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Mit Doppelkupplung

Mini lässt über Automatik jetzt auch ohne Zugkraftunterbrechung beschleunigen

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mini-Dreitürer, -Fünftürer und -Cabrio sind jetzt auch mit Doppelkupplungsgetriebe zu haben. Foto: Mini

Sölden/Längenfeld – Irgendwas fehlt! Wir sind bei der Mini-Snowman-Tour vom Flughafen Innsbruck in Tirol in Österreich in einem weiten Bogen über Seefeld zunächst jenseits der Inntal-Autobahn A12 und dann wieder zurück diesseits ins Ötztal nach Sölden unterwegs. Es ist Mitte Dezember. Der Fönsturm hat den Flieger vorhin ganz schön durchgeschaukelt. Oben auf den Bergen, auf den Gipfeln der Nordkette, der Nockspitze und des Patscherkofels, liegt Schnee. Unten in den Tälern, die von den Ufern des Inn abzweigen, herrschen milde Temperaturen bis über zehn Grad. Schöne Straßen, viele Kurven. Der Cooper-D-Dreizylinder scheint wie wir Spaß an dem Ausflug zu haben.

Drei-, Fünftürer, Cabrio

„Und“, fragt Entwickler Nicolaj Klingemann am Abend beim zünftigen Abschluss des Tages im Gasthaus Mesner-Stuben in Längenfeld, „wir war’s mit dem neuen Getriebe?“ Das, eine Doppelkupplungsbox mit sieben Gängen, setzen die Münchner zum ersten Mal bei Mini im Drei-, Fünftürer und im Cabrio ein. Es erlaubt Beschleunigungen, ohne die Zugkraft zu unterbrechen, weil der jeweils nächste Gang bei dieser Automatik über die Doppelkupplung quasi immer schon voreingelegt ist, soll die sportliche Charakteristik der im Premium-Kleinwagensegment angesiedelten Modelle, die damit ausgestattet sind, unterstreichen, eine Alternative zum serienmäßigen Sechsgang-Handschalter sein.

Mit zwei Teilgetrieben

„Das Konstruktions- und Funktionsprinzip des Getriebes“, betont Klingemann, der bei Mini die Entwicklung geleitet hat, „ist aus dem Motorsport übernommen.“ Es vereint zwei Teilgetriebe in einem Gehäuse. Die eine Kupplung ist für die geraden Gänge zwei, vier und sechs da, die andere für die ungeraden eins, drei, fünf und sieben sowie für den Rückwärtsgang. Das Fahren von Autos mit einem solchen Getriebe ist ganz einfach.

Sportmodus aktivierbar

Die Bedienung erfolgt über den elektronischen Wählhebel, der wie ein Joystick in der Hand liegt und nach dem Wechsel zwischen dem Fahrmodus D, der Neutralposition N und dem Rückwärtsgang stets wieder in seine Ausgangsposition zurückfährt. Die Parksperre legt man ein, indem man auf die entsprechende Taste P drückt. Beim Fahren lässt sich mit einer Linksbewegung des Wählhebels der Modus S aktivieren, der betont sportliches Unterwegssein unterstützt und außerdem die Gangwahl per Hand erlaubt.

Stets der richtige Gang

„Die elektronische Steuerung des Getriebes“, erklärt der Mini-Mann, „kennt stets den richtigen Gang.“ Sie analysiert ständig Fahrerwunsch und Fahrsituation, wertet Fahrpedalstellung, Motordrehzahl, Geschwindigkeit und Fahrprogramm aus, reagiere so auch auf einen unvermittelten Wechsel der Fahrsituation mit schnellen und angemessenen Schaltvorgängen, beispielsweise wenn plötzlich die Beschleunigung unerwartet abgebrochen werden müsse. Die Übergänge der einzelnen Schaltstufen spürt man kaum. Das Beschleunigen und Verzögern läuft harmonischer ab. Selbst die bei Handschaltern üblichen und mitunter heftigeren Lastwechselreaktionen bleiben aus. Die mehr Fahrstufen kommen in der Tat der Sportlichkeit und dem Fahrkomfort zugute.

Angepasstes Schalten

Ist die optionale Navigation an Bord, wertet die Elektronik des Getriebes im automatisierten Modus Daten dieser Navigation aus, „um“, so Klingemann, „das Schalten an die jeweilige Fahrsituation anzupassen, etwa beim Annähern an eine scharfe Kurve oder Kreuzung frühzeitig herunterzuschalten und das Motorschleppmoment für die Verzögerung zu nutzen“. Die Kriechfunktion, praktisch beim Rangieren oder im Stopp-&-Go-Verkehr, erlaubt sanftes Anfahren, ohne Gas zu geben. Und die Effizienz?

Mehr Effizienz

Die, deutet der Entwickler an, erhöhe sich zum Beispiel durch die Stopp/Start-Funktion, um beim Halt an Kreuzungen Sprit zu sparen, oder durch das „Segeln“, bei dem in der mittleren Motoreinstellung oder im Green-Modus der Antriebsstrang abgekoppelt wird, sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt. „So kann der Mini bei Leerlaufdrehzahl, ungebremst vom Motorschleppmoment und mit minimalem Verbrauch dahinrollen.“

Und die Wippen?

Was gefehlt hat, zumindest in unserem Testwagen, dem 116-PS-Cooper-D-Diesel mit dem neuen Getriebe? Die Schaltwippen am Lenkrad! Das sei eine Produktmarketing-Entscheidung gewesen, heißt es bei der BMW-Tochtermarke. Die Paddles zum Wechseln der Gänge per Hand blieben nur den höheren Motorisierungen vorbehalten. Schade!

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KoCom/Fotos: Mini

20. Dezember 2017