Renngefühl inklusive
Seat setzt mit dem Leon Cupra und dem Ateca FR noch stärker auf eine sportlichere Note
Von Günther Koch/Life-Magazin
Flotte Spanier: Seat-Dreitürer Leon Cupra links, Ateca FR rechts. Fotos: Koch
Dürnstein – Sie stellen zusammen mit dem kleinen Ibiza die wichtigsten Säulen bei Seat dar: Den kompakten Leon lässt die spanische Volkswagen-Tochtermarke nun auch wieder als sportlichen Cupra, den ebenfalls in der unteren Mittelklasse angesiedelten Ateca-SUV als FR in einer weiteren Ausstattungsvariante vorfahren. Beide hat Seat gerade in Niederösterreich in der Wachau im Rahmen der nationalen Fahrpräsentation vorgestellt.
Für Cup- und Formula-Racing
Das Auto: Die Zusatzbezeichnungen sind Programm. Cupra leitet sich von Cup-Racing, FR von Formula-Racing ab. Die Basisversionen stehen seit 2016 bei den Händlern, der Leon in aufgefrischter Auflage, der Ateca als komplett neues Modell. Der Drei-, Fünftürer und Kombi erhältliche Cupra, bis zu 4,54 Meter lang, Radstand bis zu 2,63 Meter, Kofferraum je nach Variante 380/1150 bis 587/1470 Liter, ist ab 34 280 Euro zu haben. Der FR-Ateca, 4,36 Meter lang, Radstand 2,63 Meter, Kofferraum 510 bis 1604 oder 485 bis 1579 Liter, findet sich ab 28 620 Euro in der Liste.
Der Seat Leon Cupra mit dem 300-PS-Turbobenziner ist die Speerspitze der Kompaktbaureihe.
Mit ähnlichen Serienpaketen
Die Ausstattung: Beim Leon Cupra reicht sie von LED-Scheinwerfern über Sportsitze, Sportlederlenkrad, Sportpedale, Heckspoiler, Heckdiffusor, ovalen Auspuffendrohren und rot lackierten Bremssätteln bis hin zu 19-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235er-Reifen. Fast ähnlich sieht es beim Ateca FR aus. Bei ihm kommt unter anderem noch eine Rückfahrkamera hinzu. Er ist auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit 215/225er-Reifen unterwegs. Leider nur in den Extras sind jeweils die unterschiedlichsten Sonderwünsche von der Vernetzung und Smartphone-Einbindung über Navigation bis hin zu den verschiedensten Elektronikhilfen und Paketen enthalten.
Auch das Cockpit hinterlässt einen sportlichen Eindruck. Die Modellkennung weist auf die PS hin.
Cupra mit 300, FR mit 150 und 190 PS
Der Antrieb: Der hoch bis 6200 Touren drehende 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner beschleunigt den leer 1375 bis 1545 Kilo schweren 300-PS-Cupra in 4,9 bis 6,0 Sekunden auf Tempo 100, macht ihn 250 Stundenkilometer schnell. Ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder eine handschaltbare Sechsgang-Automatik mit Doppelkupplung überträgt die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der Stopp/Start-Spritsparfunktion soll sich dieser Leon zumindest laut Datenblatt mit 6,7 bis 7,2 Litern begnügen. Die zwei 1,4- und 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner und die beiden 2,0-Liter-Turbodiesel im zusätzlich mit Siebengang-Doppelkupplungsbox angebotenen Ateca FR leisten 150 und 190 PS, schaffen 189 bis immerhin 212 Spitze. Den Verbrauch gibt Seat hier günstigstenfalls mit 5,1 bis 7,0 Litern an.
Der FR ist eine zusätzliche Ausstattung. Die je zwei Benziner und Diesel leisten 150 und 190 PS.
Differenzial trägt zu noch besserer Traktion bei
Das Fahren: Das Sportfahrwerk im Leon Cupra mit tieferem Schwerpunkt macht seinem Namen alle Ehre. Es ist mit Adaptivregelung verknüpft. Das mechanische Differenzial vorn trägt zu noch besserer Traktion bei. Die Progressivlenkung gibt direkte Rückmeldung. Mit der und der Möglichkeit, spezielle Fahrprofile auszuwählen, ist auch der FR-Ateca bestückt, der Lasten von 1600 bis 2000 Kilo ziehen kann. Was den Verbrauch betrifft, haben wir die Seat-Werte nicht erreicht. Bei uns hat der Bordcomputer am Ende nach eher moderater Fahrweise über Autobahn und Landstraßen beim Leon Cupra 7,8, beim kleineren Ateca-FR-Benziner mit Frontantrieb 6,7 Liter angezeigt.
Das Cockpit weist ebenfalls eine sportliche Note auf. Die Abkürzung FR steht für Formula-Racing.
Vergleichsweise gute Nachfrage
Alles in allem: In Sachen Agilität und Handling kann sich der Cupra-Leon durchaus mit vergleichbaren Pendants etwa von Ford, Kia und sogar VW messen lassen. Und als FR zeigt sich auch der Ateca von seiner noch sportlicheren Seite. Bernhard Bauer freut es. Der Seat-Deutschland-Chef verweist diesbezüglich auf die schon in der Vergangenheit relativ gute Nachfrage, sagt, jeder zehnte Leon sei zuletzt ein Cupra gewesen, beziffert den FR-Anteil bei anderen Modellen auf teilweise sogar über 50 Prozent.
Datenblatt I
(Seat Leon Cupra) Motor: Vierzylinder-Turbobenziner. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 221/300 kW/PS. Maximales Drehmoment: 380/1800-5500 Newtonmeter. Beschleunigung: Je nach Karosserievariante 4,9 bis 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 250 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Seat Mixverbrauch 6,7 bis 7,2 Liter pro 100 Kilometer, 153 bis 164 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 34 280 bis 39 480 Euro.
Datenblatt II
(Seat Ateca FR) Motor: Zwei Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 1,4, 2,0 Liter. Leistung: 110/150, 140/190 kW/PS. Maximales Drehmoment: 250/1500-3500 bis 400/1750-3250 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,5 bis 9,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 189 bis 212 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Seat Mixverbrauch 5,1 bis 7,0 Liter, 129 bis 159 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Preis: 28 620 bis 36 600 Euro.
KoCom/Fotos: Günther Koch
13. Juli 2017