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Vierte Kraft

VW-Tiguan dürfte als Kompakt-SUV für die Marke mit wichtigste Neuerscheinung 2016 sein

Von Günther Koch/Life-Magazin

 

Der Tiguan ist neben Golf, Passat und Polo das wichtigste VW-Modell. Foto: Koch

Berlin – Er kam spät, hat dann aber alle hinter sich gelassen: Seit 2007 hat VW rund 2,8 Millionen Tiguan verkauft. Noch Ende April schicken die Wolfsburger die zweite Generation ihres im Umfeld etwa von Ford Kuga, Hyundai Tucson, Kia Sportage und Toyota RAV4 angesiedelten Kompakt-SUV zu Einstiegspreise vorerst ab 30 025 bis 39 975 Euro an den Start.

Neben Golf, Passat und Polo

SUV boomen. So baut auch VW seine Palette weltweit entsprechend aus, will bis Ende des Jahrzehnts mindestens mit einem Modell in jedem relevanten Segment vertreten sein. Nächstes Jahr kommt die Touareg-Neuauflage. Nach unten runden nach derzeitigem Stand sogar gleich zwei Mini-SUV das Portfolio ab. Und in der Mittelklasse ist der Tiguan unterwegs. „Neben Golf, Passat und Polo ist er wichtigste Produktsäule unserer Marke“, stellt Produktmarketing-Chef Thomas Treptow jetzt bei der Fahrvorstellung in Berlin und weiter durchs Brandenburgische fest.

Flotter im Design, markanter bei Proportionen

Der neue Tiguan, sauber verarbeitet und überaus wertig anmutend, fährt mit einem flotteren Design und mit markanteren Proportionen vor. Zudem wirken seine Radhäuser wuchtiger. Die Offroad-Front, die gegen Aufpreis zu haben ist, und die höhere Bodenfreiheit unter den Achsen des 4Motion-Allrad unterstreichen den etwas robusteren Charakter.

Länger, mehr Radstand und innen geräumiger

In der Länge hat dieser VW laut Konzeptentwickler Mathias Thom auf 4,48, beim Radstand auf 2,68 Meter zugelegt, was für die Insassen im luftigeren Inneren hinten auf der verschiebbaren Rückbank mehr Knieraum zur Folge hat. Der Nachfolger baut gegenüber dem Vorgänger flacher, trotzdem sitzt man in ihm höher, eine größere Kopffreiheit steht zur Verfügung und man kann besser rundum sehen. Das Gepäckabteil mit der abgesenkten Ladekante fasst etwa für einen Outdoor-Freizeittrip künftig bis zu 615 Liter, was einem Zuwachs von 145 Litern immerhin in der Größe eines Madza-MX-5-Staubereichs entspricht. Ist die Rückbank umgelegt, sind bis zu 1655 Liter zum Beispiel für einen kleinen Umzug möglich. Die breitere Mittelkonsole lehnt sich an die des Oberklasse-Touareg an. Die Bedienung im übersichtlichen Cockpit fällt leicht.

Eigenes Offroad-Profil

Die drei bekannten Ausstattungslinien gibt es wieder. Im Basispaket sind unter anderem bereits Multikollisionsbremse, dazu Spurhaltehilfe, Umfeldbeobachtung mit City-Notbremsfunktion und Fußgängerkennung sowie Seitenschweller und Lederlenkrad enthalten. Ab Stufe zwei sind zusätzlich etwa Müdigkeitserkennung, Parkpilot und Klapptische an den Rückseiten der Vordersitze Standard an Bord, ab Stufe drei Dreizonen-Klimaautomatik und LED-Scheinwerfer. Das aktive Infodisplay mit dem bis zu 12,3 Zoll großen Monitor ist aus dem Passat bekannt. Das neue Offroad-Profil ist nicht nur mit einem Kompass kombiniert, sondern zeigt außerdem noch den Lenkwinkel an. Weitere moderne Assistenzsysteme finden sich in der Liste. Über ein Optionspaket können Smartphone oder Tablet ins vernetzte Fahrzeug eingebunden werden.

Zum Start ein Benziner und zwei Diesel

Drei Motorisierungen kündigt VW zunächst an, einen bei 34 450 Euro beginnenden kultivierten Turbobenziner mit 180 PS und zwei im Drehmoment stärkere, zugleich genügsamere Turbodiesel mit 150 und 190 PS auch mit Frontantrieb. Die allesamt 2,0-Liter-Vierzylinder-Euro-6-Aggregate machen den um bis zu 53 Kilo abgespeckten Tiguan, der Lasten von zwei bis zweieinhalb Tonnen ziehen kann, in der Spitze 200 bis 212 Stundenkilometer schnell. Sechsgang-Schalt- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen die Kraft auf die Räder. In Verbindung mit der spritsparenden Stopp/Start-Automatik geben die Wolfsburger den Spritverbrauch im günstigsten Fall mit 4,7 bis 7,4 Litern an, zumindest im Datenblatt. Insgesamt sind später acht Motorvarianten mit Leistungen zwischen 115 und 240 PS vorgesehen.

Mit aktiver Allradkontrolle

Alles in allem: Der neue Tiguan macht in der Stadt eine gute, im Gelände eine bemerkenswert sichere Figur. Man kann ihn genauso komfortabel wie sportlich fahren. Die aktive Allradkontrolle erleichtert das Anfahren und Beschleunigen auf unterschiedlichem Untergrund. Mit der adaptiven Fahrwerksregelung geht der Tiguan noch dynamischer zu Werke. Schon die normale Serienlenkung gibt ausreichend Rückmeldung von der Straße. Die Scheibenbremsen verzögern standfest. Marketing-Mann Treptow legt sich fest: „Unser Tiguan ist mit Sicherheit die wichtigste Neuerscheinung der Marke VW in diesem Jahr.“

Datenblatt

Motor: Ein Vierzylinder-Turbobenziner, zwei Vierzylinder-Turbodiesel. Hubraum: 2,0 Liter. Leistung: 132/180, 110/150, 140/190 kW/PS. Maximales Drehmoment: 320/1500-3940, 340/1750-3000, 400/1900-3300 Newtonmeter/Umdrehungen pro Minute. Beschleunigung: 7,7, 9,3, 7,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Höchstgeschwindigkeit: 208, 204/200, 212 Stundenkilometer. Umwelt: Laut VW Mixverbrauch 7,4-7,3, 4,8-4,7/5,7-5,6, 5,7 Liter pro 100 Kilometer, 170-168, 125-123/149-147, 149 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer. Grundausstattung (Auswahl): Stabilitätskontrolle, Seitenairbags, Kopfairbags auch hinten, Fahrer-Knieairbag, Kindersitz-Halterungen, Klimaanlage, Radio, 17/18-Zoll-Leichtmetallräder, 215/235er-Reifen. Preis: 30 025 bis 39 975 Euro.

KoCom/Fotos: Günther Koch

5. April 2016