Ultimatives Oberhaupt
Opel baut sein SUV-Angebot weiter aus / Grandland X künftig mit neuer Top-Ausstattung
Von Hans-Georg Waldschmidt/Life-Magazin
Opels neuer Ultimate ist das Spitzenmodell der Grandland-X-Baureihe. Foto: Waldschmidt
San Sébastian – Auch Opel will noch stärker vom boomenden SUV-Markt profitieren, baut sein Angebot da mit dem schon am Start stehenden Ultimate-Spitzenmodell für den kompakten Grandland X aus. Laut Deutschland-Verkaufschef Jürgen Keller setzen auch die Rüsselsheimer künftig noch mehr auf hochwertigere Ausstattungslinien. Und nicht nur das: Bis 2020 kündigt Keller bei der Grandland-X-Ultimate-Fahrvorstellung jetzt im nordspanischen San Sébastian zudem vier Pkw mit Elektroantrieb an. Der Grandland X – die Baureihe beginnt bei 23 700 Euro – soll bereits 2019 mit Hybridantrieb vorfahren.
Der Größte im Trio
Das Auto: Der im Umfeld etwa von Renaults Kadjar oder dem Peugeot 3008 der neuen französischen Konzernmutter PSA unterwegs befindliche Grandland X ist der jüngste der aktuell drei Opel-SUV und mit fast 4,5 Metern Länge der Größte. Das Gepäckabteil des von der Verarbeitung und den Materialien her größtenteils hochwertigen Viertürers mit großer Heckklappe und doppeltem Ladeboden fasst 514 bis 1652 Liter, ist damit für ein kompaktes Fahrzeug relativ üppig bemessen, was auch an den vergleichsweise langen, rund 2,7 Metern Radstand liegt, die für großzügige Platzverhältnisse sorgen. Der Armaturenträger wirkt mit der Vielzahl von Instrumenten etwas überladen, könnte die Übersicht noch besser machen. Gut ist die Bedienbarkeit durch große, runde Knöpfe. Im Mittelpunkt steht der Achtzoll-Touchscreen-Monitor, der mehrere Funktionen vereinigt.
Viele Elektronikhilfen
Die Ausstattung: Beeindruckend sind die in dieser Klasse ungewöhnlich vielen Ausstattungsdetails, was mit 42 610 Euro etwa beim stärksten Ultimate allerdings auch einen nicht zu unterschätzenden Preis hat. Die Einstiegsversion ist jedoch schon für 34 240 Euro zu haben. Zur Ausstattung zählen Elektronikhilfen wie Frontkollisionswarner, Fußgängererkennung, automatische Gefahrenbremsung, Müdigkeitsalarm, automatische Parkassistenz und 360-Grad-Kamera. Hinzu kommen Voll-LED-Scheinwerfer, elektronische Traktionskontrolle, Premium-Ergonomiesitze, beheizbare Rücksitze, beheizbares Lenkrad, Leder und 19-Zoll-Aluminiumräder mit 235er-Reifen.
Ein Benziner, zwei Diesel
Der Antrieb: Spitzenmotor für den nur frontangetriebenen Top-Grandland X ist der 2,0-Liter-Turbodiesel mit spezieller Stickoxid-Abgasnachbehandlung. Er leistet 177 PS, sorgt für dynamische Vorwärtsdrang. Die Achtgang-Automatik agiert butterweich. Für ausreichend Durchzugskraft in allen Fahrzuständen sorgen bis zu 400 Newtonmeter Drehmoment, die bei 2000 Touren anliegen. Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 soll der leer knapp 1,6-Tonner in 9,1 Sekunden schaffen, in der Spitze bis zu 214 Stundenkilometer schnell sein. Den Spritverbrauch gibt Opel im Mix mit 4,6 Litern an. Weitere Motoren für den Ultimate sind ein bei 37 040 Euro beginnender 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS und ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 130 PS, beide als Sechsgang-Handschalter oder Sechsstufen-Automat.
Gutes Handling
Das Fahren: Wir sind im neuen 177-PS-Selbstzünder mit Automatik unterwegs gewesen, mit dem sich das mit dem Peugeot 3008 baugleiche Kompakt-SUV-Modell, das Lasten bis 2000 Kilo ziehen kann, sehr agil und sportlich bewegen lässt. Gefallen haben uns das gute Handling und das schnelle Ansprechen der Assistenzsysteme. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die zu leichtgängige und wenig Fahrbahnkontakt vermittelnde Servolenkung, die den problemlosen Geradeauslauf beeinträchtigt und auf langen Autobahnstrecken nervt. Übersicht und Raumgefühl machen das Fahren dagegen sehr angenehm. Dazu tragen auch die erhöhte Sitzposition und die gute Rundumsicht bei. Positiv registriert haben wir ebenfalls, dass die Karosserie kaum Windgeräusche in den Innenraum dringen lässt und der Motor sehr gut geräuschgedämmt ist.
Ansprechende Abrundung
Alles in allem: Der Grandland X Ultimate rundet Opels SUV-Angebot ansprechend nach oben ab. Gerade für hochwertige Ausstattungen und Motorisierungen scheint die Nachfrage ungebrochen. Daher verwundert es, dass die Rüsselsheimer nicht auch auf der Technikseite in die Vollen gehen und dem Spitzenmodell einen Allradantrieb mit auf den Weg geben. Die bereits vorhandene Bodenfreiheit von nahezu 19 Zentimeter, die sich ohne Probleme weiter anheben lässt, ist bei Bedarf zudem bereits ein Garant für einen gelegentlichen Ausflug abseits geteerten Areals. Und wenn es nicht die höchste Motorisierung, dafür aber die volle Ultimate-Ausstattung sein soll, kann es ruhig auch der handgeschaltete Benziner mit 130 PS für nur 34 240 Euro sein.
Datenblatt
Motor: Ein Dreizylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,2, 1,6, 2,0 Liter. Leistung: 96/130, 88/120, 130/177 kW/PS. Maximales Drehmoment: 230/1750, 300/1750, 400/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 9,1 bis 12,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 185 bis 214 Stundenkilometern. Umwelt: Laut Opel Mixverbrauch 4,0 bis 5,5 Liter pro 100 Kilometer, 104 bis 128 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 34 240 bis 42 610 Euro.
KoCom/Fotos: Hans-Georg Waldschmidt/Opel
14. März 2018