Donnerstag, 28. März 2024

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Blinklicht

"999"

Tempolimit-Anzeige in einem Kleinwagen bei unserem "Auto im Alltag"-Test. (gk)

"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Porsche Macan

Diesmal im Test als GTS mit 380 PS

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Porsche Macan GTS steht seit Mitte März 2020 bei den Händlern. Fotos: Koch

Mit dem Macan ist Porsche im Umfeld vergleichbarer sportlicher Alfa-Romeo-Stelvio-, Audi-SQ5-, BMW-X3M- und Mercedes-AMG-GLC-Konkurrenten unterwegs. Wir haben das kompakte SUV-Modell der Zuffenhausener jetzt als von der Leistung her zweitstärkste Variante als GTS zur Probe gefahren.

Außen & Innen

Den markenintern noch unterhalb vom Cayenne positionierten Macan – der Name stammt aus dem Indonesischen, bedeutet Tiger – gibt es seit 2014. In aufgewerteter Auflage unter anderem mit kräftigerem Motor, verbessertem Fahrwerk und umfangreicherer Ausstattung ist er, 4,68 Meter lang, 1,92 Meter breit, 1,60 Meter hoch, Radstand 2,80 Meter, Kofferraum 488 bis 1503 Liter, seit 2020 auf dem Markt. Die Front ist aufgefrischt worden. Selbst im Fond findet sich noch ordentlich Platz. Im modernen, sportlich-funktionell gestalteten Cockpit ist die Bedienung rasch im Griff.

Blick auf die Frontpartie mit dem Markenlogo vorn auf der Motorhaube.

Motor & Umwelt

Bei dem gleich doppelt aufgeladenen, schon nach der noch strengeren Abgasnorm Euro-6d freigegebenen Sechszylinder handelt es sich um einen 2,9-Liter mit 380 PS und druckvolleren 520 Newtonmetern schon früh ab 1750 über ein breites Band bis 5000 Umdrehungen pro Minute. Der hoch bis 6700 Touren drehende Benziner beschleunigt diesen leer je nach Norm jedoch 1910/1985 Kilo schweren GTS in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze bis 261 Stundenkilometer schnell. Den nach dem realistischeren WLTP-Messverfahren ermittelten Mixverbrauch gibt Porsche zumindest im Datenblatt in Verbindung mit der sehr gut abgestuften, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbaren Siebengang-Doppelkupplungsautomatik und der Stopp/Start-Spritsparfunktion so schon mit 11,4 Litern an. Im Alltagsbetrieb hat der Bordcomputer bei uns am Ende nach normalen Orts-, Landstraßen- und zügigeren längeren Autobahnfahrprofilen 12,2 Liter angezeigt.   

Der Sechszylinder ist ein 2,9-Liter-Biturbobenziner. Im Cockpit geht es sportlich-funktionell zu.

Dynamik & Sicherheit

Der spontan ansprechende Biturbo mit kernigem Klang der Sportabgasanlage schiebt beim Tritt aufs Gaspedal vehement voran. Kein Wunder: Trotz des geringeren Hubraums stehen im Vergleich zum 3,0-Liter-Vorgängeraggregat auch 20 PS und 20 Newtonmeter mehr zur Verfügung. Das optimierte Stahlfederchassis liegt tief, federt dank optionaler Luftfederung, gut für längere Strecken, immer noch ausreichend komfortabel, lässt sich bei Bedarf bis auf extrem sportlich nachschärfen. Dabei erhöht der elektronisch gesteuerte Aktivallrad mit der Bodenhaftung die Stabilität beim Fahren, nutzt die Achse vorn aber nur zur Unterstützung, um den GTS sportlicher über die Hinterräder anzutreiben. Gezielte Bremseingriffe am kurveninneren Hinterrad tragen zu agilerem Handling und präziserem Lenkverhalten bei, etwa wenn es noch dynamischer durch Kurven geht. Die elektromechanische Servolenkung gibt direkte Rückmeldung. Die Scheibenbremsen, vorn innenbelüftet, packen standfest zu. Unter anderem Stauassistenz, Abstandsregelung, Spurverlassenswarnung, Tempomat, Begrenzung und Bergabfahrhilfe tragen im Testwagen bereits zum Standard-Insassenschutz bei.

Heck-/Seitenansicht des fünftürigen Fünfsitzers mit dem Modell- und Markenschriftzug am Heck.

Serie & Extras

Unter anderem LED-Hauptscheinwerfer, LED-Rückleuchten, deutlich größere Kühlluftöffnungen, Sportdesignpaket mit Schwellerverkleidungen, Doppelendrohre links und rechts, Diffusor, automatische Heckklappe, dazu Dreizonen-Klimaautomatik, Infotainment, Navigation, Vernetzung, Sportsitze und 20-Zoll-Leichtmetallräder mit vorn/hinten 265/295er-Reifen gehören schon zum Grundumfang. Sonderausstattungen teilweise neben den zuvor bereits genannten Elektronikhilfen reichen in diesem Fall von der speziellen Außenfarbe über Alcantara-Leder, Sport-Chrono-Paket, Parkassistenz, Rückfahrkamera, Adaptivsportsitzen und Soundsystem bis zum Digitalradio hinauf, haben den Grundpreis des Testwagens nochmals um fast 24 000 Euro erhöht.

Das Gepäckabteil fasst 488 bis 1503 Liter. Und so sieht das kompakte SUV-Modell von der Seite aus.

Alles in allem

Die Anschaffung, hier ab mindestens 77 880 Euro, ist natürlich nicht billig. Dafür fährt mit dem GTS ein sportliches Kompakt-SUV-Modell vor, das von der technischen Grundstruktur her zwar noch auf der ersten Generation des Q5 der Konzern-Schwestermarke Audi aufbaut, jedoch auf Porsche-Verhältnisse getrimmt ist und deshalb auch entsprechenden Fahrspaß bieten kann. Auf neuer Architektur sehr wahrscheinlich dann sogar auch teil- oder vollelektrisch. Ab 59 591 bis 89 605 Euro ist der Macan sonst noch als Basisversion mit 245, als S mit 354 und als Turbo mit 440 PS zu haben.

Datenblatt

Motor: Sechszylinder-Biturbobenziner. Hubraum: 2,9 Liter. Leistung: 280/380 kW/PS. Maximales Drehmoment: 520/5200-6700 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 4,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 261 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 12,2 Liter pro 100 Kilometer, 257 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 11,4 Liter Mixverbrauch. Grundpreis: 77 880 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

11. August 2020