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"999"

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Netter Passant, der gesehen hat, dass wir Aufnahmen von einem sportlichen Testwagen gemacht haben. (gk)

"Geh' Ford"

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Zusätzliche Traktion

 Mazda wertet seine 6erBaureihe weiter auf / Unter anderem neue Fahrdynamikregelung

Von Günther Koch/Life-Magazin

Mazda6, hier als formschöne viertürige Stufenheck-Limousine. Foto: Koch

Barcelona/Vallramones – Bei SUV- und Crossover-Modellen ist das momentan nicht so, ganz im Gegenteil, aber das klassische Mittelklasse-Segment, das weiß auch Bernhard Kaplan, „ist zurzeit kein Wachstumsmarkt“. Einige Importmarken hätten sich sogar komplett daraus zurückgezogen, sagt Mazdas Deutschland-Chef jetzt bei der Fahrvorstellung des aktualisierten Mazda6 in Vallramones bei Barcelona. „Bei uns ist das anders“, verweist Kaplan auch aus Händlersicht auf Volumen und Ertrag, nennt den Mazda6, den es als Limousine und als Kombi gibt, zugleich „Speerspitze und Aushängeschild“ für die Marke.

Erweiterte Assistenz- und Komfortsysteme

Viel hat sich bei der Überarbeitung freilich nicht getan. Grund: Die aktuelle Generation ist erst 2013 eingeführt und 2015 schon das erste Mal verbessert worden. In den Außenspiegel sitzen je nach Ausstattung nun nochmals vergrößerte LED-Blinker. Das Lenkrad liegt griffiger in der Hand, verfügt in den Spitzenausstattungen und Sondermodellen über eine Lenkradheizung. Die Instrumentenanzeige ist leichter lesbar. Das Headup-Display ist mit Verkehrszeichenerkennung kombiniert. Die City-Notbremshilfe funktioniert bis Tempo 80, schaut 100 statt 10 Meter voraus. Der in den Adaptivtempomat mit Distanzregelung integrierte aktive Bremseingriff arbeitet fortan bis Tempo 160 statt vorher 145.   

G-Vectoring-Control trägt zu mehr Sicherheit bei

Wichtige technische Neuerung ist die G-Vectoring-Control genannte Fahrdynamikregelung. Sie hilft, Stabilität, Handling und Komfort beim Fahren zu erhöhen, indem sie das Motordrehmoment anpasst und so das Einlenkverhalten beeinflusst, wodurch sich beispielsweise Kurven dank zusätzlicher Traktion noch sicherer durcheilen lassen. „Kleine Lenkkorrekturen, die man oft unbewusst vornimmt, werden überflüssig“, erläutert Deutschland-Sprecher Jochen Münzinger. Auch auf unebenen Straßen sei weniger Lenkaufwand nötig, was der Ermüdung des Fahrers entgegenwirke. Und da es sich um eine „reine Software-Lösung“ handele, falle das System nicht ins (Fahrzeug-)Gewicht. Europa-Sprecher Wojciech Halarewicz kündigt es als nächstes im Mazda3 an.

Zur Verringerung der dieseltypischen Verbrennungsgeräusche

Hinzu kommt: Die Entwickler haben Wind-, Abroll- und Motorengeräusche weiter reduziert. Nach dem kleineren 1,5-Liter-Diesel im Mazda3 absorbiert im Mazda6 eine spezielle Technik jetzt ebenso im größeren 2,2-Liter-Selbstzünder dieseltypische Verbrennungsgeräusche, was sich insbesondere bei niedriger Drehzahl und geringerer Motorlast im Stadtverkehr durch einen ruhigeren Lauf bemerkbar macht. Was die Beschleunigung betrifft, ist bei den Diesel ferner die Einspritzsteuerung für noch direktere Reaktionen auf Gaspedalbewegungen neu eingestellt.

Einstiegspreis für beide Karosserievarianten gleich

Bei der Limousine, 4,87 Meter lang, Radstand 2,83 Meter, Kofferraum 480 Liter – handelt es sich um einen Viertürer. Der Kombi – 4,80 Meter lang, Radstand 2,75 Meter, Kofferraum 522 bis 1648 Liter – ist die nutzwertigere Wahl. Beide kommen solide verarbeitet daher, muten für ihre Klasse standesgemäß an. In der aufgewerteten Version stehen sie ab Mitte September ab jeweils 25 690 Euro bei den Händlern.

Fünf Motorisierungen, drei Benziner und zwei Diesel

Fünf Motorisierungen werden angeboten, drei Benziner und zwei bei 29 190 Euro beginnende Turbodiesel mit 2,0, 2,2 und 2,5 Liter Hubraum. Die Vierzylinder machen diesen Mazda in der Spitze 201 bis 223 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Handschalter und Sechsstufen-Automatikgetriebe übertragen die Kraft auf die vorderen, im Kombi bei den beiden Diesel wahlweise auch auf alle vier Räder. Den Mixverbrauch geben die Japaner zumindest im Datenblatt mit 3,9 bis 6,3 Litern an.

Bei uns eher als Selbstzünder und eher als Kombi

Alles in allem: Der Mazda6, fahrwerksmäßig auch für die längere Strecke gut zwischen Komfort und Sportlichkeit ausbalanciert, wird bei uns mehr als Diesel und als Kombi verkauft. Nicht zuletzt mit seinem Design kann er punkten. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass er im ersten Halbjahr 2016 bei den Verkäufen vor Konkurrenten wie Hyundai i40, Toyota Avensis, Peugeot 508 und Renault Talisman auf Platz eins gelandet ist. Mazdas Deutschland-Chef nennt es jedenfalls eine „Erfolgsgeschichte“. Und es spreche vieles dafür, so Kaplan, dass die fortgesetzt werde. Wachstumsmarkt hin, Wachstumsmarkt her.       

Datenblatt

(Limousine/Kombi) Motor: Drei Vierzylinder-Benziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0, 2,2, 2,5 Liter. Leistung: 107/145 bis 141/192 kW/PS. Maximales Drehmoment: 210/4000 bis 420/2000 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,8 bis 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 201 bis 223 Stundenkilometer. Umwelt: Laut Mazda Mixverbrauch 3,9 bis 6,3 Liter pro 100 Kilometer, 104 bis 150 Gramm Kohlendioxidausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätskontrolle, Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten, Klimaanlage, CD/MP3-Audiosystem, 17/19-Zoll-Leichtmetallräder, 225er-Reifen. Preis: 25 690 bis 39 190 Euro (Limousine), 25 690 bis 43 090 Euro (Kombi).

KoCom/Fotos: Günther Koch

6. September 2016