BMW 3er
Diesmal im Test als GT und 224-PS-Diesel Luxury
Von Günther Koch/Life-Magazin
BMW 3er GT, hier als Diesel 325d Luxury mit 224 PS. Foto: Koch
Als er 2013 erstmals an den Start gegangen ist, hat er wegen seines etwas unförmigen Hecks polarisiert. Inzwischen scheint das anders geworden zu sein: Wir haben die neben der Limousine und dem Touring-Kombi dritte Karosserievariante des in der Premium-Kompaktklasse gegen Audi A4, Jaguar XE/XF und die C-Klasse von Mercedes antretenden BMW 3er jetzt gefahren, den GT als mittleren Diesel 325d mit Luxury-Line-Paket.
Außen & Innen
Die aktuelle Auflage des 20 Zentimeter längeren Gran Turismo ist modellgepflegt bei uns seit 2016 auf dem Markt, kommt vom Design her nur eher dezent verändert auf 4,82 Metern Länge sauber verarbeitet daher, mutet innen inzwischen aber wertiger an. Man sitzt etwas höher. Platz ist dank 2,92 Metern Radstand selbst im Fond genug vorhanden. Das Gepäckabteil des schrägen Bayern mit der großen Klappe fasst 520 bis 1600 Liter. Im übersichtlichen Cockpit mit der modernisierten Display-Bedienoberfläche geht es sportlich-funktionell zu. Lediglich die Sicht nach hinten bleibt weiter etwas eingeschränkt.
Motor & Umwelt
Bei dem getesteten Vierzylinder handelt es sich um einen kultivierten 2,0-Liter mit 224 PS und kräftigen 450 Newtonmetern schon früh ab 1500 Touren. Der sogar gleich doppelt befeuerte Selbstzünder beschleunigt diesen BMW in 6,4 Sekunden auf Tempo 100, macht ihn in der Spitze 240 Stundenkilometer schnell. Eine sehr gut abgestufte, über entsprechende Paddel am Lenkrad auch handschaltbare Achtgang-Automatik überträgt die Kraft auf die Räder. Die in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion so zumindest im Datenblatt angegebenen bloß um die fünf Liter Mixverbrauch haben wir leider nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach meist moderaten Mittelstrecken- und Autobahnfahrprofilen im Eco-Modus ohne größere Lastwechsel immer noch akzeptable 5,7 Liter angezeigt.
Dynamik & Sicherheit
Der Biturodiesel schiebt diesen leer 1705 Kilo schweren Heckantriebler ziemlich flott voran. Das Fahrwerk hat insgesamt einen genauso sportlichen wie komfortablen Eindruck hinterlassen. Über den Fahrerlebnisschalter lässt sich der Charakter des Wagens auch noch dynamischer einstellen. Die Lenkung gibt sehr direkte Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen packen standfest zu. Unter anderem dynamische Stabilitätskontrolle, Seiten-, Kopfairbags und Kindersitzhalterungen tragen zum hohen Standard-Insassenschutz bei.
Serie & Extras
Schon das Basispaket ist recht umfangreich bestückt. LED-Scheinwerfer, Multifunktionslederlenkrad, Klimaautomatik, Radio und Leichtmetallräder gehören bereits dazu. Darüber bietet BMW bis hoch zum M-Sport noch vier separate Ausstattungslinien an, von denen Luxury zusätzlich mit Leder, Zweizonen-Klimaautomatik, Lichtpaket, 18-Zöllern mit 225er-Reifen und Edelholzausführungen die zweithöchste ist. Die aufpreispflichtigen Sonderwünsche reichen hier etwa von der Vernetzung für 700 Euro über bis zu 1100 Euro teure Assistenzsysteme wie der adaptrien Geschwindigkeitsregelung mit Stopp-&Go-Funktion bis zum Businesspaket mit Navigation für 4100 Euro hinauf.
Preis & Leistung
Die Anschaffung, in diesem Fall ab 51 950 Euro, hat es in sich. Dafür fährt ein GT eben für längere Reise vor, der praktischer ist als die Limousine und sich für die eignet, die keinen Kombi fahren möchten. Ab 38 700 bis 60 500 Euro ist dieser 3er noch als Benziner mit 184, 252 und 326 sowie als Diesel mit 150, 190, 258 und 313 PS zu haben. Auch Allrad ist möglich. Zum Vergleich: Die Limousinen-Baureihe beginnt bei 30 900, die des Touring bei 32 600 Euro. Das M3-Spitzenmodell mit 431 PS startet ab 76 000 Euro.
Datenblatt
Motor: Vierzylinder-Biturbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 165/224 kW/PS. Maximales Drehmoment: 450/1500-3000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 6,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 240 Stundenkilometer. Umwelt: Testverbrauch 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 131-124 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer bei angegebenen 5,0-4,7 Litern Mixverbrauch. Preis: 51 950 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
3. April 2017