern Länge solide verarbeitet daher, mutet für die Klasse der Kleinwagen in Sachen Wertigkeit standesgemäß an. Das robustere Offroad-Aussehen ist außen etwa schon am Unterfahrschutz und an den schwarzen Beplankungen der Radhäuser zu erkennen. Vorn steht bei 2,57 Metern Radstand ordentlich Platz zur Verfügung. Im Fond geht es etwas beengter zu. Das Gepäckabteil fasst noch 350 bis 1000 Liter, wobei der Laderaumboden im Cross Plus verstellbar ist. Die Rücksitzbank lässt sich geteilt umklappen. Die Sicht nach hinten ist eingeschränkt. Im sonst recht übersichtlichen Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen 2,0-Liter mit 140 PS und kräftigeren 350 Newtonmetern schon früh ab unter 2000 Touren. Der Selbstzünder macht diesen Fiat in der Spitze bis Tempo 190 schnell. Eine sogar neunstufige Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion angegebenen bis zu 5,5 Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Der Bordcomputer hat bei uns am Ende nach meist Stadt- und Kurzstreckenfahrprofilen doch 7,4 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Turbodiesel schiebt diesen leer bis 1570 Kilo schweren 500X recht flott voran. Der Vierradantrieb mit variabler Drehmomentverteilung schaltet sich, wenn es nötig wird, automatisch zu. Beim Fahrwerk ist das Bemühen um gutes Handling bei ausreichend Komfort spürbar. Für einen Kleinwagen fällt der Wendekreis etwas groß aus. Die elektrische Servolenkung könnte noch direktere Rückmeldung geben. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, verzögern einwandfrei. Stabilitätskontrolle, Seiten-, Kopfairbags selbst hinten und Kindersitzhalterungen tragen zum Standard-Insassenschutz bei
Serie & Extras
Von sechs Ausstattungen ist Cross Plus die höchste. Bei ihr gehören etwa neben Multifunktionslenkrad, Touchscreen-Radio und Tempomat auch schon Bi-Xenon-Leuchten, Parksensoren hinten, Zweizonen-Klimaautomatik, Navigation, Spurhaltehilfe mit aktiver Lenkunterstützung sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Reifen zum Umfang. Infotainment, Vernetzung, dazu weitere Elektronikhilfen bis hin zur Totwinkelassistenz und zum Auffahrwarner sind lieferbar. Aufpreispflichtige Sonderwünsche reichen hier etwa vom Komfortpaket für 190 Euro über das Fahrerassistenzpaket für 790 Euro bis zum elektrischen Glasschiebedach für 1200 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, im Fall des Spitzenmodells ab 31 400 Euro, ist für einen Kleinwagen nicht ganz billig. Dafür kann man sich mit diesen X-Fiat, der immerhin die Gene des Renegade der Chrysler-Konzernschwestermarke Jeep in sich trägt, ruhig auch einmal abseits des Asphalts wagen. Ab 16 950 bis 31 400 Euro sind in der Baureihe noch drei Benziner mit 110, 140 und 170 PS sowie zwei weitere Diesel mit 95 und 120 PS zu haben. Auch nur Frontantrieb ist möglich. Alternativ zum Offroad- kann der Fiat 500X auch im City-Look geordert werden.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 103/140 kW/PS. Maximales Drehmoment: 350/1750 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,5/9,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 190 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 7,4 Liter pro 100 Kilometer, 130/144 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer bei angegebenen 4,9/5,5 Litern Mixverbrauch. Preis: 31 400 Euro.
KoCom/Fotos: Fiona Grebe
21. März 2016