Nächster Schritt Hybrid
Subaru richtet sich ebenfalls auf Elektrifizierung ein / Jüngster Stand der Zertifizierung
Von Günther Koch/Life-Magazin
Subaru Sportcoupé BRZ in Budapest. Fotos: Subaru
Wien/Budapest – Selbst wenn Hybrid für Christian Amenda eine Übergangstechnologie vom konventionellen Verbrennungs- hin zum Elektromotor ist: „Sie ist der nächste Schritt auch bei uns“, kündigt der Chef des deutschen Subaru-Importeurs mit Sitz im hessischen Friedberg jetzt zunächst einen Mildhybrid an. Der erste elektrifizierte Subaru dürfte demnach der Forester sein, das aktuelle Einstiegsmodell der Japaner bei uns, ehe dann auch, so Amenda, rein batterieelektrische Modelle im Portfolio folgen. Aktuell steht die Marke technisch vor allem für Boxermotor, Lineartronic-Getriebeautomatik, symmetrischen Permanentallrad und Eyesight-Sicherheitssystem.
Schon nach neuer Norm
Bei einer mit dem Sportstourer Levorq, dem Sportcoupé BRZ, der Schräghecklimousine Impreza sowie dem Kompakt-SUV XV durchgeführten Fahrveranstaltung von Wien nach Budapest hat der Importeur zudem den jüngsten Stand der Zertifizierung seiner Modelle nach der neuen Abgasnorm Euro-6d-Temp erläutert. So sind derzeit Outback, BRZ sowie Impreza und XV jeweils mit dem 1,6-Liter-Motor danach eingestuft, „alle Benziner, die nicht nach dem Direkteinspritzer-Konzept arbeiten“. Bei der Neueinstufung hinke man nicht hinterher. Die Fahrzeuge erfüllten termingerecht geltende Zulassungsvorschriften. Modelle, die die neue Norm noch nicht hätten, würden weder eine schlechtere Steuereinstufung erhalten noch Fahrverboten unterliegen, versichert Amenda.
Erfüllen schon die neue Abgasnorm: Subaru Sportcoupé BRZ (links) und der Impreza 1,6-Liter.
Unerwartet ein Jahr früher
Was die Ausstattung der ersten Benzindirekteinspritzer mit Partikelfiltern betrifft, befinde sich diese Abgasreinigung momentan durch den Hersteller in der Entwicklung und unter realen Bedingungen im Dauertest auf europäischen Straßen. Die Serienreife sei definitiv für das nächste Kalenderjahr geplant, der genaue Einführungstermin stehe aber noch aus. Warum Modelle mit Benzinpartikelfilter nicht schon heute verfügbar sind? Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung solcher Systeme seien von der Planung und Realisierung her eng an den zeitlichen Vorgaben der Europäischen Union orientiert, so der Subaru-Importeur. Die letzte Möglichkeit, Fahrzeuge ohne Partikelfilter in den Verkehr zu bringen, sei „unerwartet in 2017 um ein Jahr von 2019 auf 2018 vorverlegt“ worden, was in der Folge nach Angaben der Friedberger eine „Disharmonie hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit mit neuen Abgasreinigungssystemen“ mit sich bringe.
Grenzwerte eingehalten
Auch Tests mit Subaru-Modellen unter realistischeren Fahrbedingungen habe es in Sachen Stickoxiden in Europa schon gegeben, betont der Importeur. Dies sei bereits gesetzlich vorgeschrieben in neuesten Anforderungen für sogenannte Monitoring-Zwecke. „Unsere Fahrzeuge halten die geforderten Grenzwerte ein“, verwies Amenda jedoch ebenfalls darauf, die Kohlendioxid-Ziele ohne Elektrifizierung nicht erreichen zu können.
Bei der Wien/Budapest-Tour ebenfalls dabei: Subaru-Sportstourer Levorq (links) und Kompakt-SUV XV.
Von Ausnahmen profitiert
Bei der Umstellung auf den neuen, weltweit einheitlichen Prüfzyklus namens WLTP, der sich stärker an tatsächlichen Fahrbedingungen im Straßenverkehr orientiert und realistischere Angaben zu Verbrauch und Schadstoffen liefern soll, habe man von den Ausnahmegenehmigungen des Kraftfahrt-Bundesamtes für alle Benzindirekteinspritzer profitiert, räumte Amenda bei dem Hersteller indes Schwierigkeiten ein, Autos mit den vorgeschriebenen Filtern auszurüsten. Man habe sich daher dafür eingesetzt, Fahrzeuge vorzuproduzieren, um sie noch vor der Umstellung zulassen zu können.
„In der Nische gesund“
Für Umtauschprämien, egal wie man sie nennt, aber gegen Hardware-Nachrüstungen spricht sich auch der Chef des Subaru-Importeurs aus, der sich mit der Entwicklung der Marke in Deutschland durchaus zufrieden zeigt. Von Januar bis einschließlich September hat es demnach 5846 Neuzulassungen bei uns gegeben, immerhin anderthalb Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2017. Amenda hofft, die Anfang 2018 anvisierten 7000 Einheiten sogar noch übertreffen zu können. „Wir sind Nischenhersteller“, so der Mann an der Spitze des Importeurs: „In der Nische sind wir gesund und gut unterwegs!“
KoCom/Fotos: Subaru
11. Oktober 2018