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Blinklicht

"999"

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"Soll ich Sie mal zusammen mit dem Auto fotografieren?"

Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

Abgewandelter "Geh' fort"-Fernsehspruch von Heinz Becker/Gerd Dudenhöffer. (gk)

Der Plus-Golf

VW hat seinem Sportsvan eine erste Aufwertung spendiert / Genauso kompakt wie geräumig

Von Günther Koch/Life-Magazin

Der Sportsvan teilt sich die Plattform mit dem normalen Golf und dem Variant. Fotos: Koch

Gavá – Früher hieß er wirklich so: Golf Plus. Und hat da schon, zumindest gegenüber seinen normalen Serienbruder, mehr Platz und Variabilität zu bieten gehabt. Bis er 2014 moderner klingen musste – und aus ihm der VW Golf Sportsvan geworden ist. Den hat VW jetzt aufgefrischt und in aktualisierte Auflage gerade in Gavá bei Barcelona vorgestellt. Noch zum Jahresende soll er zum Einstiegspreis ab 20 475 Euro im Umfeld etwa von Fords C-Max bei den Händlern stehen.

Gemeinsame Plattform

Das Auto: Zusammen mit dem Golf und dem bei den Wolfsburgern Variant genannten Kombi teil er sich dieselbe Plattform. Im Sportsvan, gewohnt sauber verarbeitet und für die untere Mittelklasse recht wertig anmutend, über 4,3 Meter lang, Radstand fast 2,7 Meter, Kofferraum stattliche 590 bis 1520 Liter, ist die Sitzposition vorn jedoch deutlich höher. Mit dem mehr Raum nach oben steht in dem fünftürigen Fünnfsitzer mehr Kopffreiheit zur Verfügung. Die Schalttafel baut etwas höher als in den anderen Modellen, lässt sich genauso gut einsehen wie erreichen. Bei Bedarf ist die teilbare Rücksitzbank um bis zu 18 Zentimeter längs verschiebbar. Die Bedienung fällt leicht.

Guter Grundumfang

Die Ausstattung: Schon im Basispaket sind etwa Fahrer-Knieairbag, Klimaanlage, Müdigkeitserkennung und Radio enthalten. In den beiden Stufen darüber gehören Klapptische an den Rückseiten der vorderen Komfortsitze, Multifunktionslederlenkrad, Einparkhilfe, Umfeldbeobachtung, City-Notbremsfunktion, Fußgängererkennung und 16 Zoll Leichtmetallräder mit 205er-Reifen sowie LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik und 17-Zöller mit 225er-Reifen zum Grundumfang. Die optionalen Infotainmentsysteme verfügen über 6,5- oder 9,2-Zoll-Touchscreen-Displays, wobei das mit dem größeren Monitor sogar mit Sprach- und Gestensteuerung bedient werden kann. An zusätzlichen Elektronikhilfen sind unter anderem Stauassistenz bis Tempo 60 und Rückfahrassistenz im Anhängerbetrieb lieferbar.

Später auch noch Diesel

Der Antrieb: Drei der sechs Motoren sind neu im Sportsvan. Dazu zählt der Dreizylinder-Turbobenziner mit 85 PS. Es folgt das bereits aus dem Vorgänger bekannte 1,0-Liter-Pendant mit 110 PS. Zudem stehen zum Marktstart erstmals die ebenfalls aufgeladenen 1,5-Liter-Vierzylinder mit 130 und 150 PS und aktiver Zylinderabschaltung zur Verfügung. Sie machen die leer 1335 bis 1420 Kilo schweren Frontantriebler in der Spitze 177 bis 212 Stundenkilometer schnell. Fünf-/Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Siebenstufen-Box mit Doppelkupplung übertragen die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Funktion gibt VW den Mixverbrauch mit 4,9 bis 5,2 Litern an, zumindest im Datenblatt. Zeitversetzt kündigt VW-Sprecher Philipp Dörfler noch zwei Turbodiesel mit 115 und 150 PS an.   

Sportlich komfortabel

Das Fahren: Wir sind im spritzigen und durchaus schon ausreichenden 110- und im 150-PS-Benziner unterwegs gewesen. Deren Bordcomputer haben bei uns nach eher moderaten Landstraßenfahrten dann aber doch 6,8 und 7,2 Liter angezeigt. Das Fahrwerk federt komfortabel, ohne es dabei an Sportlichkeit und Agilität vermissen zu lassen. Die elektromechanische und geschwindigkeitsabhängig geregelte Servolenkung gibt gute Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen vorn und hinten packen standfest zu.   

Wie im klassischen Van

Alles in allem: In dieser Auslegung gehört der Golf zweifellos zu den variabelsten und geräumigsten Auto in der Kompaktklasse. Er punktet mit Eigenschaften, wie sie in der Tat sonst eher in einem klassischen Van zu finden sind. Wer gern etwas höher über dem Verkehrsgeschehen sitzt, öfter mit Kindern auf Tour ist, in der Freizeit flexibel sein will und bei aller Kompaktheit das hohe Stauvolumen schätzt, dürfte nicht falsch liegen. Allerdings hat der Allround-VW natürlich auch seinen Preis.

Datenblatt

Motor: Vier Drei- und Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 1,0, 1,5 Liter. Leistung: 63/85 bis 110/150 kW/PS: Maximales Drehmoment: 175/2000-3000 bis 250/1500-3500 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 8,8 bis 13,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 177 bs 212 Stundenkilometer. Umwelt: Laut VW Mixverbrauch 4,9 bis 5,2 Liter pro 100 Kilometer, 112 bis 118 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 20 475 bis 31 025 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

27. November 2017