Montag, 29. April 2024

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"Echtes Statement"

Audi lässt die Neuauflage seines A8 vorerst mit zwei Sechszylindern starten

Von Günther Koch/Life-Magazin

Audi A8, hier das Volumenmodell, die Normalversion als Diesel mit 286 PS. Fotos: Koch

Valencia – Auch wenn die direkten Konkurrenten BMW und vor allem Mercedes weltweit mehr 7er und S-Klassen verkaufen: „Mit diesem Top-Fahrzeug wird Audi wieder ein echtes Statement abgeben“, ist sich Peter Fromm sicher. Der Baureihen-Leiter meint damit jetzt bei der Fahrvorstellung in Valencia die Neuauflage des Flaggschiffs der Marke, den A8, der ab Mitte November zu Einstiegspreisen ab 90 600 Euro bei den Händlern steht – auch mit neuer umständlicher Typenbezeichnung künftig ohne Hubraum, dafür mit der Angabe von bestimmten zusammenfassenden Kilowatt-Leistungsspannen, die sich hinter Zahlen wie 30, 50 oder 70 verbergen, was die Ingolstädter ihren Kunden künftig wohl noch öfter erklären werden müssen 

Coupéartig gestreckter

Das Auto: Mancher mag sich, zumal unter dem neuen Chefdesigner Marc Lichte, mehr vom „Start in eine neue Design-Ära“ versprochen haben. Zum kraftvolleren Heck hin mit dem breiten Leuchtband wirkt der neue A8 wenigstens coupéartig etwas gestreckter. Normal- und die jeweils 3500 Euro teurere Langversion haben in der Länge auf 5,15/5,30, beim Radstand auf 2,99/3,12 Meter zugelegt, bauen etwas höher, aber nicht mehr ganz so breit. Das leichter beladbare Stauabteil fasst 505 Liter. Platz ist selbst im Fond üppig vorhanden. Zwei hochauflösende Touchscreens in der Mitte mit speziellem Haptikerlebnis und das volldigitale Kombiinstrument hinterm Lenkrad vermitteln einen überaus futuristisch-noblen Gesamteindruck. Der einzige Drehregler, der geblieben ist, ist praktischerweise der für die Radiofunktion.

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Audi A8, hier das Volumenmodell, die Normalversion als Diesel mit 286 PS. Blick auf die Markenringe.

Sogar mit Fußmassage

Die Ausstattung: Das Basispaket reicht etwa von Matrix-LED-Scheinwerfern über Komfortsitze, Leder, Holz-, Feinlackdekoreinlagen, Infotainmentsystem, Vernetzung, Navigation, Multifunktionslederlenkrad und Zweizonen-Klimaautomatik bis hin zu 17/18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235er-Reifen. Über 40 Elektronikhilfen listen die Ingolstädter auf, darunter neue wie Kreuzungs-, Manövrierassistenz und Bordsteinwarnung. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Wer will, kann für die Chauffeursvariante sogar ein Paket mit Ruhesitz hinten rechts mit elektrisch ausfahr- und beheizbarer Fußauflage samt Fußmassagefunktion ordern, Kostenpunkt ab 12 345 Euro.

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Audi A8: Blick auf den 3,0-Liter-Sechszylinder. Im Cockpit geht es nobel und immer futuristischer zu.

Zunächst zwei Sechszylinder

Der Antrieb: Zum Marktstart sind zwei Sechszylinder-Turbodirekteinspritzer vorgesehen, der Diesel mit 286, der bei 93 500 Euro beginnende Benziner mit 340 PS. Die beiden 3,0-Liter-Aggregate machen die leer bis zu zwei Tonnen schweren Normal- und Langversionen in der Spitze abgeregelt bis 250 Stundenkilometer schnell. Eine präzise schaltende Achtstufen-Tiptronic überträgt die Kraft auf die Räder. Den Verbrauch gibt Audi in Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparautomatik im Mix mit 5,6 bis 7,8 Litern an, zumindest im Datenblatt. Ein 4,0-Liter-Achtzylinder mit 460, erneut ein Zwölfzylinder mit 585 und ein Plug-in-Hybrid mit 449 PS Systemleistung, etwa 50 Kilometer elektrischer Reichweite und kabellosem Laden folgen.   

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Audi A8: Mal sehen, ob sich die neuen Typenbezeichnungen durchsetzen werden. Heck-/Seitenansicht.

Luftfederung ist Standard

Das Fahren: Wir sind im Volumenmodell, dem Turbodiesel in Normalversion, unterwegs gewesen. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderater Fahrt über Autobahn, Landstraßen und im Stadtverkehr 6,3 Liter angezeigt. Man kann mit dem bedingt durch Sicherheitsauflagen und Elektrifizierung um bis zu 50 Kilo aufgespeckten A8 genauso sanft und geräuscharm über den Asphalt gleiten wie ihn dynamisch bewegen. Standard sind unter anderem Luftfederung, Permanentallrad und Progressivlenkung mit bereits direkter Rückmeldung von der Straße. Die variabel übersetzte Dynamikallradlenkung steht für bessere Wendigkeit, das ebenfalls optionale Aktivfahrwerk mit vollaktiver Federung, über die jedes Rad separat nach oben gezogen oder nach unten gedrückt werden kann, für noch größere Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit. Verschiedene Fahrmodi sind einstellbar.

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Audi A8: Das Gepäckabteil fasst 505 Liter. Und so sieht die große Luxuslimousine von der Seite aus.

Schon für Stufe 3 ausgelegt

Alles in allem: Das 48-Volt-Bordnetz trägt mit Mild-Hybrid-Funktionen zu geringerem Spritkonsum, weniger Schadausstoß und dazu bei, während der Fahrt unterhalb von 160 Stundenkilometern bei abgeschaltetem Motor bis zu 40 Sekunden lang emissionsfrei segeln zu können. Zudem ist der neue A8 schon auf das hochautomatisierte Stufe-3-Fahren ausgelegt. Doch könnte es mindestens noch bis 2019 dauern, bis die gesetzlichen Rahmenbedingungen soweit sind, dass der im Kolonnenverkehr bis Tempo 60 selbsttätig lenkende, bremsende, anfahrende und beschleunigende Staupilot dank Steuergerät mit enormer Rechenleistung und umfangreicher Sensorik, darunter erstmals ein Laserscanner, auch wirklich verbaut und eingesetzt werden darf. 

Datenblatt

Motor: Ein Sechszylinder-Turbobenziner, ein Sechszylinder-Turbodiesel. Hubraum: 3,0 Liter. Leistung: 250/340, 210/286 kW/PS. Maximales Drehmoment: 500/1370-4500, 600/1250-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 5,6/5,7, 5,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Audi Mixverbrauch je nach Reifen 7,5/7,7/7,8, 5,6/5,8/5,8 Liter pro 100 Kilometer, 171/176/178, 145/150/152 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis (Normal-/Langversion): 93 500/97 000, 90 600/94 100 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

17. Oktober 2017